Prison

Erkenntnis

"We've all got both, Light and Dark inside of us. What matters is the part we choose to act on, thats who we really are."
~Sirius Black

Deku, oder wie er richtig hieß, Izuku wälzte sich nocheinmal im Bett herum. Ochaco schlief. Zumindest dachte er das, da sie die Augen geschlossen hatte. Aber er war sich nicht sicher ob sie wirklich so ruhig und friedlich schläfen könnte. Nach dem letzten Samstag. Er konnte es jedenfalls nicht. Izuku merkte, das seine Vermutung schlicht und einfach Müll war. Er fühlte sich kein Stück besser. Ganz im Gegenteil. Statt Albträume zu haben, schlief er garnicht mehr und ihn verfolgten trotzdem diese Bilder und Gedanken. Er stieg Abends mit trüben Gedanken und Vorahnungen ins Bett und lag am nächsten Morgen schweißgebadet da,  froh eine Nacht überstanden zu haben und sich bereits vor der nächsten fürchtend. Der Schlafmangel schränkte ihn natürlich ein. Sowohl im Privatleben als auch in seinen Heldenaktivitäten. Es war schwer unausgeschlafen Schurken zu bekämpfen, aber er boxte sich durch und überlebte irgendwie die Tage nach dem Besuch, bis er beschloss das sich etwas ändern musste. Und mit genau diesen Gedanken hatte es das lerzte Mal auch angefangen. Und er kam auch auf genau das selbe Ergebnis wie letztes Mal. Er musste noch einmal zum Gefängnis. Es war die beschissenste Idee die er in den letzten 24 Stunden gehabt hatte. Ja, er berechnete extra nur die letzten 24 Stunden mit ein, weil er es Gestern für eine gute Idee gehalten hatte, ein Rückwertssalto vom 5 Meter Turm zu machen. Der Rückenklatscher hatte sich bestimmt lustig angehört, aber sein Rücken war immernoch rot.
Er wollte noch einmal ins Gefängnis. Am liebsten nächsten Morgen schon, aber Ochaco würde ihn nach seiner Reaktion wahrscheinlich nicht mehr in die Nähe dieses kalten grauen Betonklotzes lassen. Alleine bei den Gedanken an diese Trostlose Einrichtung lief es ihm kalt den Rücken runter. Und er erschauderte, als er daran dachte, die Schurkenliega wieder zu sehen. Schon wieder. Aber seine Neugier war zu groß, denn er fragte sich unablässig, warum Shigaraki kein einziges Word gesagt hatte. Der Wärter hatte ihm später bestätigt, das Shigaraki dort war und wenn er wirklich geschlafen hatte, dann würde Deku auch gerne so feste schlafen können wie er. Denn bei Toga's Quitschte-Stimme würde er jedes mal alamiert aufspringen, wenn sie anfangen würde zu sprechen. Und er fragte sich, wo Dabi diese Verletzung her hatte... hatte er sich das etwa selbst zugefügt? Aber wie? In diesen Zellen gab es nichts. Nichts außer einer sehr ungemütlich aussehenden Pritsche und einem kleinen Badezimmer. Sonst war das doch bloss ein leerer viereckiger Raum gewesen oder? Doch, man konnte sich bestimmt auch an einem Waschbecken oder einer Pritsche den Arm aufreissen. Aber dann hätten die Wärter doch irgendwie reagieren müssen oder? Den Arm verbinden? Kurogiri hatte gesagt "blutet es schon wieder?". Das hieß, er hatte diese Verletzung schon eine Weile. Und wenn er so darüber nachdachte, hatte Mister Compress auch nicht wirklich gut ausgesehen. Waren da nicht auch Schrammen in seinem Gesicht gewesen? Er wusste es nicht mehr genau, er hatte an diesem Tag anderes im Kopf. "Du murmelst wieder." hörte Izuku Ochaco's leise, matte Stimme gegen das Kissen gepresst sagen. "Oh, tut mir leid." bekannte er sich. Doch Ochaco schien schon wieder eingeschlafen zu sein. Er beneidete sie darum. Ihm selbst spukten so viele Gedanken im Kopf umher, das er beschloss es keine Minute länger mehr aushalten zu können. Ein blick auf die giftgrünen Ziffern des Digitalen Weckers verrieten ihm, das es 6:25 Uhr in der frühe waren. Die perfekte Zeit um aufzustehen. Aber er musste sich noch etwas für seine Frau einfallen lassen. Izuku kramte in der Küchenschublade nach einem Kulli und einem Zettel und kritzelte schnell eine Nachricht darauf. 'Bin auf dem Friedhof, mach dir keine Sorgen. In liebe -Deku-'
Dann klebte er den Zettel an den Kühlschrank. Das war momentan der erste Ort, den Ochaco morgends aufsuchte. Sie würde sich nicht wundern, denn er war öfters auf dem Friedhof und er war dort lieber allein. Stand allein vor All Mights Grab und weinte allein und leise um seinen Freund. Beteuerte, das er versuchen würde ein genauso großer Held zu werden, wie er es einst gewesen war und entschuldigte sich, für alles was er falsch machte. Was im Moment traurigerweise alles war.