Lira 🌶

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Ich blickte in den Abgrund, tief hinab die Klippen entlang, ich genoss die Ruhe.
In meinen Gedanken schwamm ich weit hinaus aufs Meer, dem Sonnenuntergang entgegen. Doch gerade als ich inne hielt, drängte sich das stöhnen der Meeresbewohner mir in die Ohren, ich schwamm, schwamm so schnell ich konnte.
Ich wollte diesen Orgien entfliehen. Ich, die auch den Drang nach Berührungen verspürte, die gern die Hände eines Mannes an sich spüren wollte.
Doch so kitschig wie es auch Klang, ich wollte auf meinen Partner warten. Auf meinen Seelenverwandten, einem Mann, den ich nur in die Augen blicken musste und erkennen würde, dass er der EINE wäre.
Ein leichter Wind, hauchte mir eine meiner goldenen Strähnen ins Gesicht und ich wurde aus meinen tiefgründigen Gedanken gerissen.
Ich blickte hinab zu dem Strand,
an dem Strand als sich meine Schwanzfloße zum ersten mal offenbart hatte.

Ich war 6 Jahre alt, als ich das erste mal ins Meer schwimmen ging, und mich das kühle Salzwasser unmenschliche Schmerzen durchleben ließ. Jedes mal wenn ich mit Salzwasser in Berührung kam, verwandelte ich mich in eine Meerjungfrau, so nannten sich die Lebewesen unter dem Meer jedenfalls. Meine Beine wuchsen in binnen sekunden zusammen, darüber erstreckten sich Millionen von Türkisfarbenen Schuppen und hinter meinen Ohren wuchsen kleine Kiemen, die mir das atmen und sprechen unter Wasser ermöglichten.
Ich verabscheute mich, ich hasste meinen Körper dafür.

Und ich verabscheute ebenfalls jedes Jahr die Paarungssaison, die Ruhe würde dann ein Ende haben.
In jeden Winkel des Gewässers würde man Meermenschen wie Kaninchen vögeln sehen. Doch ich verzog mich zu dieser Zeit ans Land zu meinem Vater, er hatte sich nach dem Tod meiner Mutter ein Haus nah am Meer gekauft, um näher bei mir sein zu können. Meermenschen konnten nicht länger als 24 Stunden am Land bleiben ohne danach wieder ins Wasser zurück zu kehren, sonst würden sie zu Asche zerfallen.

Meine Mutter hoffte das ich ein besseres Leben als sie führen könnte, doch leider bekam ich ihre Gene und nicht die meines Vaters.
Meine Mutter durch lebte ebenfalls die Paarungszeiten, doch als sie die Hitze überkam war sie gerade an Land, wie ihr euch denken könnt lernte sie dabei meinen Vater kennen, verführerisch umwarb sie ihn, lernte ihn lieben und kam jeden Tag an Land. Als die Meeresbewohner das heraus fanden, wurde sie aus der Unterwasserwelt verband, zum einzigen Schutz bekam sie vom Meereskönig Can ein Amulett überreicht, was es ihr ermöglichte bis an ihr Lebensende an Land leben zu können.
Doch leider gewöhnte sich ihr Körper schnell an das Leben auf dem festen Boden und ihre Zellen wuchsen schnell zu einem richtigen Menschen heran. Und so konnte sie an den selben Krankheiten wie die Menschen erkranken, sie bekam Krebs und kämpfte 3 Jahre gegen diesen an, doch sie verlor den Kampf und kehrte zurück in die Unterwasserwelt, zurück zu ihrer wahren Herkunft.

Eine Träne lief mir übers Gesicht, mein Kopf fing an zu pochen, bald würde es wieder los gehen, die Hitze würde mich übernehmen.

Ich hatte in dieser Zeit viel masturbiert um irgendwie durch diese schreckliche Saison zu kommen, ohne schwäche gegenüber einen Mann zu zeigen, meine Beine blieben verschlossen.
Ich wollte, NEIN, ich musste es wieder schaffen.

Ich wollte meinen Körper nur dem einen Mann hingeben mit dem ich mein restliches Leben verbringen würde.
Doch ich war bereits 19 Jahre alt, die erste Hitze überkam mich mit 16 Jahren, wie alle anderen Meeresmenschen auch, alle fickten dann drauf los um ihre Bedürfnisse zu stillen. Doch ich lernte damit umzugehen, ich verbrachte die Zeit in meinem Zimmer im Haus am Strand, wieder würde ich in meinem Bett liegen, und zu einem Porno masturbieren, in der Hoffnung mein Vater würde nicht jede Sekunde rein platzen. Er wusste zwar von der Saison, doch er wusste nicht's von meinem Geheimnis, dass ich noch Jungfrau war.
Würde es dieses Jahr endlich soweit sein? Würde ich dieses Jahr meinen Partner finden? Würde ich meine Unschuld verlieren?
TAUSEND Fragen spukten mir im Kopf herum, ich bekam nicht einmal mit wie sich Ella leise an mich heran schlich.

"Na meine hübsche, überlegst du schon wem du dieses Jahr so richtig das Gehirn raus ficken wirst?" sie grinste mich verlegen an. Ich hasste es wenn sie so redete, doch ich nahm es ihr nicht übel. Es lag nunmal in unserer Natur, jedes Jahr waren die Männer so wie die Frauen gleichermaßen betroffen, hemmungslos geil zu sein. Schließlich ging es hier auch um unser Leben, um das bestehen der Meeresmenschen. Wie wilde Tiere, höckerten sie an Land miteinander oder unter Wasser, ganz gleich wo, sie hätten ihren Spaß.

Ich schüttelte den Kopf und blickte Ella schüchtern an, "Nein, noch habe ich niemanden bestimmtes auf meiner Speisekarte." Ella war Genau so ahnungslos, wie mein Vater.

"Dann wird's aber Zeit, ich werde mein Glück auf dem Ball, den der König für den Prinzen ausrichtet probieren." Ella sprang auf "Wirst du mitkommen?"
Erst wollte ich nein sagen, doch irgendwie reizte mich der Ball schon ein wenig, schließlich könnte dort der EINE dabei sein.
Jedes Jahr veranstaltete der König einen Ball für seinen Sohn, seinen Erben. Er durfte sich dann eine Frau aussuchen, die in der ganzen Saison sein wäre, mit der er machen könnte was er wollte und wie oft er wollte.
Er war ein hohes Tier und durch die Paarungssaison sammelte der Prinz neue Kräfte, sein Ansehen wuchs. Er hatte genügend Fan-girls, die gerne sein Fuck-Buddy wären, die Mädchen unter Wasser wären über Leichen für ihn gegangen, um nur einmal mit ihm ficken zu können. Ich hielt mich da fein säuberlich raus, zumal ich ihn bisher nur flüchtig auf Veranstaltungen gesehen hatte.
Der Prinz war bekannt dafür das er jedes Jahr ein neues Mädchen an seiner Seite hatte, doch nach seiner letzten Gefährtin, hatte er kein anders Mädchen mehr.
Der Ozean flüsterte, er seih seitdem wie ausgewechselt.

"Wie ich hörte möchtet ihr dieses Jahr auf den Ball?" mein Vater setzte sich zwischen uns auf die Klippen, er legte seinen Arm um uns und grinste uns an "Aber das ihr ja wieder zurück zu mir findet!" es war eher ein passt auf euch auf mädels, was er gemeint hatte, Ella war wie eine Schwester für mich und für ihn wie seine zweite Tochter in all den Jahren geworden.

Wir drei blieben noch lange Draußen bei den Klippen und genießten gemeinsam den Sonnenuntergang.
Ich hatte nicht mehr viel Zeit, bevor ich wieder in das salzige Wasser musste.
Ich war fest entschlossen, dieses Jahr würde ich meine feurige Leidenschaft endlich entflammen lassen.

Geflüster des Ozeans Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt