Konfrontation

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Mein Handy hatte unzählige male vibriert.

Ich rollte mich im Bett herum und stöhnte. Das Letzte woran ich jetzt Interesse hatte, war ein Verhör von meinen Freunden. Nach der letzten Nacht, nach dem der Prinz mich makiert hatte.
Oh gott, was soll ich bloß dazu sagen?

Als ich in den Spiegel schaute, genügte schon der Anblick, um mich nach Luft schnappen zu lassen. Der Biss war jetzt ein massiver, blauen Fleck an meinem Nacken, der größer war als jeder Biss denn ich je gesehen hatte.
Es hatte nicht weh getan. Eher wie ein Prickeln in meinem Fleisch. Jedes Mal, wenn ich diese Stelle berührte konnte ich an nicht's anderes als Aiden Blair denken.
Ich schüttelte den Gedanken daran ab und begann, mich anzuziehen. Ich griff nach den größten Schal den ich finden konnte, und wickelte mir diesen um den Hals. Zummindest würdes es mich ablenken, Ella und die anderen Mädchen zu sehen.

Und genau die Art von Ablenkung brauchte ich jetzt.
Als ich bei Clinton ankam, dem Brunch-Treffpunkt unserer Gruppe, sah ich, das die gesammelte Crew bereits da war. Ella die zu jeder Paarungszeit einen anderen hatte, unterhielt sich gerade mit den Mädels über ihre letzte Eroberung Alex.
Bei Ella war es nicht einfach die Jungs auseinander zu halten. Versteht mich nicht Falsch, sie ist kein Flittchen. Sie fühlt sich einfach unglaublich wohl in ihrer Sexualität und lies sich von niemanden vorschreiben was sie durfte und was nicht. Ella hielt den Klatsch und Tratsch immer laufen.

“Da ist sie,“ rief sie als ich eintrat.
“Hey Leute,“ ich setzte mich und zupfte verlegen an meinem Schal.
Ich hatte vor die Markierung des Prinzen so lange wie möglich Geheim zu halten. Bevor sie es schafften mich auszufragen, fiel mir Mia auf. Ihre Augen leuchteten, ich nahm ihre Hände.
“Ich freue mich so für dich und Harry.“
“Danke, Li. Ich kann es selbst kaum glauben. Wir waren beste Freunde und von einer Sekunde auf die andere.....“ sie grinste.
“Reißen sich gegenseitig die Kleiden vom Leib,“ neckte Ella und stieß Mia von der Seite in die Rippen.

Mia fing an ihre Hüfte zu kreisen und mittem im Lokal den Sex nachzuahmen “Ganz genau!“
“Und wann ist Paarungszeremonie? Hast du dir schon ein Ort ausgesucht? An Land oder unter Wasser?“ fragte ich sie.

“In ein paar Monaten. Ich mach mir darüber keine großen Sorgen.
Harrys Familie hat so viele Häuser, dass sind die Vorteile wenn man sich mit dem Sohn des Immobilienmarklers paart.“ lachte sie verlegen.
“Muss nett sein,“lächelte ich.

“Ja, muss nett sein.“ sagte Erica und lachte nicht.

Erica war noch nie gut darin ihre Bitterkeit zu verbergen. Eine weitere Saison ohne Partner, schien sie sexuell frustrierter zu machen als gewöhnlich. Wir versuchten alle es zu ignorieren. Wir wussten das, dass durch die Hitze ausgelöst wurde. Normalerweise war Erica das süßeste Mädchen auf der Welt.
Es war nicht leicht während der Paarungszeit allein zu sein, dass konnte ich bestätigen. Aber jetzt hatte ich noch größere Probleme, es schien als würde Ella dahinter kommen.
“Also gut ich denke wir haben genug gewartet. Li, erzähl uns alles!“ alle drehten sich gespannt zu mir.
“Es war....“ ich versuchte eine Ablenkung zu finden.
“Also gut es war nichts anderes wie bei den meisten Bällen.“
“Und du und der Prinzen zeitgleich auf der Toilette,“ wollte Ella wissen.
Der wissende Blick in ihren Augen, gefiel mir nicht. Niemand konnte es wissen, keiner hatte etwas gesehen. Nicht einmal die Markierung.
“Das ist nicht was Ella erzählt hat,“ ergriff Erica das Wort.
“Was?“ ich wandte mich zu Michelle.
“Meine Güte Erica, lass sie doch mal ausreden.“

“Erzählen was!?“
Ich merkte nicht das ich schrie, bis es im Lokal still wurde. Ich war nicht sauer. Ich war super wütend. Woher sollte jemand davon wissen? “Lira, alles gut. Wir haben gehört das du und der Prinz euch etwas näher gekommen seit.“ erzählte mir Ella.
Ich war so wütend, dass ich meinen Schal lockern musste, und als ich das tat, sah mich Ella komisch an. “Zeig mal her“

Scheiße, wie dumm konnte man nur sein. Ich hätte mich die Paarungszeit über in mein Zimmer einsperren sollen. Ich hätte auch gut ein Schild um den Hals tragen können, auf den Stand “Ich hab's verkackt.“

Mich würden jetzt alle männlichen Meermenschen meiden, weil ich jetzt so gezeichnet war. Das hieß, eine weitere Saison ohne meinen wahren Gefährten zu finden.
Wieder eine Paarungszeit ohne wahre Liebe. Mit nur einen Bissen hat Aiden mir alle Hoffnung genommen. 

Mir wurde klar das dass Leugnen nicht's nützte. Ich seufzte und nahm den Schal ab. Als die Mädchen es sahen, schnappten sie nach Luft und hielten sich die Hände vor den Mund.
“Das ist doch nicht....“ begann Ella.
“Doch,“ sagte ich “Der Prinz hat mich letzte Nacht markiert. Ich gehöre ihm für die Saison.“
“Du solltest dankbar sein“, sagte Erica' “Ausgerechnet vom Prinzen markiert zu werden. Das ist großartig, Li.“
“Ich weiß, ich wollte nur....“
“Machst du Witze, das ist WUNDERBAR.“ rief Ella.
“Typisch Lira, will mich mal wieder übertrumpfen,“ neckte Mia.
Ich war mir nicht sicher wie ich das erklären sollte. Das Problem lag darin, dass keine von ihnen mein Geheimnis kannte. Niemand wusste, dass ich noch Jungfrau war. Wie sollte ich es dann rüber bringen ohne aufzufliegen?
“Er hat nicht gefragt“, sagte ich “Er hat mich nur gebissen. Als wäre ich sein Eigentum und das war alles.“

“Lira“ sagte Ella. “Ich weiß du stellst gern deine eigenen Regeln auf. Aber Mann, ich würde morden um nur einmal mit dem Prinzen zu ficken. Machst du Witze? Ich würde alles tuen, was er will. Ausserdem wo er dich jetzt markiert hat, hast du eh keine Wahl mehr oder? Ihr beide könnt die restliche Saison mit keinem anderen mehr schlafen.“  Ich merkte das Ella eifersüchtig war obwohl sie Alex hatte. Ich denke aber es ging hauptsächlich um den Status, das ansehen was dadurch wuchs. Neimand, weder Ella, Mia noch Erica würde mich verstehen.
Ich wollte gerade das Thema wechseln, als ich eine Nachricht bekam, die alles nur schlimmer machte.

Hey Lira, ein Brief ist für dich gekommen mit dem Königlichen Siegel. Seih mir nicht bös, ich war neugierig. Der Prinz bittet dich bei ihm einzuziehen. Wie Aufregend. Lieb dich meine kleine Maus, bis später. In liebe Papa

Das war nun definitiv zu viel für mich. Ich rannte aus dem Restaurant, ohne mich von meinen Freundinnen zu verabschieden.  Sogar die kühle Luft konnte meine Wut nicht lindern.

Erst hat er mich ohne meine Erlaubnis markiert. Er hat mir jede Hoffnung auf die wahre Liebe genommen. Dann hat er mich zu sich befohlen, als wäre ich sein Haustier.
Die Welt schien aus den Fugen geraten, und nur ich schien in der Lage klar zu sehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 26, 2019 ⏰

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