Story: 11

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                 Taehyung's Sicht

Es sind weitere Tage vergangen ohne das etwas passiert war und das machte mir mehr Angst als die Tatsache, dass etwas passiert sein könnte. Ich meine, ich hatte bereits durchschaut wie das ganze funktionierte. Wenn ich nichts mehr erwarte, also wenn ich nicht mehr an ihn dachte und glaube, es passiert nichts...genau dann passierte etwas. Vielleicht spann ich auch, aber ich glaubte es funktionierte wirklich so. Aber was wusste ich schon? Ich seufzte und stand von meinem Bett auf, wobei ich ein bellen von Yeontan erntete. Ich ignorierte ihn und verließ das Haus. Es war bereits dunkel und das einzige was die Straßen erhellte, waren die wenigen Laternen und die Sterne, sowie der von der Sonne beleuchtete Mond.  Ich wünschte Jungkook wäre jetzt neben mir und würde mir davon erzählen wie schön der Himmel doch sei, denn sowas tat er gerne. Er liebte die Sterne, und jetzt war er selbst einer. Er war mein persönlicher Polarstern, der hellste von allen. Traurig blinzelte ich die Tränen weg und ignorierte das stechen in meiner Brust. 

In all dem Stress und der Angst hab ich glatt vergessen, wie sehr er mir doch eigentlich fehlte. Mir fehlte seine Nähe, seine lache, seine Stimme und einfach alles was er besaß. Es fehlte mir, dass er zeichnend auf meinem Bett saß und genau deswegen fast nie sprach, er war immer zu vertieft und vernarrt darin die richtigen Striche auf dem Papier zu ziehen, an den richtigen Stellen zu schattieren oder etwas hervorzuheben. Ich hob meine rechte Hand und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich sollte jetzt nicht über ihn nachdenken, das tat mir gerade alles andere als gut.

Ich bog die Straße ab und nahm verschiedene Stimmen war, es ertönte ein lautes Lachen und ich musste schlucken. Das waren Erwachsene, und dann sogar betrunkene. Ich wollte mich gerade wieder umdrehen und wegrennen, als einer der Männer mich zu entdecken schien. Mit schnellen Schritten liefen sie auf mich zu, mein Gehirn reagierte kurz darauf und ich fing an rückwärts zu gehen, aber ich traute nicht mich umzudrehen. Ehe ich wirklich reagierte, packte jemand meinen Arm und zog mich an seine Brust, wobei ich den widerlichen Duft des ganzen Alkohols klar und deutlich roch. Natürlich stemmte ich mich entgegen und versuchte mich los zu reißen, aber ich andere Hände an meiner Taille spürte blieb mir die Luft weg und erschrocken schaute ich den Mann vor mir an, was zur Hölle?

Bevor der Mann etwas erwidern konnte, löste er sich von mir und fiel nach hinten. In genau diesem Moment kam ein Auto angerast und nahm den betrunkenen mit sich. Erschrocken und schockiert schaute ich zu dem Platt gefahrenen Kopf und seinem dazugehörigen Körper. Das Blut war in alle Richtungen gespritzt, einiges klebte am Auto. Sein Kopf war nicht mehr als ein kaputtes, zersplittertes etwas. Ich wollte meinen Blick abwenden, aber ich konnte nicht. Meine Augen waren weit aufgerissen, ich versuchte das zu verarbeiten, aber als ich dies tat wurde mir nur unglaublich schlecht. Der zermatschte, blutende Überrest seines Kopfes drehte mir meinen Magen um und ich sackte auf die Knie. Wieso ist er gefallen? Worüber?
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20.08.19

Ich lebe noch, hi

»𝕽𝖎𝖙𝖚𝖆𝖑𝖘« - 𝓣𝓪𝓮𝓚𝓸𝓸𝓴Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt