Ich drehte meinen Kopf wieder weg um an die Decke zu starren in der Hoffnung das er wieder geht, aber nichts dergleichen geschah, er redete einfach weiter <<Komm mal>> aber ich blieb liegen. Plötzlich bekam ich das Gefühl als ob ich mich bewegen müsste weshalb ich auf mein Nachttischschränkchen tippte. Die Beruhigungsmittel ließen also nach, endlich würde er sehen wie ich wirklich bin...
Auf einmal berührte mich etwas an der Schulter. Sofort überkam mich ein komisches Gefühl, da mich schon lange niemand mehr berührt hatte außer die Ärzte, aber bei denen hatte ich nie etwas gefühlt da ich meistens schlief, als sie meine Wunden behandelten, sonst waren sie immer nur grob zu mir. Deshalb wusste ich nicht was das für ein Gefühl war. Es fühlte sich seltsam warm an, so als ob mir kalt ist und jemand eine Decke um mich legt, nur das ich dieses Gefühl an meinem Herz hatte. In dem Moment kam mir etwas in den Sinn...es fühlte sich genauso an wie bei Charly immer. Etwas was ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte breitete sich in mir aus....Hoffnung. Ich hob meinen Kopf um zu sehen wer mich so berührte, etwa Chary? Ist sie doch nicht Tot? Aber sobald ich sah wer es wirklich war war alles wieder weg.......Blut...ihr Blut....ihre Leiche in meinen Armen...
Tränen schossen mir in die Augen und ich drehte mich aus seiner Berührung. Es war wieder der Junge. Ich wollte mich selber schlagen. Wie konnte ich das nur vergessen, sie war tot...wegen mir, und sie wird NIE wieder zurückkommen. WEGEN MIR! Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Fester...Fester....immer Fester, bis ich fühlte wie sich wieder mal mein Blut in meinen Händen sammelte.
1. Messerstich.....
Ich presste mir meine Hände an die Schläfe.
Ihr herzzerreißender Schrei....
Ich presste stärker bis ich dort mein Blut fühlte, aber die Flashbacks kamen trotzdem...
2....3....4. Messerstich
Auf einmal fühlte ich wieder eine Hand auf meiner Schulter.....
5.Messerstich....
Meine Hände die immer noch auf die Schläfen drückte wurden weggezogen, ich versuchte zwar das nicht zuzulassen aber er war stärker...
6.Messerstich....
<<Hey du bist nicht alleine>>Fünf einfache Worte. Das war alles was ich brauchte, denn meine Flashbacks verschwanden und diese Verzweiflung in mir verschwand, ganz alleine seine beruhigende Stimme hatte das ausgelöst. Wegen seinen Worten verschwanden für diesen Moment meine Flashbacks, das ADHS verschwand und das warme Gefühl kehrte zurück. Es fühlte sich so gut an das ich mich gleich dafür hasste, dass ich glücklich war, nach allem was passiert ist. Ich wollte das es aufhört, aber selbst seine Nähe beruhigte mich, ich wusste nicht warum aber vielleicht weil er der erste ist der mich so behandelt. Weder die Ärzte noch meine Eltern behandelten mich so nachdem Charly starb. Sie behandeltem mich schlecht, da sie wussten, dass es meine Schuld war aber er wusste es nicht, wenn er es wissen würde wäre er jetzt schon weg. Nach ein paar Minuten stand er auf und ich dachte schon er würde gehen aber dann zog er mich sanft hoch, was ich zuließ, da ich mich sowieso ins Bett legen wollte aber als ich stand rannte er auf einmal los mich immer noch in der Hand und obwohl ich mich dagegenstemmte zog er mich problemlos mit. Er rannte immer weiter durch die Tür hindurch geradeaus über den Platz bis zu dem Zaun der die Psychiatrie von der Außenwelt abtrennte. Dort ließ er mich los und wartete, zuerst wusste ich nicht was wir hier machten aber dann sah ich nach vorne und aus irgendeinem Grund konnte ich meinen Blick nicht wieder abwenden, ich war so vertieft darin alles zu beobachten, dass ich nichtmal merkte wie der Junge verschwand.......

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Wonder
Romance> Vor genau 1 Jahr wurde Eske Jane Moore'd Leben zerstört. Vor genau einem Jahr wurde Eske's beste Freundin Charly June Aldon ermordet und vor genau einem Jahr wurde sie in eine Psychatrie eingewiesen, weil sie kein Wort mehr sprach. Dort scheint es...