Ich wusste nicht wie lange ich dort stand und einfach geradeaus starrte, aber ich konnte nicht aufhören mir diese Welt dort draußen anzusehen. Irgendwie hatte ich ein Gefühl von leere aber gleichzeitig auch wieder eins von Hoffnung und ich war mir sicher, dass dieser Junge, dessen Name ich immer noch nicht kannte, genau das wollte, sonst hätte er mich wohl kaum hier hingebracht. Trotzdem fragte ich mich warum, warum wollte er das ich das hier sehe und so fühle? Jeder weiß, dass ich keine Hilfe verdiente.....
....Ihre Leiche in meinen Armen.....
Die Flashbacks kamen zurück. Komischer Weise habe ich bis jetzt nichtmal über sie und Charly's Tot nach, wofür ich mich gleich verfluchte. Wie konnte ich das nur vergessen, sie war meine beste Freundin, eigentlich schon meine Schwester. Wie konnte ich ihren Tot vergessen, wie konnte ich vergessen, dass sie meinetwegen Tot ist.....
Sofort riss ich mich von dem Anblick der Außenwelt los, machte auf dem Absatz kehrt und lief schnurstracks zurück in mein Zimmer. Auf dem Weg sah ich viele verwirrte Gesichter von den Ärzten, da sie mich noch nie außerhalb meines Zimmers gesehen hatten außer zu den Essenszeiten. Mich wunderte allerdings auch, wie ein einfacher Mensch, dessen Namen ich nichtmal wusste, es schaffen konnte meine Angewohnheit zu ändern....
In meinem Zimmer angekommen schloss ich die Tür und legte mich flach vor mein Bett und griff darunter nach einer Scherbe die ich dort mal versteckt hatte, als ich sie jedoch erst nicht fand dachte ich, dass die Ärzte sie fanden und wegbrachten. Aber dann stach mich auf einmal etwas in meinen Finger, weshalb ich ihn erstmal ruckartig zurückzog, dann jedoch danach griff.
Gleich nachdem ich sie in der Hand hatte setzte ich mich wieder auf und wollte sie schon an meinen Arm ansetzten, als ich inne hielt. Ich wusste nicht was los war aber irgendwie hatte ich das Gefühl als ob eine Hand die Hand mit der Scherbe wegdrückte. Ich starrte auf die Scherbe in meiner Handfläche, ich weiß nicht wie lange aber es mussten wohl ein paar Minuten sein, als ich aufstand, zum Mülleimer lief, die Scherbe hineinwarf und dann zu meinem Bett lief und mich hineinlegte. Es war fast so als ob nicht mehr ich sondern jemand anders meinen Körper steuerte, denn es ging alles automatisch und ich konnte nichts dagegen tun.....Am nächsten Morgen wachte ich auf und fühlte mich sogar einigermaßen gut. Ich hatte keinen Albtraum, obwohl ich nicht das Gefühl von Beruhigungsmitteln in mir hatte. Mit diesem eigenartigen Gefühl stand ich auf und lief zum Frühstückssaal....
Nachdem ich mir mein Essen geholt hatte setzte ich mich an einen leeren Tisch und begann zu essen. Nach einiger Zeit merkte ich, dass sich wiedermal jemand neben mich gesetzt hatte und dort sein essen aß, da ich aber schon wusste wer es war hörte war och nicht mal überrascht. Diesmal sagte er nichts, zumindestens nicht während des Essens, denn nachdem er fertig war sprach er mich dann doch an.<<Und wie war es gester Abend?>> ich antwortete nicht, sondern ignorierte ihn wie immer. <<Du brauchst mir nicht zu antworten, da ich weiß, dass es dir gefallen hat, sonst wärst du ja nicht so lange dageblieben>> Ich ignorierte ihn zwar weiter, aber trotzdem überraschte es mich das er gesehen hat wie lange ich dort blieb. Ist er etwa so lange wach geblieben? <<Aber eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass ich dir eine Überraschung vorbereitet habe, also erwarte ich dich gleich draußen vor dem Ausgang, okay?>> Ich war so überrascht über seine Worte, dass ich wiedermal nicht merkte, wie er wegging und als ich es merkte war er schon durch die Tür verschwunden. Ich wollte gerade aufstehen und gehen als er seinen Kopf wieder durch die Tür streckte und rief << Ach! Ich heiße übrigens Dustin. Ich freu mich schon auf gleich!>> Er lächelte mich an und war dann wieder verschwunden. Spätestens jetzt lagen alle Blicke auf mir, also lief ich ebenfalls schnell aus dem Raum....
Statt nach draußen zu Dustin zu gehen legte ich mich aber in mein Zimmer und starrte an die Decke. Ich würde mich ganz sich nicht mit ihm treffen, das würde mir ja vielleicht spaß machen und nach allem was ich getan hatte hab ich das nicht verdient. Aber in dem Moment wo ich darüber nachdachte schwang die Tür auf und Dustin trat ins Zimmer. <<Was machst du denn hier? Ich hab draußen auf dich gewartet! Na komm schon....>>

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Wonder
Dragoste> Vor genau 1 Jahr wurde Eske Jane Moore'd Leben zerstört. Vor genau einem Jahr wurde Eske's beste Freundin Charly June Aldon ermordet und vor genau einem Jahr wurde sie in eine Psychatrie eingewiesen, weil sie kein Wort mehr sprach. Dort scheint es...