Kapitel 5

280 10 0
                                    


-Jisoo's Sicht-

Ich war so versteinert und überfordert, dass ich gar nicht richtig reagieren konnte. Als ich mich gefasst hatte, war sie schon im Haus.  Ich schaute gedankenverloren aufs Lenkrad. Was war gerade passiert? Hat sie Gefühle für mich? Was erzähle ich Sana? Was erzähle ich dem Direktor? Wenn das rauskommt, dann werde ich sicherlich gefeuert.  

Ich fuhr zu Sana und parkte an der Straße. In Ihrem Zimmer brannte noch Licht, weshalb ich ihr schrieb, dass sie runterkommen soll. nach etwa einer gefühlten Ewigkeit, kam sie raus und setzte sich zu mir. "Alles gut?", fragend hob ich meine Augenbrauen. "Das sollte ich eher dich fragen. Was gibt es so wichtiges?", nuschelte sie desinteressiert. "Lisa ...", fing ich an. Bevor ich es ihr erzählen wollte, traf es mich wie ein Blitz. Ihre Haare waren verwuschelt und es hat lange gedauert, bis sie runterkam.  Sana schaute mir nicht in die Augen und kaute nervös auf Ihrer Unterlippe. Irgendwas stimmte nicht und bevor ich nicht wusste was, konnte ich es ihr nicht erzählen. Was, wenn sie mich verrät? Würde sie das tun? 

"Lalisa Manoban?", fragte sie. Das war meine Chance. "Nein, Lisa ist eine meiner Kolleginnen.", log ich und schaute sie dabei direkt an. "Oh, Achso. Was ist mit der?", Sana strich sich eine Haarsträhne weg und schaute mich neugierig an. "Sie hat mich geküsst.", seufzte ich, "Ich hab aber nicht erwidert.". Sie lachte. Ja, Sana lachte.  "Was ist so lustig?", fuhr ich sie an. Ich war völlig fertig mit meinen Nerven und jetzt lachte sie auch noch. "Süß, dass jemand denkt, dass er uns trennen könnte.", kicherte sie und küsste meine Wange. "Ja, da hast du Recht.", stimmte ich zu und musste automatisch lächeln von dem Kuss auf die Wange. Aber hatte sie Recht? Hatte ich wirklich eine rein Lehrer-Schüler Beziehung zu Lalisa?  Ich wusste es nicht aber jedesmal, wenn der Gedanke kam, verscheuchte ich Ihn. Es durfte nicht sein, niemals. 

Am nächsten Morgen trat ich in den Klassenraum und begrüßte die Schüler. Ich führte den Unterricht normal und versuchte nicht zu oft zu Lisa zu gucken. Die Stunde ging schnell und ich bat Lalisa nach der Stunde hierzubleiben wegen der Besprechung Ihrer Noten. Das war natürlich eine Lüge. Das wussten wir beide.

"Ja, Jisoo?", schüchtern ging sie zu mir als alle draußen waren. Ich seufzte, "Lisa.. Ich.". "Ich weiß, was jetzt kommt.", unterbrach sie mich, "Sie wollen sagen, dass es ein Fehler war". Ich nickte und gekränkt sah sie zu Boden. "Ich bin deine Lehrerin und du meine Schülerin.", erklärte ich mich, "Das darf nicht sein.". "Ich verstehe.", murmelte sie und eine Träne floss über Ihre Wange. Ich wollte sie wegwischen aber Lisa schlug meine Hand weg, bevor sie raus rannte.

 Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und war selber kurz davor zu weinen. "Jisoo, ich hab dich gesucht.", Chaeyoung betrat den Raum und hielt sich die Hand vor den Mund als sie mich so sah. "Was ist den Los?", sie umarmte mich von der Seite, "Stress mit den Schülern?". "Nein, eher mit meiner Freundin.", schniefte ich und fühlte mich schlecht sie anzulügen aber ich vertraute ihr noch nicht genug. "Oh man, Mausi.", schmollte sie und legte Ihren Kopf auf meine Schulter ab, "Das tut mir leid für dich.". "Danke, Chaeyoung.", ich versuchte zu lächeln. 

Die restlichen Tage vergingen wie in Trance. Ich versuchte Lisa so gut es geht, aus dem Weg zu gehen und mich auf meine Beziehung mit Sana zu konzentrieren, was auch nicht einfach lief. Sie wirkte distanzierter als sonst und auch Jennie hatte mir immernoch nicht verziehen, dass ich mit auf Klassenfahrt komme. 

Es war mittlerweile Freitag und die letzte Stunde brach an. Sport. Ich wartete in der Sporthalle auf meine Schüler, die nach und nach eintrudelten. Lisa, Jennie, Jin und Yuna betraten gemütlich die Sporthalle. Die drei bettelten Lisa an, dass diese wohl heute ein Party geben soll. Ich sollte es zwar nicht aber ich machte mir Sorgen um Lalisa. Was ist, wenn sie zuviel trinkt? Oder mit Typen ins Bett geht? Schnell bemerkte ich, dass Lisa 18 ist und machten konnte, was sie wollte oder mit wem sie wollte. Es gefiel mir trotzdem nicht. Sie bemerkte wohl meinen Blick und drehte sich dann grinsend zu der Klasse, "Die Party fängt morgen um 19 Uhr An!". Ich verrollte die Augen, während andere jubelten. Ich pfiff durch meine Trillerpfeife, um sie ruhig zu stellen. "Genug gelacht.", klatschte ich in die Hände, "Jetzt wird gelaufen.". Ein genervtes Stöhnen durchflutete den Raum und die Schüler setzten sich in Bewegung. 

Nach der Stunde packte ich im Umkleideraum der Lehrer meine Sachen. Lisa trat ohne zu klopfen rein und schloss leise die Tür. "Lalisa.", flüsterte ich, "Was machst du hier?". "Bist du eifersüchtig?", grinste sie nun wissend und ich machte eine abwinkende Handbewegung. "Etwa auf Jin? Nein, Danke. Der Junge ist unreif.", bemerkte ich und wandte meinen Blick wieder zu meinen Sachen. "Dann ist gut.", sagte sie schnippisch und drehte wieder um. Vielleicht war ich wirklich etwas eifersüchtig aber dies sagen oder mir glatt eingestehen hätte ich nicht gekonnt. 

Don't Know What To Do  // LisooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt