Kapitel 3

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-Jisoo's Sicht-

Etwas perplex starrte ich ihr hinterher. Noch bevor ich nachdenken konnte, ob es eine gute Idee war ihr nach zu laufen, tat ich es einfach. Ich holte sie schnell ein und griff ihr Handgelenk. "Lalisa, ist alles okay?", fragte ich besorgt und sie wischte sich eine Träne weg. "Lassen sie mich in Ruhe.", antworte die jüngere.  Sie schluchzte. Ich zog sie in eine Umarmung, "Shh..". Sie hörte auf zu weinen und beruhigte sich langsam. "Warum tun sie das?", nuschelte sie in mein Shirt. "Ich möchte nicht, dass du weinst.". "D-Danke".  Nach einer Weile lösten wir uns und ich schaute sie weiterhin besorgt an, "Kann ich noch irgendwas für dich tun?". "N-Nein, es wäre besser, wenn ich jetzt gehe.". "Soll ich dich Nachhause fahren?", ich streichelte Ihren Arm und Lalisa wurde rot. Sofort zuck ich meine Hand zurück. "Ja gerne.", lächelte sie jetzt zurückhaltend. Immer noch verwirrt darüber, was ich gerade getan hatte, nickte ich. Wir gingen zu meinem Auto und setzten uns rein.

"Wow, das ist also Ihr Auto.", Lalisa machte große Augen und musterte den Wagen. Ich grinste, "Ja, so toll ist er jetzt auch nicht.". Lisa zog die Augenbrauen hoch, "Ne, überhaupt nicht.". Ich lachte, "Vielleicht ein bisschen.". Grinsend schnallte sie sich jetzt an und ich startete den Wagen. Die jüngere Navigierte mich durch die Straßen, bis wir an einem kleinem Haus angekommen waren. "Danke, Frau Kim..Also für alles.", lächelte Lalisa leicht. "Du willst immer noch nicht darüber reden was los war oder?", besorgt schaute ich sie an. Kurz glitten meine Augen zu Ihren Lippen aber ich schaute schnell wieder nach vorne. Sie schüttelte Ihren Kopf und schaute mich nicht an. Ich nahm ihr Kinn und ließ sie mich anschauen, "Wenn irgendwas ist, dann schreib' mir bitte.". Ich nahm einen zettel, den ich noch im Auto liegen hatte und schrieb meine Nummer auf. Überrascht nahm sie den Zettel, "Danke sehr, Frau Kim.". Sofort umarmte sie mich. Erst geschockt über die Situation war ich wie versteinert aber erwiderte dann die Umarmung.

Als wieder Nachhause kam, kam Sana sofort auf mich zu. "Wo warst du?", sie legte Ihren Kopf schief. "Ich hab Lalisa Nachhause gefahren.". "Geht es ihr gut?", diesmal war es Jennie, die sprach. Sie sah aus, als hätte sie geweint. Sie saß auf der Treppe, ihren Kopf ans Geländer gelehnt. "Ja, es ging ihr Besser. Ich hab es geschafft sie zu beruhigen.", lächelte ich Jennie aufmunternd an und sie lächelte zurück. Das ist wahrscheinlich das erste wahre Lächeln, was ich von Ihr bekommen habe. "Das hast du toll gemacht, Schatz.", Sana küsste mich kurz, "Du bist eine tolle Lehrerin.".  "Danke, Sana.", ich schaute verlegen auf den Boden.  "Hast du Hunger, ich hab gekocht.", strahlte sie nun und wir führte mich zum Esstisch. Jennie setzte sich ebenfalls.

Sofort fiel mir eine Sache ein. Ich räusperte mich, "Jennie, ich... Herr Jeon hat mich gefragt, ob ich mit auf Klassenfahrt fahre und..-". Sie ließ die Gabel auf den Teller fallen, "Nein, du hast doch nicht...". "Doch, habe ich.", ich presste meine Lippen aufeinander. "Wieso tust du mir das an?", schrie sie und verschränkte ihre Arme. "Jennie.", seufzte Sana und versuchte ihren Arm zu tätscheln aber sie zog sich weg. "Mooom, sag Jisoo, dass sie das nicht machen soll", Jennie kam eine Träne. "Jennie, das kann ich nicht.", schaute Sana Ihre Tochter bemitleidenswert an. "Erst bist du die ganze zeit hier, dann in der Schule und nicht mal auf der Klassenfahrt habe ich Ruhe von dir.", Schrie sie mich an und die 17 Jährige stürmte in Ihr Zimmer. "Ich rede mit ihr..", seufzte Sana und folgte ihr. 

Ich räumte noch schnell auf und ging dann in Sana's Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Ich massierte meine Schläfe und atmete tief ein und aus. Nach ein paar Minuten kam Sana rein. "Soll ich gehen?", fragte ich direkt und schaute ihr in die Augen. "Vielleicht für die nächsten Tage.. bis Jendeukie sich beruhigt.", Ihre Augen zeigten Trauer. Ich mochte es, wenn sie Ihre Tochter so nannte. Es war ein süßer Name. Sie ist so eine gute Mutter. "Ich verstehe.", flüsterte ich verständnisvoll und fing an meine Sachen zu packen, bis sie anfing meinen Hals zu küssen. "Sana.", stöhnte ich und sie küsste mich leidenschaftlich. Sie drückte mich aufs Bett aber ich löste mich von Ihr, "Ich bin nicht in der Stimmung.".  "Oh, Okay.", genervt drehte sie sich weg. Ich verrollte die Augen und packte weiter meine Tasche. Kurz bevor ich aus der Haustür ging, kam sie runter. "Tut mir leid, Jisoo.", Sana umarmte mich, welche ich erwiederte. "Alles Gut.", ich küsste meine Freundin kurz und stieg in meine Audi.

Es regnete mal wieder in strömen und meine Laune war am Boden. Das schlimme an der Situation war, dass ich nur mit einer Person reden wollte. Lisa. 

Ich hatte Ihre Nummer aber nicht, weshalb ich sie nicht erreichen konnte. Wahrscheinlich besser so. 

Am nächsten Morgen schleppte ich mich zur Schule. Ich hatte sehr schlecht geschlafen. Im Lehrerzimmer angekommen, brauchte ich dringend Kaffee. "Guten Morgen Jisoo.", strahlte Chaeyoung mich an und drückte mir einen Kaffee in die Hand.  "Morgen.", brummte ich und trank einen Schluck. "Schlecht geschlafen?", hakte sie nach und ich nickte zustimmend. 

Der Tag ging recht schnell rum. Ich hatte keine Stunde in Lisa's und Jennie's Klasse. Ich war so froh, dass dieser Tag endlich vorbei war und ich jedem aus dem Weg gehen konnte. Ich schritt zum Ausgang und erblickte Jennie ohne Lisa. War sie heute etwa Krank? Ich hoffe es geht ihr gut.  Ich holte Jennie ein. "Hey, wo ist denn Lalisa?", versuchte ich freundlich zu fragen aber sie schaute mich nur wütend an und ging schnell weiter. Ich wollte ihr hinterher aber sie war in der Menschenmenge verschwunden. 

Am Abend lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke. Wieso mache ich mir so Sorgen um Lisa? Ich durfte das nicht, jedenfalls nicht in der Art, wie ich es tue. Ich seuftze und drehte mich aber nichts schien gemütlich. Ich schaute auf mein Handy. Fast 2 Uhr. Aufeinmal blitzte etwas auf. Es war eine Nachricht von Lalisa. 'Hey Frau Kim.. kannst du mich vielleicht abholen? Ich weiß, dass es spät ist..'.

Ich stockte. Sollte ich das tun? Ich wollte es aber war es das richtige. Ist es okay mitten in der Nacht seine Schülerin abzuholen und Nachhause zu fahren? Aber was ist, wenn sie meine Hilfe braucht. Ich musste Ihr helfen.  Ich schrieb ihr, dass ich gleich da bin, zog mir eine Jeans an und warf mir einen Pullover über.  Ich nahm meinen Schlüssel und fuhr schnell zu Lisa's Adresse. Sie stand schon draußen und ich konnte sie nicht sofort erkennen. Sie stieg ein und ich sah, dass sie weinte. "Was ist los?", fragte ich besorgt und strich ihren Arm. "Lass' uns erst zu dir fahren.", murmelte sie und wischte sich Ihre Träne weg. Ich tat das was sie verlangte und fuhr zu mir. 



Don't Know What To Do  // LisooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt