Zwei Menschen ein Schicksal(1)

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-Alina Müller-

Aufgeregt hörte ich George Lucas, dem Erfinder der Star Wars Saga, zu, wie er von den Dreharbeiten erzählte.

Ich liebe Konventions. Hier triffst du Menschen, die genau dieselben Vorlieben und Geschmäcker haben, meistens zumindest. Hier habe ich auch mein Freund Luca gefunden. Letztes Jahr, genau hier, ist er aus versehen gegen mich gelaufen und so haben wir uns kennen gelernt. Er fand mich 'interessant' und hat nach meiner Nummer gefragt. 

Eines der schönsten Momente meines Lebens. Doch dieser Moment teilt sich den Platz mit Carlos Valdes. Er ist Schauspieler in der erfolgreichen Serie 'The Flash' und spielt die Rolle von Cisco Ramon. Und ich muss mich echt immer zusammen reißen, nicht wie ein Kind an Weihnachten, aufzuquicken, wenn ich ihn sehe. 

Und der weitere Grund, wieso ich Konventions liebe, ist der, das ich ebenfalls heute Carlos zum ersten mal live gesehen habe. Ich konnte zum Glück recht vorne an der Schlange warten, die sich gebildet hatte für Autogramme und Fotos vom Cast von 'The Flash'. Es wär keine Überraschung wenn ich sage das ich mich auf Cisco am meisten gefreut habe.

Wie man vielleicht schon anmerken kann, bin ich eines der Mädchen die zu den "Nerds" gehört. Aber das macht mir nichts aus. Ich liebe nun mal einfach Comics, Science-Fiction Filme und Computer-Geek-Sachen.

Ich selber habe rote Haare und braune Rehaugen, welche durch smarte Kontaktlinsen überdeckt werden, so dass sie einen grünen Touch haben. Wenn ich schon Kontaktlinsen trage, dann mit etwas Pepp.

Ich war bereits auf dem Weg zu meinem Auto, als ich einen Anruf erhalte.

'Luca', Laß ich in meinen Gedanken und nahm den Anruf lächelnd entgegen. Doch bevor ich überhaupt etwas erwidern konnte, rief er mir entgegen, "WO bist DU schon wieder!?"

Wegen der Lautstärke hielt ich das Handy etwas weg von meinem Ohr, um nicht gleich einen Tinitus zu bekommen. Als es wieder ruhig war, öffnete ich meine Autotür und setzte mich hin, da ich nicht wollte, das schaulustige Menschen mein Telefonat mit anhörten.

"Jetzt beruhig dich mal."Erwiderte ich ruhig und beobachtete Menschen, die aus dem Gebäude ein- und aus liefen. Es war bereits abends, denn es fing langsam an zu dämmern, welches einen schönen warmen orangen Himmel hinterließ.

"Ich bin bei der Konvention. Die, wofür du 'keine Zeit ' hattest", Zitierte ich ihn nach und wurde schlagartig schlecht gelaunt. Eigentlich sollte ich für immer glücklich sein mit diesen Ereignissen von heute.

"Ich hatte auch keine Zeit."Giftete er verteidigend zurück, diesmal etwas ruhiger, dennoch wütend.

"Wo liegt dein Problem? Ich dachte du magst Konventions auch. Du warst immerhin letztes Jahr auch dabei." Warf ich ihn vor und öffnete das Fenster, um etwas Luft zu bekommen. Die frische Luft kühlte meine erhitzen Wangen ab, und ich schloss meine Augen für einen Moment.

"Ich bin da nur hin, weil mein Bruder auch so ein Geek ist, wie du. Und ich finde als meine Freundin sollte sie sich nicht ihre Gedanken mit so einem Scheiß verschwenden. Und dieser Möchtegern Schauspieler ist eh nicht so besonders wie alle es denken. Du als kleine Bitch hast sowieso keine Chance bei so jemanden!"

Erschrocken und verletzt riss ich meine Augen auf und war kurz sprachlos. Doch die Wut nahm überhand und gleich danach schrie ich ihn zurück an.

"Jetzt hörst du mir mal zu, Arschloch. Wenigstens habe ich eine Leidenschaft für etwas, und gammel nicht jeden Tag zuhause rum wie du! Und dieser 'Möchtegern Schauspieler' ist um Welten ein besserer Mann und Mensch wie du jemals werden kannst! Ach, und noch was. Die hässliche Bitch macht Schluss mit dir, du Penner!" 

Mit diesen Worten legte ich auf und schmiss mein Handy auf den Beifahrersitz. Ich lies mich in den Sitz fallen und lehnte mein Kopf an die Kopflehne und schloss erschöpft die Augen. Gleich danach rollten schon die ersten Tränen meine Wangen runter und ich atmete durch. Völlig durch den Wind fasste ich mir auf den Nasenrücken und versuchte auf andere Gedanken zu kommen.

Ich riss mich zusammen und nahm mein Handy in die Hand. Als ich es entsperrte sah ich schon hunderte von Nachrichten und Anrufe von Luca.

"Du kannst nicht einfach so Schluss machen!!"

"Wag es nicht mit mir so zu reden!"

"Geh ran!!"

"Geh verdammt noch mal ans Handy"

Doch ich ignorierte sie gekonnt und ging in meine Galerie, um das Selfie mit mir und Cisco zu betrachten. Augenblicklich zogen sich meine Mundwinkel nach oben und mein Herz sprang erfreut schneller. Wie kann jemand nur so toll sein? Im Hintergrund sah man Danielle, also Caitlin, wie sie als Killer Frost verkleidet war und Autogramme verteilte. Es kommt die vierte Staffel und ich bin so gespannt was uns erwartet.

Ansatzweise beruhigt, startete ich den Motor und schlug den Weg nach Hause ein. Immer noch etwas traurig drehten sich meine Gedanken wieder um Luca und ich schaltete das Radio ein, um die aufkommenden Tränen zu verdrängen. 

Mittlerweile ist es stock dunkel und ich bog von der Autobahn  in die Landstraße, welches zu meiner Wohnung führte.

'Noch zehn Minuten' Heiterte ich mich auf und bemerkte, das mein Handy erneut anging und der Name Luca das Display zierte. Augenverdrehend sah ich wieder auf die Straße, als ich plötzlich jemanden auf der Seite bemerkte. Ich wich schlagartig aus, verlor jedoch die Kontrolle und fuhr durch eine Absperrung und gegen ein Gemäuer. 

Die Airbags flogen schlagartig auf und dämmten den Aufprall gegen die Wand. Ich stöhnte schmerzlich auf und spürte bereits ein Stechen in der Kopfregion. Gleich danach konnte ich eine warme Flüssigkeit fühlen, die seitlich von meinem Kopf hinunter floss. 

Wozu hat man Airbags wenn man sowieso verletzt wird?!

Langsam öffnete ich die Augen und sah und roch nur Rauch. Ich muss so schnell wie möglich hier raus! Mit langsamen und schmerzhaften Bewegungen nahm ich mein Handy und öffnete die Autotür. Sofort umhüllte mich der Schwindel, und ich war mir sicher, dass ich eine saftige Gehirnerschütterung abbekommen hatte.

Daher stolperte ich auf die schwach belichtete Straße, die nur vom Mond etwas erhellt wurde. Mit den Kräften am Ende, schob ich mich etwas weiter weg vom Auto, ehe es explodierte und mich eine heiße Welle traf. Schützend hob ich mein Arm um mein Gesicht und krümmte mich ein. 

Plötzlich hörte ich Schritte und ich versuchte etwas durch den Rausch zu sehen, doch ich erkannte nur eine männliche Gestalt, ehe meine Augen zu fielen.

Unplanned LoveWhere stories live. Discover now