Sirius Black | dark arts

》XXIX《

Vor dem Geschäft verabschiedeten sich beide Mädchen voneinander. Luce wusste inzwischen, dass es nun Zeit war, ihre Freundin etwas allein zu lassen und ging daher zurück ins Schloss. Will hingegen lief in die entgegengesetzte Richtung und traf an der nächsten Ecke auch schon auf Sirius Black. Dieser kam gerade aus einer kleineren Tür eines weißen Gebäudes. Will enttarnte sie als Hinterausgang des „Drei Besen". Sie wollte gar nicht wissen, was Sirius getan hatte, um aus dem Hinterausgang herauskommen zu müssen. Seine verstrubbelten Haare und geröteten Wangen verrieten ihn jedoch. Als er Will sah, lächelte er ertappt. Diese blickte ihn jedoch nur regungslos an. Sie wollte nicht die Moralapostel spielen und ihn daran erinnern, dass er noch nicht volljährig war, die Kellnerin aber sicherlich schon und dass dies auch unschön enden konnte, wenn es die falschen Leute erfuhren. Ihr Vater war Richter und auch er hatte schon ein paar Mal solche Fälle gehabt, die meist mit einer Strafe für den Volljährigen endeten. Andererseits waren es sicherlich maximal 3 Jahre, die sie älter war, also würde das ja noch gehen. Vielleicht. Doch wieso machte sie sich jetzt darum eigentlich Gedanken? Als Will noch immer nichts gesagt hatte, fuhr sich Sirius durch die dunklen Haare.

„Wollen wir?", fragte er und wollte diese eher peinliche Situation übergehen. Will nickte schnell und lief weiter. Sirius gesellte sich an ihre Seite.

„Warst du gerade schockiert?", fragte er provozierend und lächelte. Diese Emotion hatte er noch nie bei Will gesehen und die Art, wie sie dabei schaute, sah tatsächlich niedlich aus.

„Nein.", antwortete sie. Jedoch wussten beide, dass sie log. Sirius' Grinsen blieb in seinem Gesicht, als hätte es jemand eingemeißelt. Es dauerte nicht lange bis sie den Misters Laden erreichten. Dass Will dort ihre Zigaretten kaufte, wusste er schon. Schließlich hatte er sie hier mal gesehen. Die beiden betraten den kleinen Laden. Er war voll mit Tabakwaren und Alkohol. Etwas anderes wurde hier auch nicht verkauft. Hinter der Theke stand ein älterer Mann mit weißen, kurzen Haaren und einem ebenso weißen Vollbart. Als er Will erblickte, erhellte sich seine Miene und er lächelte das Mädchen an. Sie lächelte liebevoll zurück. Merlin, wie konnte ein Mädchen, das so ein schönes Lächeln hatte, nur dunkle Magie fabrizieren? Doch bevor sich Sirius darüber weiterhin den Kopf zerbrechen konnte, holte Will ihn in die Realität zurück.

„Hallo Clint.", begrüßte sie den Mann hinter der Theke. Es klang so vertraut, als würden sie sich schon ewig kennen. Auch Clint begrüßte Will, ließ dann seinen Blick jedoch kritisch auf Sirius schweifen. Dieser versuchte, sich nicht ablesen zu lassen, wie neugierig er eigentlich war. Er hatte so viele Fragen! Woher kannten die beiden sich? Wie lange kannten sie sich schon? In welcher Beziehung standen sie zueinander? War er vielleicht sogar ein Familienmitglied? Ein Onkel?

„Das ist Sirius. Er nimmt auch eine Stange.", stellte Will ihren Begleiter vor. Doch der ältere Herr schien dem Jungen nicht so ganz zu trauen. Er beäugte ihn weiterhin, die Stirn in Falten gezogen.

„Du kannst ihm vertrauen.", setzte Will hinzu und lächelte Clint an. Sirius musste sich ein gefälliges Grinsen verbieten. Will vertraute ihm. Wer hätte das gedacht?

Clint griff unter die bereits morsch wirkende Theke und zog zwei Stangen Zigaretten hervor. Sie waren komplett schwarz und wurden direkt in Wills Hand gedrückt.

„Das wären dann sechzig Sickel.", sagte der alte Mann und hielt seine faltige hin. Etwas Ruß klebte an seinen dicken Fingern.

Will steckte sich die zwei Stangen in die Innentasche ihrer gelben Steppjacke und wollte nach ihrem kleinen Geldbeutel greifen, doch Sirius kam ihr zuvor. Schnell öffnete er sein Portmonee und legte dem Herrn sechzig Sickel auf den Ladentisch. Überrascht sah Will ihn an. Damit hätte sie nicht gerechnet, doch sie blieb stumm. Stattdessen verabschiedete sie sich von Clint und verließ, mit Sirius gemeinsam, den kleinen Laden.