Pass auf, wo du hintrittst...
Sie liebt mich nicht.
Das wird sie nie.
Du wirst nie wieder wen finden, der wie sie... Warte mal, guck dir die da an!Es vergingen einige Monate, bis ich akzeptierte, dich loszulassen.
Ich nahm mir vor, mich nie wieder zu verlieben, niemals.
Ich wurde erwachsener und suchte mir einen Job.
Bei einem Supermarkt in der Nähe, mit der Hoffnung, die Stimmen in mir würden mir wenigstens ein paar Stunden Ruhe gewähren.
Da lernte ich die Frau kennen.
Die Frau war es, welche mir nach all der Zeit mit schmerzendem Herzen das wertvolle Gefühl gab, geliebt zu werden.
Es war eine schöne Zeit mit ohne von Alkohol bestimmten Nächten, in welchen ich nicht schlief, jedoch dachte.
Eine Zeit, in welcher ich tatsächlich das Gefühl hatte, meine Dämonen abzuschütteln, aus meinem Monsun zu entfliehen.
Die Frau half mir wieder auf meine viel zu kurzen Beine, hielt meinen viel zu dünnen Körper im Wind und sorgte dafür, dass mein gedankenvoller Kopf nicht unter dem Wasser verschwand.
Doch auch jene Zeit, jene wunderschöne Zeit musste ein Ende nehmen.
Die Frau verließ unsere Arbeitsstelle ehe ich mich versah, als wäre ihre Existenz nur eine Imagination meines hoffnungsvollen Ichs, des Teils, welcher stetig gegen die Dämonen kämpfte.
Und doch wusste ich genau, dass die Frau existierte, manchmal trafen wir uns noch des Nachmittags oder Abends, wenn unsere Zeit es je zuließ.Eines Tages traf ich sie wieder.
Seit unserem letzten Gespräch war Zeit vergangen, sie wusste nicht, dass ich nicht mehr trank, mein Leben beinahe schon im Griff hatte.
Sie erinnerte sich noch sehr gut an den Tag, als sie mein kaputtes Ich im Arm hatte, zitternd, weinend und blutend.
Ich wirkte nicht mehr wie diese Person, ich wirkte reifer, erwachsener und stärker.
Doch sie wusste nicht von dir oder der Frau, nicht von dem, was ich weiterhin erlebte.
Ich traf sie, als ich auf dem Weg ins Krankenhaus war.
Sie fragte mich, warum ich dorthin wollte.
Ich antwortete stumpf, dass ich nun krank war.
Die Jahre der eigenen Misshandlungen hinterließen ihre Spuren an mir, war ich doch endlich vernünftig genug, mir helfen zu lassen.
Es war ein kurzes Gespräch, ihre dunkelblauen Augen waren glanzvoll wie eh und je, als hätte der Zahn der Zeit nicht einmal versucht, an ihr zu nagen.
Ich hingegen sah älter aus, fühlte mich kränker.
Mein Gesicht war eingefallen und faltig, doch meine Augen, früher stumpf und glanzlos, erstrahlen heute in einem grauen blau, doch sie strahlten.Ich hatte es geschafft.
Durch sie und durch dich.
Durch die Frau.
All das hat mir zugesetzt.
Es hat mich aufgefressen, mich zerstört.
Doch ein Gutes gab es mir.
Kraft.Wird es so bleiben?
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Sinking
LosoweTW: Selbstverletzung! Sie schreien. Diese Stimmen, sie schreien. Sie ertränken mich. Diese Zwänge, sie ertränken mich. Und sie töten. Diese Gefühle, sie töten...