Der Bruder des Bräutigams

Kapitel 3

Rikus Sicht:

Hätte ich gewusst wie der Tag verläuft, dann wäre ich erst gar nicht aufgestanden und hätte mir alles ersparten können. Wirklich alles!

Aber erstmal von Anfang an und alles nach der Reihe.

Ich schloss wie jeden Morgen den Laden auf und direkt, war ich etwas entspannter. Da ich wirklich etwas aufgeregt war, wegen Harus älteren Bruder.

Was ist wenn er mich nicht mag? Oder wenn wir überhaupt nicht miteinander auskommen und er stinkend faul ist?

Schnell schüttelte ich meine Kopf um, die negativen Gedanken zu verdrängen. Ich muss positiv denken und noch nicht immer so negativ! Das sagt auch jedes mal, meine Mutter zu mir.

Ich atmete einmal laut auf und betrete mein geliebten Laden. So wie immer setzte ich das Wasser auf und deckte schon mal den Tisch.

Plötzlich klingelte wieder das Glöckchen lautstark und ich erschreckte mich, das erste mal überhaupt dabei.

Meine Nervosität die ich schon die ganze Zeit versuchte zu unterdrücken wurde immer schlimmer und überkam mich wie eine riesige Welle.

Okay einmal tief ein und aus atmen Riku! Lass dir bloß nichts anmerken, wie uncool du eigentlich bist.

Vorsichtig und gespannt was mich dort erwartete ging nach vorne. Mein Herz raste und meine Hände wurden langsam etwas schwitzig. Das zu dem Thema bleib cool.

Ich schlug den braunen Vorhang vor dem Türrahmen weg, der den Personalraum und der den Verkaufsbereiche trennte.

Zum Vorschein kam ein relativ großer und gut aussehender Mann. Und er sah echt gut aus, er hatte etwas längere tiefschwarze Haare und echt ein markantes und männliches Gesicht. Er war sehr attraktiv und er wirkte fast schon wie so ein Modell!

Ich schaute ihn intensiv an und er schaute mich genau so an. Oder kann man, dass eher als starren bezeichnen?

„Ähm mein Name ist Riku Tashibana. Freut mich dich kennen zu lernen. Auf gute Zusammenarbeit." Sagte ich möglichst freundlich und verbeugte mich, wie es sich gehörte.

„Ich weiß doch noch wer du bist! Du bist doch Riku der sich immer und überall verletzt hat und der immer so schnell anfing zu weinen." Sagte er lachend und schaute mich belustigt an.

Schlagartig wurde ich sofort rot und versuchte ihn, nicht anzuschauen. Man war das peinlich! Warum kommt er denn jetzt mit so alten Geschichten um die Ecke?

„Ach so ja, das war ich. Ähm ja also Kaito ich hoffe, dass es dir hier gefällt und wir gut miteinander aus können. Ich zeige dir erstmal den Laden und erkläre dir, dann dein Aufgabengebiet okay?" Fragte ich sichtlich nervös und schaute ihn doch dabei an.

„Jaja kleiner sei doch nicht so nervös! Ich werde dich schon nicht beißen." Sagte er provokant und kam immer näher zu mir.

Er stand jetzt genau gegenüber von mir und zwischen uns, passte gerade noch so ein Stück Papier.

Ich würde lügen, wenn seinen Anwesenheit mit nicht nervös machen würde. Er macht mich tierisch nervös!

„Oder vielleicht willst du ja auch, dass ich dich beiße?" Flüsterte er und lehnte sich ganz langsam runter zu meinem Ohr.

Ich lief sofort rot an und starrte, geschockt einfach nur gerade aus. Warum macht es das mit mir? Was habe ich ihn je angetan? Wir kennen uns doch kaum also eigentlich gar nicht! Also warum das alles?

Er pustete noch einmal in meinen Ohr und löste sich von mir und stellte wieder einen normalen Abstand zwischen uns her.

Mit hoch rotem Kopf und rasenden Puls und Herzklopfen schaute ich ihn verwirrt an.

Warum reagiert mein Körper nur so extrem und das bei so einer kleinen Geste? Das ist doch nicht mehr normal! Okay reiss dich zusammen Riku und tu einfach als wäre rein gar nichts passiert. Das werde ich doch noch hin bekommen!

„Also Kaito hier ist der Verkaufsraum und hier sind die Bücher erstmal in Genres sortiert und danach nach den Anfangsbuchstaben. Wir haben nicht nur Bücher sondern auch Mangas und sogar ein paar Amerikanische Comics hier. Also eine recht große Auswahl." Sagte ich stolz und führte ihn durch den Laden.

Er lachte nur nickend und schaute sich es, alles sehr interessiert an. Aber ich merkte auch ab und zu seinen Blicke die mir galten und jedes Mal, wurde ich darauf nervös und stotterte beim erklären.

Endlich nach einer halben Stunde habe ich ihn alles gezeigt und wir, gingen in den Personalraum und setzten uns dort an dem Tisch.

Angespannt machte ich uns Tee und er schaute mir genau dabei zu. Allein schon seine Blicke ließen mich schon viel nervöser werden als sonst bei anderen Personen.

„Also und wir essen jeden Morgen und auch den Mittag verbringen wir zusammen?" Fragte er mich
Interessiert und nahm mir den Tee aus der Hand.

„Ähm ja wenn es dir nichts ausmacht oder hast du eine Freundin, die auf dich zu Hause mit den Essen wartet?" Fragte ich ihn schüchtern und nuckelte, an meinen Tee.

„Nein habe ich nicht! Wenn du es unbedingt wissen willst, ich bin momentan noch Single." Sagte er und zwinkert mir zu.

Ich verschluckte mich an dem heißen Getränk und hustete sofort, darauf los. Ich schlug mich leicht auf den Rücken und schaute mich etwas belustigt an.

Na warte Kaito, dass bekommst du noch zurück mein lieber. Nachdem ich mich wieder gefangen habe fing er lautstark und herzlich an zu  lachen.

Und eins kann ich sagen, dass sein Lachen noch ein ticken schöner war als das von seinen Bruder Haru. Leicht verwirrt über meine Gedanken schüttelte ich dezent meinen Kopf.

„Hast du genug gelacht? Oder brauchst du noch einen Moment?" Fragte ich ihn provokant aber lächelte leicht dabei.

Er stand auf und schob den Stuhl wieder an dem Tisch und kam, dann zu mir.

„Nein ich habe fertig gelacht. Komm mit kleiner, wir wollen ja nicht, dass dein Laden darunter leidet oder?" Fragte er mich belustigt und schnappte sich meinem Arm und zog mich mit.

Mein Arm fing an leicht zu kribbeln und die Stelle wurde angenehm warm. In meinen Magen breitete sich ein angenehmes Gefühl aus.

Das kann ja heute noch lustig werde, dachte ich mir und mit meiner Aussage hatte ich, sogar nicht ganz unrecht.