¡ Congratulations! ¡

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"Nein schlimm nicht, aber ich bin noch ziemlich jung.", erklärt Vladislav. Verständnisvoll nicke ich und bemerke dann wieder, dass es mir nicht gut geht. "Können wir vielleicht doch zum Arzt?", frage ich. "Ja klar. Wohin?", hakt der Berliner nach. "Es liegt ja anscheinend an meinen Tagen, deswegen würde ich am besten zum Frauenarzt gehen.", erkläre ich. "Da war ich noch nie.", staunt Capi nervös. "Dann ist das halt dein erstes Mal.", meine ich schulterzuckend. "Nö, mein erstes Mal hatte ich schon vor mehreren Jahren.", grinst Vladi. "War klar, dass du wieder an das eine denkst.", lache ich. "Wenn du so freizügig vor mir stehst, kann ich nur an das denken.", erwähnt er. "Fresse! Du Perversling.", scherze ich. "Ich geh mich fertig machen." "Mach das. Ich wärme das Essen nochmal.", erläutert er. "Weiß nicht, ob ich noch was esse.", stelle ich fest. "Ja, mal schauen. Wenn nicht - dann nicht.", zuckt Vladislav mit den Schultern.

Schnell eile ich ins Bad um mich umzuziehen und meine Morgenroutine durchzuführen. Danach steigen Capi und ich in sein Auto, da er während ich mich fertiggemacht habe gegessen hat.
Er fährt viel zu schnell durch die Berliner Straßen und ich habe ihn ein paar erwischt, als er nicht geblinkt hat.
Gerade als ich ihn beim lenken beobachte, wird mir klar, dass ich meinem Vater und auch meinen Freunden noch nichts von uns erzählt habe. Eigentlich sollte ich das ändern, aber ich habe Angst davor, wie John reagieren wird, da er nie begeistert davon war, dass Capi und ich so viel Zeit miteinander verbringen. Nach langem Grübeln entscheide ich mich dazu eine kurze Nachricht in unsere 1raf7-Gruppe zu tippen:"Jungs, ihr habts euch eh schon gedacht. Capi und ich sind zusammen." Seufzend schicke ich die Message ab und rufe danach menen Vater an. "Ja, fata mea? (= mein Mädchen)", ertönt die tiefe Stimme meines Vaters. "Tati, (= Papa) ich muss dir was erzählen.", rücke ich gleich mit der Sprache heraus. Um Capi ein Zeichen zu geben, lege ich meine Hand auf seine Hand, die auf seinem Oberschenkel liegt. Kurz grinst er mich an, ehe er dann den Blick wieder gerade aus richtet. "Was gibt es, mein Schatz?", hakt er nach. "Ich habe einen Freund.", haue ich raus. Mein Vater räuspert sich und erkundigt sich dann:"Wer ist denn der Glückliche?"
"Ich schicke dir ein Bild. Warte.", erläuter ich, gehe auf WhatsApp, suche nach einem Bild von Capi und mir und sende ihm dann das Foto.

"Ce drăguți sunteți. (= Wie süß ihr seid.)", schwärmt mein Papa. "Danke, Papa. Ich bin froh, dass du ihn akzeptierst.", bedanke ich mich. "Warte mal kurz.", fordert mein Vater. Etwas misstrauisch bleibe ich stumm und warte bis er wieder redet. Auf einmal brüllt er ins Telefon:"Was soll das? Was für einen scheiß Kriminellen hast du da? Der kann dir nichts bieten. Der kommt in den Knast und du musst leiden." "Tati
(= Papa), beruhig dich. Er ist ein guter Mann und er wird mich nicht verletzen.", versuche ich meinen Vater zu beruhigen. "Er hat mit Drogengeschäften zu tun. Er tickt.", betont mein Vater. "Ja, aber das hat ja nichts mit mir zu tun.", spreche ich. "Nein, ich will nicht, dass du mit ihm zusammen bist. Du trennst dich von ihm, sonst vergesse ich mich.", droht er mir. Geschockt lege ich auf und sehe aus dem Augenwinkel, wie Vladislav mich irritiert ansieht. Vorsichtig versuche ich ihm klarzumachen, dass mein Papa gegen ihn ist. Seufzend parkt mein Freund vor der Frauenarztpraxis.

Zuerst sehen wir uns um, ob irgendwo potenzielle Fans sein können und danach betreten wir das Gebäude.

An der Rezeption erkläre ich:"Also ich bin eigentlich aus Hamburg, aber habe jetzt ziemliche Beschwerden, weshalb ich hier bin." "Was für Symptome haben Sie denn?", hakt die Blondine vor mir nach. "Mir ist sehr schlecht, weshalb ich mich auch des Öfteren übergeben musste.", berichte ich. "Da Sie keinen Termin haben, muss ich Sie irgendwie dazwischen schieben. Das heißt, dass Sie wahrscheinlich länger warten müssen.", erwidert die Arzthelferin. Nickend antworte ich:"Ist ok." Danach gebe ich ihr noch meine nötigen Daten und dann gehen Capi und ich ins Wartezimmer, wo wir als erstes höflich die anderen Patienten begrüßen. Wir setzen uns zwischen ein junges Mädchen und eine Schwangere.

Innerlich hoffe ich so sehr, dass das Mädchen uns nicht erkennt. Das würde so viele Gerüchte auslösen. "Sie sehen ja gar nicht schwanger aus.", verwickelt mich die hochschwangere Brünette neben mir in ein Gespräch. Durch ihre Aussage, muss Capi sich das Grinsen verkneifen. Er kassiert einen mahnenden Blick von mir, ehe ich der Frau neben mir antworte:"Ich bin nicht schwanger." "Oh, tut mir leid.", entschuldigt sie sich lächelnd und wird kurzerhand auch schon aufgerufen.

Tatsächlich haben wir fast eine Stunde gewartet, jedoch hat sich das für mich wie vier Stunden angefühlt. Vorhin habe ich der Ärztin erzählt, warum ich hier bin, weshalb ich jetzt gerade auf einer Liege bin und warte bis die Ärztin Frau Humbold wieder kommt. "Bist du aufgeregt?", erkundigt sich Vladislav. "Nein, wieso?", grinse ich. "Wer weiß, was jetzt passiert.", erläutert Vladi. "Übertreib.", meine ich kichernd. Auf einmal kommt Frau Humbold in den Raum und befiehlt:"Legen Sie sich bitte hin." Ich tue das, was sie mir sagt und daraufhin streift sie mein Oberteil nach oben. Oft genug hab ich einen Ultraschall beim Frauenarzt bekommen - also ist es nichts neues. "Es könnte jetzt kalt werden.", warnt mich die Ärztin schon mal vor. Gleich danach spüre ich das etwas kühle Gel auf mir. Nervös sehe ich zum Bildschirm und warte gespannt auf die Erklärungen von der Dame. "Herzlichen Glückwunsch!", ruft sie euphorisch. "Was ist los?", hakt Capi verwirrt nach. "Sie werden Eltern.", erklärt die Frauenärztin. Geschockt klappt mir der Mund nach unten. "Was?", schreit Vladi entsetzt. "Ja, ich bereite Ihnen gleich den Mutterpass und alles vor. In der Zeit können Sie sich schon mal das Gel vom Bauch wegwischen.", berichtet sie mir. Noch immer geschockt von den Neuigkeiten wische ich mir das Gel von meinem Körper. "Scheiße.", nuschelt mein Freund. Ich richte mein Oberteil wieder und gehe dann zusammen mit Vladislav zurück zur Ärztin.

"So, hier sind alle wichtigen Sachen, die sie brauchen. Haben Sie noch Fragen?", erkundigt sich Frau Humbold. "Nein, momentan nicht.", antworte ich. "Sie können dann in Hamburg einfach zu Ihrem gewohnten Frauenarzt gehen.", teilt mir die Frauenärztin mit und zur Antwort nicke ich nur. Daraufhin verabschieden Vladi und ich uns von der Ärztin und von der Dame am Personal. Ängstlich vor dem was jetzt kommt, verlasse ich mit Capi die Praxis. "Wir reden Zuhause!", fordert mein Freund streng.

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Dramaaa!
Was denkt ihr passiert jetzt? :)

Niemals 31er! Für immer 187er! 🐊❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt