Ich sah ihn schockiert an, während er grinsend seine Arme verschränkte: "Machst du mir jetzt Platz oder nicht?" "Jetzt ernsthaft?" "Ich will doch nicht auf ein Date mit dir gehen oder so. Ich will einfach nur in meinem Bett schlafen." "Aha.", sagte ich, als ich meine Arme vor meiner Brust verschränkte. Er sah mich grinsend an: "Jetzt versteh mich doch nicht falsch. Ich meine, du bist mehr als nur heiß. Aber ich habe meine eigene Regel." "Regel?", fragte ich irritiert. "Keine Verabredungen, bis meine Band ihren ersten großen Durchbruch geschafft hat." Ich machte ihm Platz und legte mich wieder hin. Er setzte sich zu mir, machte das Licht aus und war noch kurz am Handy. Neugierig sah ich auf sein Handy, und erkannte ein schwarzhaariges Mädchen, dass wie eine Brautjungfer aussah, auf seinem Hintergrundbild. Er bemerkte es, legte sein Handy weg und sah mich an: "Hast du gerade auf mein Handy geguckt?" Ich setzte mich auf und kratzte mich nervös am Nacken: "Ja schon... Aber ich schwöre, dass das nicht mit Absicht war." "Ich habe dich gerade erst kennengelernt und du verletzt jetzt schon meine Privatsphäre? Wow." "Wie bitte? Du bist schließlich derjenige mit einem Hintergrund von einer Brautjungfer Tusse!" Er drehte sich seufzend von mir weg. Vielleicht war das doch ein bisschen hart... Ich spürte, wie das Schuldbewusstsein sich in mir ausbreitete. "Ich... Es tut mir leid. Ich meinte das nicht so. Ic-", doch er unterbrach mich. Mit verengten Augen sah er mich an: "Lass es einfach gut sein, klar?" Er sah wieder auf sein Handy. Er sah richtig traurig aus... Ich musste diese Situation wieder aufrappeln. "Also, du bist in einer Band?" Er legte sein Handy wieder weg und sah mich an: "Jap. Wir nennen uns 'The Yatras'. Warum?" "Ach, nur so. Es erinnert mich nur an meine eigene Band." Er sah mich überrascht an: "Du warst in einer Band?" Ich verdrehte meine Augen: "Natürlich. Meine Nachbarn und ich. Wir haben uns 'Bling Bling' genannt." "Bling Bling?" Und schon mussten wir beide lachen. Ich war froh, dass er nicht mehr sauer auf mich war. "Was denn? Wir waren zehn und hatten nicht wirklich Songs. Oder Instrumente... Aber trotzallem waren wir unglaublich." Er sah mich amüsiert an: "Ich glaube, ich wäre ein unglaubliches 'Bling Bling' Mitglied gewesen." "Es wäre harte Arbeit gewesen. Aber mit dem richtigen Glitzer-Outfit... Du hättest mithalten können." Sein Lachen durchflutete den Raum. Als er sich wieder beruhigte, sah er mich lächelnd an: "Danke, Martina. Es tut gut, nach so einem stressigen Tag wieder zu lachen. Und sorry, weil ich wegen dem Handy so überreagiert habe... Es ist nur... Es gibt einen Grund, warum ich so empfindlich bei dem Foto bin..." Er rückte näher zu mir und sprach jetzt leiser: "Das Mädchen bedeutet mir echt viel. Sie ist..." Doch plötzlich wurden wir unterbrochen. Die Tür öffnete sich und jemand kam rein. "Martina?" Trotz der leisen Stimme erkannte ich, dass es Pepe war. "Pepe!" "Ich dachte, ich hätte irgendwas gehört... Ist alles okay?" "Keine Sorge, mein Freund. Ich habe alles unter Kontrolle.", meinte Sebastian und machte das Licht an. "Was zum... Sebastian? Was machst du denn hier?" An Pepes Stimme erkannte ich, dass er überrascht war. "Der Drummer hat sich das Handgelenk gebrochen. Wir mussten die Tour absagen." Verwirrt sah ich Sebastian an. Hatte er nicht gerade noch zu mir gesagt, dass die Tour abgesagt wurde und nicht, dass sie die Tour absagen mussten? Ich wollte gerade etwas sagen, doch plötzlich hörte ich eine andere Stimme. Eine Mädchenstimme. Und diese Stimme kam jetzt auch ins Zimmer. "Babe? Ist alles okay?" Das darf doch jetzt nicht wahr sein... Nicht sie...! Genervt verdrehte ich die Augen. Anscheinend erkannte sie mich jetzt auch und war genauso wenig erfreut wie ich. Empört stemmte sie ihre Hände in die Hüften: "Pepe, kannst du mir bitte erklären was sie hier macht?" Er fuhr sich nervös durch die Haare: "Äh... Ja... Also..." Er hatte es ihr nicht erzählt?! Neben mir hörte ich ein Kichern von Sebastian. So lustig fand ich das nun auch wieder nicht... Barbie sah Pepe wütend an. Wenn Blicke töten könnten... "Lodo, ich wollte dir das sagen, ich schwöre." Ein Kreischen ertönte von Barbie. Erschrocken fuhr ich zurück und nun konnte sich Sebastian gar nicht mehr mit dem Lachen zurück halten. Nun kamen auch Mercedes und Cande verschlafen ins Zimmer. Mercedes verschränkte ihre Arme, als sie Barbie sah: "Was zur Hölle ist hier los?" Cande nickte gähnend: "Echt. Es hat sich hier angehört wie eine Episode von 'Der Bachelor'." Nun meldete ich mich zu Wort: "Könntet ihr vielleicht wo anders darüber reden, als hier im Schlafzimmer?" Diese Situation ist echt unangenehm. Sebastian nickte mir zustimmend zu: "Ja. Manche Menschen wollen hier versuchen zu schlafen." Jetzt erst fiel Mercedes Blick auf uns: "Sebastian? Du bist wieder da? Okay, moment mal. Was ist hier gerade los?" "Ich wollte gerade gehen!", sagte Barbie und verschwand so schnell wie sie gekommen war. "Lodo! Warte!", rief Pepe ihr hinterher. "Mach so weiter und du verlierst mich, Pepe!", hörte man Barbie rufen. Pepe rannte ihr hinterher. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich schuldig... Schnell sprang ich aus dem Bett und lief ihm hinterher. Im Wohnzimmer konnte ich ihn einholen. Pepe drehte sich mit gesenktem Blick zu mir um: "Ich sollte ihr hinterherrennen... Tschuldigung, Leute." Erst jetzt merkte ich, dass die anderen uns auch gefolgt waren. "Verdammt.", meinte Mercedes, als Pepe aus der Wohnung ging, um Barbie zu finden. Doch Cande klatschte voller Freude in die Hände: "Omg! Das war ja fast besser als irgend eine Serie!" Mercedes drehte sich zu Cande und schüttelte leicht den Kopf: "Es ist viel zu früh für so einen Scheiß." "Vielleicht sollte ihm jemand hinterhergehen. Um zu gucken ob es ihm okay ge-", doch Mercedes unterbrach Cande. "Wohl eher, um ihn zu stoppen Lodo hinterherzurennen. Sie tut ihm nicht gut. Wenn er das nur sehen könnte..." Cande nickte: "Ich wette, dass Tini das schaffen könnte." Mercedes nickte und wandte sich an mich: "Stimmt. Du bist genau sein Typ, Martina." Sebastian und ich tauschten einen zweifelnden Blick miteinander aus und verschränkten unsere Arme. "Naja... Ich würde ihm ja hintergehen, aber ich brauche echt meinen Schlaf. Schließlich muss ich ausgeschlafen sein für morgen.", meinte Cande. Verwirrt sah ich sie an: "Morgen? Was ist Morgen?" Ein Lächeln erschien auf Candes Gesicht: "Jedes Wochenende unternehmen wir zusammen etwas." Mercedes fügte hinzu, dass jedes Wochenende jemand anderes dran war, um etwas zu planen. Cande nickte kräftig: "Diesmal bin ich dran. Du wirst es lieben. Also, Gute Nacht." Cande ging zurück in ihr Zimmer. "Wir sehen uns, Leute.", sagte Mercedes und folgte ihr. Grinsend sah Sebastian mich an: "Mehr Drama geht wohl nicht. Ich hatte eine echt schöne Zeit mit dir, bis Pepe dann reinkam." Ich seufzte: "Geht mir genauso, Sebastian." Paar Sekunden lang herrschte Stille zwischen uns. Unangenehme Stille. Doch zum Glück unterbrach Sebastian die Stille wieder: "Hast du Lust mit mir aufs Dach zu gehen? Dort verbringe ich im Sommer viel Zeit. Der perfekte Ort, um den Sonnenaufgang über der ganzen Stadt zu beobachten. Mich würde es freuen, wenn du mitkommst. Vielleicht kann ich dir ja auch einbisschen vom Mädchen auf meinem Hintergrundbild erzählen. Und wir holen die Zeit nach, die Pepe uns genommen hat." "Sebastian, das klingt echt gut... Ich liebe es mit dir Zeit zu verbringen, aber ich sollte versuchen noch einbisschen Schlaf zu kriegen.", antwortete ich ihm. "Okay. Kann ich nachvollziehen. Ich gehe dann mal alleine hoch." "Bis später, Sebastian." Er lächelte mir zu und ging dann aus der Wohnung. Hoffentlich erzählte er mir irgendwann anders von diesem Mädchen...
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Gossip Talk
FanfictionDie junge, ehrgeizige Tini lebt in Buenos Aires und arbeitet in einer angesagten Werbeagentur. Ihr Leben wird allerdings plötzlich vollkommen auf den Kopf gestellt, als sie ein Angebot von einem der angesagtesten Magazinen in New York bekommt. Dort...