9. Regen und Feuerwiskey

40 12 14
                                    

Eigentlich war geplant bei uns im Garte zu feiern, doch da sich dort eine riesige Meute Gnome breit gemacht hatte wurde die Feier in den Lovegood'schen Garten verlagert.

Ein großes weißes Zelt, ein Buffet und unzählige Lichterketten, Girlanden und Lampions.
Es sah atemberaubend aus,
die vielen verschieden farbenen Lichter die den Garten erleuchteten.

Am Anfang hielt Bill eine Rede, diese war anscheinend größtenteils von Fleur geschrieben, denn es kamen sehr viele Französische Sprichworte darin vor.
Mum freute sich riesig und musste sich am Ende erstmal die Nase schneuzen.

Dann ging es endlich an das lang ersehnte Essen.
Es gab Torte, Rindsbraten, Steak, Salzkartoffeln, eingelegten Hering, Spaghetti, verschiedenste Salate und Desserts.

Ich lud mir als erstes eine große Portion Nudeln mit Tomaten Sauce auf, verspeiste dann ein Schnitzel und später zwei Vanille Pudding.

Nathalie aß wieder nur eine Portion Salat und einen Joghurt mit Waldbeeren.
Für mich war es ein Wunder bei diesem Essen widerstehen zu können.

Dann wurde getanzt.
Der Mond war zwar nicht zu sehen, Wolken versperrten die nächtliche Himmelsgestalt, dennoch war es wunderschön.

Ich und Nathalie tanzten einen schnellen Walzer zusammen zu mehr kamen wir nicht, denn da erklang die verträumte Stimme von Luna Lovegood:
"Oh, es beginnt zu Regnen.
Das perfekte Wetter um nach seltenen Pilzen zu suchen."
Alle drängten sich sofort unter das Zelt, um ja nicht nass zu werden.

"Keinen Grund so zu schauen wie sieben Tage Regenwetter.
In ein paar Stunden hört es sicherlich auf."
Versuchte George die Stimmung ein wenig aufzulockern.

"Du hast recht mein Junge.
Wegen so ein bisschen Regen fällt mein Geburtstag nicht ins Wasser.
Wir haben noch eine ganze Menge Getränke, die müssen alle getrunken werden."
Meinte Mum, bevor sie die erste Flasche Elfenwein entkorkte.

Es vergingen drei Stunden.
Die Uhr zeigte halb elf zwölf an, also noch gar nicht so spät.
Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen dennoch saßen alle unter dem Zeltdach, redeten und tranken.
Ginny war schon weggenickt, Alkohol machte sie immer entsetzlich müde.
Ron unterhielt sich lallend mit
Bill und Fleur,
letztere war auch nicht mehr ganz bei der Sache.

Ich saß mit George, Nathalie und der wie schon gesagt schlafenden Ginny an einem Tisch.
"Alsoo, du bist George und duu bist Fred."
Lallte Nathalie und sah verwirrt von einem zum anderen.
Wir begannen schallend zu lachen:
"Schon wieder falsch."
Sie sieht etwas beleidigt aus, meint dann aber:
"Nochmal! Wir spieln' das so lange bis isch gewinne."
Grinsend hält sie sich die Hände vor die Augen, wie ein kleines Kind beim verstecken spielen.

Kurz zwinker ich George zu dann stehen wir auf,
machen Geräusche als würden wir den Stuhl tauschen und setzen uns dann wieder an den selben Platz.
"Kann ich gucken?"
Fragt Nathalie kichernd,
wartet aber nicht auf eine Antwort, sondern nahm die Hände sofort weg.

Mit einem genauen Blick ihrer blauen Augen musterte sie uns.
Erst George dann mich und wieder George.
"Ich glaube.."
Sie richtete ihren Finger auf mich:
"Du bist Fred!"

Ich nickte und George klatschte gespielt begeistert.
"Krieg ich jetz was dafür das ich disch erkannt habe?"
Säuselte sie mir zu während sie sich über den Tisch zu mir herüber lehnte.
Ihr Atem roch nach Feuerwiskey, das Getränk von dem sie schon fast eine halbe Flasche intus hatte.

Auch ich hatte schon einiges getrunken, sonst hätte ich sie bestimmt nicht bei der Hand genommen, wäre aufgestanden.
Ich hätte ihr kein "wie wärs mit einer kleinen Überraschung?" ins Ohr geflüstert,
hätte sie nicht in das Haus der Lovegoods gezogen,
wäre nicht zu den Gästezimmern gelaufen.

Aber ich war angetrunken und deshalb geschah alles so,
wie ich es gerade erzählt habe.

Die letzten 36 Stunden [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt