,,Freiheit heisst nicht, alles tun zu können, was man will. Freiheit heisst, nicht alles tun zu müssen, was man soll."
Jean-Jacques Rousseau
,,Schön still hier", meinte Ben und sah sich dabei um.
,,Ja, ist es."
,,Ach übrigens: Ich habe die Nachricht erhalten, ob ich nun zu dem Gymasium gehen darf."
Ich war vorgegangen und blieb jetzt stehen. Ich drehte mich zu ihm um. ,,Und?"
,,Ich wurde angenommen", als er das sagte, funkelten seine Augen so fröhlich und er lächelte. Er hatte es verdient. Gerade als ich ansetzte, um ihm zu gratulieren, sprach Sohailia dazwischen.
,,Wie cool!"
Sie war ein merkwürdiges Mädchen. Ihre Haare mussten immer richtig gestylt sein und ihr Gesischt war immer mit dieser Tonne an Schminke bedeckt. Normalerweise hatte sie es nicht nötig, sich zu schminken- vorallem nicht so viel-, aber sie tat es trotzdem. Wobei ich dazu sagen musste, dass es keiner von uns es für nötig hielt, ihr zu sagen, dass sie zu viel geschminkt war. Weil es ja geschmackssache ist. Ben sagte immer ganz liebevoll zu dem Haufen Schminke mit ein bisschen Mensch: Steinzeitfoto.
Sie watete zu Ben rüber. Mit Absatzschuhen. Gott, wie witzig das aussah. Ihre rosa Tasche hielt sie wie so eine Irre in der einen und ihr Handy in der anderen Hand. Ihre Truppe, die genauso doll geschminkt waren, wie sie selbst, folgte ihr auf Schritt und Tritt. Sohailia war so ein Mädchen, das schon gefühlt jeden Jungen im Bett hatte; Nun, außer Ben und mich. Wobei sie es zum Glück nicht ansatzweise so sehr auf mich abgesehen hatte wie auf Ben.
,,Benilein... " Ich verdrehte die Augen.
,,Mich freut das Ja so, dass Du angenommen wurdest. Wo wurdest Du noch gleich angenommen?" Meine Augen zog ich zu schlitzen. Dieses Mädel war doch echt nicht mehr zu toppen. Oder etwa doch? Schlimmer geht immer.
,,Sohailia, wo gehst Du nach Deinem Abschluss hin?", fragte ich. Nicht, weil es mich interessierte, sondern einfach, weil Ben Sohailia überhaupt nicht ausstehen konnte. Sie machte in ihrer eigenen Art Frau Bohlters Konkurrenz. Und das war schwer. Wirklich schwer. Sie sah zu mir. Ihre Arrogante Haltung und wie sie sprach... Ich verstand nicht, wie man mit jemanden, die so auftrat, befreundet sein konnte. Jedes Geheimnis erzählte sie weiter, jede noch so kleine Intimität. Wusste sie es- wussten es alle.
,,Ich gehe in den Kindergarten", antwortete Sohailia und drehte sich direkt wieder zu Ben um.
,,Bist du dir sicher, dass Du da gut aufgehoben bist? Ich meine, Deine Nägel würden Dir doch abbrechen."
Ja, ich weiß, das war nicht nett. Mir aber vollkommen egal. Ich würde sie eh nie wieder sehen. Wieder sah sie zu mir.,,Und was tust DU, Elias? Mh? Du wirst bestimmt Arbeitslos oder verrottest unter ein Brücke."
,,Es heißt: unter einer Brücke, Sohailia. Strenge Dein Gehirn an, bevor Du den Mund aufmachst."
Sie öffnete ihren Mund und schloss ihn direkt wieder. Es machte keinen Sinn mit Ben über Rechtschreibung zu diskutieren- er würde sowieso gewinnen. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und nahm ihre gesamte Truppe mit. Als sie dann endlich weg waren und wir uns mit ihrem waten amüsieren konnten, rollte ich mit meinen Augen und Ben atmete erleichtert aus.
,,Danke Elias. Du hast Dich unter ein fallendes Messer gestellt. Für mich. Sie hätte Dich auseinander nehmen können, wie ein Schwein. Inklusive Gedärme." Den Vergleich fand ich passend.
,,Ja logo, Ben. Außerdem sehen wir sie bald Ja eh nie wieder. Ich glaube, durch Deinen Spruch hast Du sie verschreckt." Dabei lachte ich. Ben nicht. Als ich aufhörte zu lachen, sah ich ihn Fragend an. Ben nickte in die Richtung hinter mir. Bevor ich mich umdrehen konnte, hörte ich schon, warum er nicht lachte...
,,ELIAS!",schrie Frau Bohlters. Oh Gott, dachte ich, Bitte erlöse mich. Jetzt! Ich sah in die klaren blauen Augen von Max.
,,Die hat doch nicht ehrlich gepetzt, oder?!" Als ich mich umdrehte und eine wütende Frau Bohlters zu mir stampfte, sah ich direkt schon den Tod mir einer Sense, der mich fragte: ,,Willst Du warten bis sie bei Dir ist oder willst Du direkt mitkommen?"
Und als sie Dann vor mir stand, schrie meine Innere Stimme: ,,Falsche Entscheidung!"
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Das Moormädchen
Short StoryElias glaubt an nichts, das nicht Wissenschaftlich belegt ist. Nichts schlimmes, bis er mit seiner Klasse ins Moor fährt und auf ein Mädchen trifft, das tot ist. Ja, richtig gelesen, tot. Sie ist ein Geist und Elias ist der einzige, der sie sehen k...