Auf den Geist muss man schauen. Denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schöne Seele wohnt.Konfuzius
,,Elias", sagte meine Mutter lachend, ,,Das war ein Scherz" .
,,Warte. Was?! Meine Jacke ist nicht im Auto?"
,,Natürlich nicht. Ich habe sie im Badezimmer an der Heizung aufgehangen. Sie war ein bisschen feucht." Schnell ging ich ins Badezimmer und nahm meine nun warme Jacke und wühlte in meinen Jackentaschen. In der Zwischenzeit kam meine Mutter auch ins kleine Badezimmer. Plötzlich bekam ich richtig Panik, als ich sie in den Jackentaschen nicht finden konnte. Mein Herz raste bis meine Mutter die Kette in meine Richtung hielt und fragte: ,,Suchst Du die hier, Elias?" In diesem Moment setzte es kurz aus, um dann noch schneller zu schlagen. ,,Von wem ist die?", fragte sie und schaukelte sie umher. Ich wusste, sie würde sie mir nicht eher geben, bis ich ihr die Wahrheit gesagt hätte.
,,Von einer Freundin." ,,Wie heißt sie?" ,,Kennst Du nicht!" ,,Bestimmt kenne ich sie." ,,Ihr Name war Ria" ,,Nein, kenn ich nicht." ,,Sag ich doch."
,,Und ihr Nachname?",,Meinst du ernsthaft, dass, wenn ich dir den Nachnamen verrate, du sie dann kennst?!" Das ich ihren Nachnamen nicht kannte, musste meine Mutter ja nicht wissen. ,,Vielleicht kenne ich ihre Familie.",,Bezweifle ich."Gerade als sie mir die Kette - mit einem misstrauischem Blick- geben wollte, fiel ihr ein, dass ich sagte ,,Ihr Name war Ria". Natürlich musste sie alles hinterfragen. Typisch. ,,War?" ,,Ja, war. Bekomme ich bitte meine Kette wieder?"
,,Ist sie gestorben?",,Ja, verdammt. Bekomme ich sie nun wieder?!" Endlich gab sie mir die Kette zurück. Ohne ein weiteres Wort ging sie. Ich vermutete ins Wohnzimmer. Ich drehte mich nach Links, dort stand das Waschbecken, und wusch die Kette ab. Ich beklagte mich nicht, dass die Kette so dreckig war, schießlich lag die ja wie weiß wie lang in der Erde.
Sie war lila. Zumindest schimmerte der Anhänger lila. In der Mitte schimmerte es heller und nach außen hin wurde es dunkellila. Ich hielt ihn ins Licht, das durch das kleine Fenster schien. Er war wunderschön.
Schnell wollte ich wieder in mein Zimmer gehen, weil ich tatsächlich vorhatte, diesen verdammten Aufsatz zu schreiben. Es kam irgendwie dann doch anders, als geplant. Ich war gerade auf dem Weg in mein Zimmer, als ich wieder diese Stimmen hörte. Sie flüsterten meinem Namen. Leise. Immer und immer wieder. ,,Elias, Elias." Diesmal war es mehr als eine. Eine Mischung aus Frauen und Männerstimmen. Diese Stimmen, sie schienen mich, genauso wie bei Ria, wohin zu führen. Das Flüstern führte mich nach draußen, hinaus in die Kälte.
,,Mamaaaaa?", rief ich fragend durch unser Haus. ,,Ja?"
,,Ich geh spazieren, bis später", sagte ich, während ich mir meine Jacke und danach meine Schuhe anzog. Schnell schappte ich mir den Haustürschlüssel, der rechts neben der Haustür an einem Haken hang und ging nach draußen. Es war wärmer als die letzten Tage. Während die Stimmen mich immer und immer wieder riefen, hielt ich krampfhaft die Kette fest. Ich stand kurz an einer Bushaltestelle, bis der Bus kam und ich einstieg. Er war relativ leer, schließlich waren die Meisten bereits in der Schule oder auf der Arbeit.
Nach einer Weile sagte etwas in mir, ich solle aussteigen. Nach einem kurzen Zögern stieg ich tatsächlich an der Bushaltestelle aus. Ich kannte die Gegend nicht.Ich stand einfach im Nichts. Ehrlich. Man hätte sehr, wirklich sehr schlecht Ich sehe was, was du nicht siehst spielen können. Das einzige was ich sah, war die Straße, eine vermoderte Holsbushaltestelle, Bäume und Felder.
Applaus für mich...Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Ich ging über die Hauptstraße und suchte eine Karte, um zu wissen, wann ich wieder zurückfahren konnte. Schnell hatte ich eine gefunden. Das Problem, das ich nicht bedacht hatte: Ich konnte die Karte nicht lesen... Früher war ich nie auf die Karten angewiesen. Schließlich hatte ich ein Handy.
Und dann schlug ich mir die Hand an die Stirn... Laut klatschte es.
Ich hatte ein Handy. Warum zur Hölle, kam ich nicht früher darauf, zu googeln?
Laut Google kam der nächste Bus unfassbar spät... Logisch, Land - dachte ich.
Also ging ich die lange Straße entlang, so lange, bis es eine Abzweigung gab.
Diese Stimmen, an die ich gerade nicht gedacht hatte, tauchten wieder auf. Lauter als vorher. Sie riefen mich.
Ich ging nun diese Abzweigung entlang. Lange. So lange, bis vor mir eine kleine Brücke auftauchte und ich hinüber ging. Und dann hatte ich die Qual der Wahl:
linke Straße oder rechte Straße?
Meine Entscheidung war die linke Straße. Warum? Weil ich schon einmal nach links gegangen bin und ich auch irgendwie zurück kommen musste. Ich bemerkte erst später, dass das die falsche Straße war. Die Stimmen wurden leiser, so als wollten sie mir sagen, dass ich falsch war. Genervt seufzte ich und machte auf dem Absatz kehrt.
Also rechts anstatt links.
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Das Moormädchen
Short StoryElias glaubt an nichts, das nicht Wissenschaftlich belegt ist. Nichts schlimmes, bis er mit seiner Klasse ins Moor fährt und auf ein Mädchen trifft, das tot ist. Ja, richtig gelesen, tot. Sie ist ein Geist und Elias ist der einzige, der sie sehen k...