two hearts in one home

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Die nächsten Tage waren wir damit beschäftigt die Wohnung einzurichten. Am Freitagabend hatte es Dad endlich nach New Orleans geschafft. Er hatte mit seinen engsten Freunden und zwei Trucks beide Wohnungen knappe 25 Stunden lang Richtung Süden gebracht. Sobald die großen Fahrzeuge standen waren die 8 Mann in unser Hotel gekommen und waren sofort ins Bett gegangen. Sie hatten von halb sieben Abende bis halb zwölf am nächsten Morgen geschlafen. Ich konnte es keinen verübeln, im Gegenteil, ich war dankbar, dass sie das gemacht hatten.
Dad hatte ihnen für ihre Hilfe einen kostspieligen Rückflug in einer Business Class gebucht. Am Montag waren alle die nicht zur Familie gehörten wieder in Custer.
Bis dahin wurden Möbel aufgebaut und in der Wohnung herumgedrückt.
Ich war hauptsächlich für das Arbeitszimmer eingeteilt und für die Essensbeschaffung.
Nachdem ich drei Wände weiß gestrichen hatte meldete ich mich für ein paar Stunden vom Dienst ab.
Ich hatte ich mit Liam verabredet, um über das kleine Konzert zu reden, zu dem er mich überredet hatte. Danach war ich mir Ethan zum nächsten Baumarkt gefahren, um eine Liste abzuarbeiten. Wir brauchten hauptsächlich Wandfarben, neue Pinsel und Klebeband. Ich hatte mir eine flippige Tapete mit den Umrissen von Palmen darauf, eingebildet. Dazu kamen noch ein paar Zimmerpflanzen.
"Hast du überhaupt einen grünen Daumen?", fragte Ethan als ich durch die unzähligen Pflanzen und Gewächse stöberte. "Nein, aber Liza bringt jede Pflanze durch. Da werden meine nicht ins Gewicht fallen", meinte ich und untersuchte die Etiketten einer Kletterpflanze. Ethan lachte und sah auf sein Handy. "Ich soll fragen, wann wir am Mittwoch kommen sollen?", sagte er und grinste. Ich überlegte kurz. "Um halb acht? Wenn Dad halt schon da ist. Oder ist das zu spät?".
Er tippte auf seinem Handy herum.
"Nein ich denke das passt". Er lächelte breit und ich stellte eine kleine Pflanze mit großen, grünen Blättern in den Wagen.
"Glaub du die haben so Pflanzen die nach unten Wuchern?", fragte ich und ging weitet durch die Regale. "Ich glaube die. Solche hab ich auch in der Wohnung". Ethan hielt einen Topf mit einer hellgrünen Pflanze in der Hand.
"Ich will mir unbedingt eine übers Klavier hängen", erklärte ich und begutachtete die Blätter der Pflanze. Ich war kurz in Gedanken versunken gewesen, als sich Ethan entschuldigte, um zu telefonieren.

Als er zurückkam war er angespannt.
"Was ist denn los?", fragte ich und schon den wagen Richtung Kasse.
"Ich muss zurück in die Arbeit, wir haben einen Notfall", meinte er und tippte auf dem Handy herum.
Ich nickte und sah wie mit jeder Minute seine Anspannung wuchs.
Er hatte die Strecke vom Baumarkt bis ins French Quater innerhalb von acht Minuten geschafft. Eigentlich wären es 20 gewesen. "Ethan ich würde Weihnachten schon noch gerne erleben", meinte ich und klammerte mich an der Autotür fest. "Keine Sorge, Schwester. Ich bin schon schneller Gefahren". Er grinste schief und ich musste schlucken. "Das du noch lebst ist echt ein Wunder", bemerkte ich und sendete ein stummes Stoßgebet zum Himmel.

Er brachte mir die schweren Farbeimer bis zur Wohnungstür und verabschiedete sich dann schnell. Gestresst polterte er über die Treppe runter und lief zur Tür raus. Was da wohl passiert ist?
In Gedanken versunken öffnete ich die Tür und hievte die schweren Eimer über die Schwelle.
"Ich bin wieder da!", sagte ich laut und stapelte die Eimer neben der Tür. Dad kam gerade aus dem Bad und ging direkt auf mich zu. "Ich gehe jetzt ins Bett", verkündete er und ich trat zu Seite. "Gute Nacht".
Er lächelte matt und ging zur Tür hinaus. Liza war im Schlafzimmer und Strich die Wände in einem strahlenden weiß. Ihre ganze Kleidung war voller weißer Spritzer und Flecken. Ich schälte mich aus meiner Jacke und warf sie über die Couch.
"Hi", sagte sie konzentriert.
"Hey. Wie geht's voran?".
Liza sah mich an und lächelte müde. "Eigentlich gut. Ich bin nur verdammt müde".
"Soll ich dir noch helfen oder willst du aufhören für heute?". Sie gähnte laut und schüttelte den Kopf. Schläfrig tapste sie ins Bad und ging unter die Dusche. Ich verräumte die Farbeimer in die verschiedenen Zimmer und verkrümelte mich dann ins Arbeitszimmer.
Dort setzte ich mich vor mein Klavier das mitten im Raum Stand. Langsam drückte ich sie Tasten nach unten und spielte einfach eine Melodie vor mich hin. Dabei schillerte Lizas Ring im trüben Licht, das von einer nackten Glühbirne von der Decke kam.
In Gedanken verschob ich die Möbel ab die richtigen Ecken im Arbeitszimmer. Da ja zwei große Glastüren an zwei Wänden waren, konnte ich nicht alles so stellen wie ich es gerne hätte. Das Klavier kommt dann einfach an die längere, fensterlose Wand, daneben sollte ein großes Regal Platz finden, wo unsere Unterlagen ein Zuhause hätten. Alleine ich hatte schon sechs Ordner voll mit Noten. Liza toppte mich mit 16. Bei ihr waren es viele Schulsachen und der ganze Bürokratie Schnick Schnack. An diese Wand sollte auch die Tapete kommen. Um das Klavier herum standen Kartons und Tüten voll mit Dingen die ins Büro ziehen.

Und wie ich so langsam mein Lied vor mich hin spielte, dachte ich an Lucy. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Wenn sie das nur sehen könnte. Sie würde sich unglaublich darüber freuen. Plötzlich hörte ich auf zu spielen. In der Kiste neben mir ragte ein Bilderrahmen raus. Langsam zog ich ihn raus und betrachtete das Bild. Es war von Homecoming. Es war mein altes Leben. Glücklich grinste mir Jace und Lucy entgegen. Ich strahlte nicht weniger. Mit dem Finger fuhr ich über ihre Gesichter uns meine Tränen tropften auf das Glas. Entschlossen sah ich hoch. Auf meinem Klavier lag ein Hammer und eine Handvoll Nägel.
Ich nahm einen und schlug ihn in die Wand, direkt neben der Tür. Auf Augenhöhe hing das Bild nun und sollte von jetzt an dort hängen bleiben. Ich wollte meine Vergangenheit nicht vergessen, sondern in Ehren halten.



So liebe Kinder.
Ich habe echt lange mit mir gerungen, ob ich das Kapitel überhaupt hochlade. Momentan bin ich ziemlich unzufrieden mit meinem Schreibstil und auch in meinem Leben ziemlich ausgelastet. Mir fehlt die Inspiration dafür.
Auf Instagram poste ich jegliche Updates und Random Sachen zum Buch und halte euch auf dem laufenden

Miss JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt