Colours || YoonMin

White

Es gibt Menschen in meinem Leben, wo ich mir sicher bin, dass sie Engel ohne Flügel sind und der vor mir, ist definitiv einer von denen.

...

Yoongi

Ich weiß nicht, wie lange ich einfach nur dastehe und ihn mit offenen Mund betrachte, doch ich bin mir sicher, noch nie in meinem Leben einen solch schönen Menschen gesehen zu haben.

Seine Haut ist hell und rein wie Porzellan. Darüber hinaus, sind die Lippen voller, als sie ein menschliches Wesen haben sollte und das Haar hell. Das Gesicht ist schmal, die Wangen rund. 

Er schaut mit leicht geöffneten Mund, unschuldig zu mir hoch und meine Augen schauen in die seine.

Sie sind blau und groß, und beinahe denke ich mich versehen zu haben, doch ein zweiter Blick, bestätigt mir das Gegenteil.

Seine Brauen sind perfekt gezupft und Ohrringe trägt er ebenfalls. Er wirkt ziemlich feminin, jedoch in keinerlei Hinsicht unmännlich.

Müsste ich ihn mit jemanden vergleichen, hätte ich kein Beispiel, denn er hat den Anschein einer Puppe, noch nie bin ich einen solchen Menschen, einen solchen Engel, begegnet.

Schlussendlich, schaffe ich es mich meiner Starre zu entreißen und so unangenehm es mir ist, belegt eine leichte Röte meine Wangen, doch zum Glück kann er diese, aufgrund der Dunkelheit nicht sehen.

Hoffe ich zumindest.

,,Was machst du hier?", frage ich und fühle keinerlei Unbehagen, sodass  ich mich, einen Meter entfernt, zu ihm setzte und dabei versuche meinen Blick von seinem Gesicht zu lassen und auf das ruhige Wasser vor mir zu richten.

Aus dem Augenwinkel allerdings, nehme ich wahr, dass er mich immer noch anschaut.

,,Was machst du hier?", wiederhole ich meine Worte und hoffe darauf, diesmal eine Antwort zu bekommen. 

Tief atme ich die kühle Luft ein und stoße sie wieder aus, ehe ich ihm wieder meinen Kopf zuwende. Und aufs Neue, erschlägt mich seine rein-perfektionistische Schönheit. 

Sein Mund ist immer noch leicht geöffnet, sodass ich leicht die Ecken seiner weißen Zähen erkennen kann, allerdings schließt er ihn, nur um mir kurz darauf zu antworten.

,,Ich genieße die Ruhe", sind lediglich die Worte, die seine wunderschönen Lippen verlassen.

Und als würde nicht schon sein perfektes Gesicht, den eines Engels gleichen, klingt er auch wie einer und raubt mir für einen Moment den Atem.

In den Minuten, indem ich immer noch versuche, meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, ist ausschließlich das Rauschen des Wassers und der leicht vorbeiwehende Wind zu hören. 

Ich scheine mich in einem Traum zu befinden, denn das ist nicht real, das kann nicht real sein. So etwas schönes kann nicht existieren.

Heimlich, sodass er es nicht mitbekommt, zwicke ich mir kurz ins Bein, nur um zu überprüfen, dass das die Realität ist und ich mich nicht in einer surrealen Welt meiner selbst befinde.

,,Aishhhh", zische ich auf, nun im Klaren darüber, dass ich mich in der Wirklichkeit befinde.

Der Junge neben mir scheint das mitbekommen zu haben, denn das nächste, was ich wahrnehme ist ein Kichern seinerseits, welchen so einen engelhaften Ton gleicht, wie ich ihn noch nie gehört habe.