Bevor er noch irgendwas dazu sagen kann, da es mir schon etwas unangenehm ist, so sensibel zu sein, nehme ich erneut seine Hand in meine und laufe in die Richtung, aus die er vorhin gekommen ist, Jimin im Schlepptau.
...
Yoongi
Jimin und ich laufen schon eine ganze Weile, Hand in Hand, nebeneinander her. Die Sonne ist bereits vollkommen untergegangen und lässt die Erde in einer tiefen Dunkelheit zurück.Keiner sagt ein Wort und mittlerweile kommt mir der Gedanke, dass wir uns die meiste Zeit, die wir miteinander verbringen, mit Schweigen bereichern. Entweder ist er kein Mensch von vielen Worten, obwohl er meistens derjenige ist, der die Gespräche anfängt oder er ist genauso nervös wie ich.
Auch wenn ich versuche, so locker wie möglich zu bleiben, bin ich sichtlich angespannt und offenbar schlägt die Nervosität auf Jimin über.
Die kühle Luft, die über unsere Körper zieht, lässt mich leicht erschaudern, da ich nur noch ein Hemd trage, allerdings lasse ich mir dies nicht anmerken, denn ich möchte nicht, dass Jimin sich Sorgen um mich macht.
Lediglich die wenigen Laternen, die am Rande des Kiesweges verteilt stehen, spenden uns ein sanftes Licht, womit wir nicht ganz der Dunkelheit ausgeliefert sind und uns problemlos orientieren können.
Das Knirschen der Steine unter unseren Füßen, ist das einzige was, abgesehen von dem rauschenden Wasser, zu hören ist und im Laufe der Zeit frage ich mich, wo Jimin sein Fahrrad stehen lassen hat.
,,Warum hast du dein Rad so weit stehen lassen?", frage ich, währenddessen sich mein Griff um seine Hand leicht verstärkt.
Wir laufen, trotz meiner Frage einfach weiter und als ich meinen Kopf zur Seite neige, um ihn fragend anzuschauen, merke ich, wie sein Blick starr auf dem Boden vor uns gerichtet ist.
,,Naja...", fängt er an und hebt seine freie Hand, die bis eben noch verwahrlost in der Luft baumelte, um sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen.
Es scheint ihm sichtlich unangenehm zu sein, denn auch wenn ich ihm mit einen weiteren Händedruck, ein Zeichen des Vertrauens, schenke, dauert es eine Weile, bis er mit der Sprache rausrückt.
"...Ich, ...Ich, ...bitte versprich mir, dass du nicht lachen wirst", spricht er aus und wendet sein Gesicht mir so zu, dass ich den flehenden Blick in seinen Augen sehen kann.
Und was wäre ich für ein Mensch, wenn ich ihn diese Bitte nicht offenbart hätte? Genau. Keiner, der Jimin je verdient hätte.
Außerdem gibt es für mich nichts schmerzhafteres, als Jimin gebrochen zu sehen, vor allem nicht nachdem er mir von seinen Problemen aus der Schule erzählt hat.
Sicher nicke ich ihm zu und schenke ihn einen warmen Blick.
,,Versprochen", versichere ich ihm, sodass sich die Anspannung etwas von seinen Körper zu lösen scheint, denn die nicht vorhanden Stressfalte an seiner Stirn, entfaltet sich wieder.
,,Okay", haucht er lediglich, ehe er weiter auf dem Weg vor sich starrt.
Es kommt mir so vor, als versuche er meinen Blick aus dem Weg zu gehen, dabei kann ich mir nicht vorstellen, dass seine Erklärung so unangenehm sein kann.
Zumal es eine schlicht, einfache Frage war.
Allerdings habe ich auch noch nie so einen Menschen wie Jimin gesehen.
Er ist so anders, so positiv anders. Manchmal erscheint es mir so, als würde er nicht von dieser Welt kommen, sondern aus einem ganz anderen Universum, indem alles so schön, und rein scheint, wie ich es mir im Himmel vorstelle. Oder er kommt direkt vom Himmel. Das Aussehen eines Engels besitzt er bereits und seine Aura, strahlt so viel Frieden aus, dass sie locker die letzten zwei Weltkriege verhindern hätte können.
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Colours || YoonMin
Romance,,Wir sind vom Leben gezeichnet, in den buntesten Farben". ... Möwen, Strand und ein Leuchtturm. All das sieht Yoongi täglich. Doch egal wie schön es auch sein mag, langweilt ihn das kleine Örtchen bei seiner Oma zu Tode. Genau als er dachte, jeden...