Kapitel 3

798 21 0
                                    

Hermine Pov

So nun bitte ich die Erstklässler nach Vorn zu treten."

Die Erstklässler liefen verwirrt, und überwältigten von der großen Halle, auf McGonagall zu. Sie nahm ein langes Pergament in die Hand, rollte dieses prompt auseinander und las den ersten Namen laut und deutlich vor:,, Jessica Austin?!" Diese gab einen kleinen, nervösen Laut von sich und zuckte zusammen, ehe sie sich auf den Stuhl setzte und Professor McGonagall den Sprechenden Hut seine Arbeit machen ließ.

,,hm... ah ja ein kluges Köpfchen... auch Mut lässt sich erahnen... hinzu ein großes Herz.....HUFFLEPUFF!," brüllte der alte Faltenhut durch die Halle, gefolgt von einem lauten Applaus des Hufflepufftisches. Sie lief übers ganze Gesicht strahlend zu dem Tisch ihrem Hauses. Anschließend wurde der nächste Erstklässler aufgerufen. Nach dem fünften Schüler verlor ich das Interesse und schaute zu meinen Freunden. So gleich bemerkte ich einen besorgten Blick von Ginny, der auf mir lag. Ginny beugte sich zu mir vor und flüsterte mir zu:,, Können wir später kurz unter vier Augen mit einander sprechen?" Ich bejahte diese Frage mit einem leichten Kopfnicken. Sofort machte ich mir Gedanken, über was sie mit ihr reden wolle. Als diese Frage meinen Kopf fast explodieren ließ hörte ich erneut die Stimme der Schulleitung:,, So, nachdem wir das erledigt hätten bleibt mir nichts anderes mehr übrig als zu sagen, genießt das Festmahl!" Nachdem die alte Hexe in die Hände geklatscht hatte, erschienen zahlreiche Schüsseln und Teller mit den köstlichsten Gerichten vor unseren Nasen und das Gemurmel in der Halle wurde augenblicklich lauter. Diese ganzen zauberhaften Düfte, machten mir bewusst, dass ich seit heute Morgen nichts mehr gegessen hatte. Also nahm ich mir von Allem etwas, ehe ich anfing alles hinunter zu schlingen.

Ein Weile später war ich wohlgenährt. Ich schaute in die Runde und stellte fest, dass Ginny ebenfalls aufgegessen hatte. Also verabschiedete ich mich mit einem leisen:,, bis morgen Leute." Harry winkte, da er noch immer mit seinem Teller beschäftigt war, doch Ginny gab ihm einen Kuss auf seine Wange. Ron hingegen war so in sein Mahl vertieft, dass er nur ein "biff morgen" hervor brachte. Sobald wir die Halle verlassen hatten, liefen Ginny und ich, wie selbstverständlich auf das Mädchenklo, da wir uns sicher waren, dass es niemand riskieren würde mit der Maulenden Mürte sprechen zu müssen. Sodas wir in ruhe sprechen könnten. Wir gingen einige Treppen hinauf und lange Korridore entlang, bis wir Schluss endlich vor unserem Ziel standen. Ginny schloss die Tür magisch hinter uns ab und schaute mich ernst an. Ich wusste nicht was los war deshalb fragte ich:,, Ginny, wieso wolltest du mit mir reden?" ,,Weißt du Hermine", begann sie und kam näher auf mich zu, ,,ich bin deine beste Freundin und du weißt das du rein Garnichts vor mir verstecken kannst ja?" Ich nickte nur, da ich durch diese Worte nur noch verwirrter war und endlich wissen wollte, was los war. ,,Okay gut", fuhr sie fort, ,, ich habe vorhin beim Essen bemerkt wie in Gedanken versunken du gewirkt hast als würdest du dir um irgendetwas Gedanken machen. Und als mein idiotische Bruder sich zu dir gewandt hat wirktest du leicht panisch, also...habt ihr Probleme?

Ich war erstaunt, wie gut sie Menschen kannte und sie einschätzen konnte, doch nach der Begegnung mit Blaise musste ich ja wohl wie ein offenes Buch umherlaufen. Mir entwich zu meiner Überraschung ein erleichtertes Grinsen und ein Stein fiel mir vom Herzen. Für den Bruchteil einer Sekunde, war ich am überlegen ob ich es ihr nicht erzählen sollte, doch wozu? Schließlich würde sie Ron, Harry oder sonst wem nichts erzählen und ich war mir sicher, dass mir ein ausgiebiges Gespräch mit Ginny die Last von den Schultern nehmen würde. Also atmete ich einmal tief durch und erzählte ihr Alles:,, Nun ja, also du hast recht. Zwischen mir und Ron ist es irgendwie etwas...anders, geworden? Ich bin früher dahin geschmolzen, wenn er mich geküsst, oder einfach nur umarmt hat, aber jetzt? Es fühlt sich einfach alles nur noch so normal und freundschaftlich an verstehst du?,,Ich verstehe", gab sie zur Antwort.

Ich erzählte einfach weiter alle meine Bedenken, dass ich unsere Freundschaft zerstören würde, wenn ich Schluss machen würde oder ob ich ihn verletzen könnte wenn ich es tue, sprudelte aus mir heraus. Ginny war eine sehr, sehr gute Zuhörerin sie hörte einfach nur zu ohne einen zu unterbrechen. Im Gespräch setzten wir uns hin, da uns bewusst war, dass dieses Gespräch noch etwas andauern würde. Als ich Ginny mein Herz ausgeschüttet hatte, sammelte sie sich kurz und sagte:,, Hermine, ich verstehe all diese Bedenken sehr gut, okay. Aber wenn einfach dieser...Funken in eurer Beziehung erloschen ist kannst du nichts mehr tun. Es bringt nichts sich verrückt zu machen was passieren könnte du musst es einfach, wohl oder übel riskieren. Auch wenn du in Kauf nehmen musst, dass Ron für kurze Zeit nicht mehr mit dir sprechen wir, du weißt ja was für ein sturer Esel er sein kann. Auch denke ich, dass ihr euch erstmal wieder an einander gewöhnen müsst, aber es liegt bei dir. Ich würde vielleicht noch etwas warte bis du dir zu eintausend Prozent sicher bist und du es nicht später bereust. Einverstanden?" Mit einem Kloß im Hals stammelte ich:,, einverstanden." Sie kam noch näher zu mir und drückte mich. Ich musste absurder weise weinen. Ich wusste selbst nicht wieso, doch es tat einfach gut alles loszulassen. ,,Danke Ginny, einfach danke das es dich gibt", schluchzte ich. ,,Selbstverständlich", sagte sie mitfühlend, ,, du kannst immer auf mich zählen."

Nachdem wir uns noch eine gefühlte Ewigkeit in den Armen lagen, schlich ich um 22 Uhr in meinen Schlafsaal. Natürlich machten genau um diese Uhrzeit die Treppen, was sie wollten. Deshalb brauchte ich für den sonst wahrscheinlich zehn minütigen Marsch in mein neues Zimmer, heute zwanzig Minuten. In dieser Zeit entsann ich mich Ginnys Worten: ich würde vielleicht noch etwas warten... und damit hatte sie vollkommen Recht. Ich würde mir Zeit nehmen. Zeit für mich und Ron, für unsere Beziehung. Doch den heutigen Abend wollte ich ohne jeden weiteren Gedanken an Ron verbringen und einfach nur schlafen, da mir der Tag viel Kraft geraubt hatte. Endlich oben angekommen, murmelte ich das Passwort, welches ich von McGonagall erhalten hatte, "Amontillado". Das Portrait, einer alten Hexe in einem grünen veralteten Gewand, schwang zur Seite und ich ging hindurch. Noch nie zuvor war ich in diesem Bereich von Hogwarts gewesen und bei dem plötzlichen Gedanken erfüllte es mich zutiefst mit Freude, dass ich es geschafft hatte. Das Amt der Schülersprecherin galt nun mir. Sobald sich das Portrait wieder zugeklappt hatte, sah ich ein kleiner Gang der gerade Wegs auf eine schmale Wendeltreppe führte, welcher ich folgte. Oben angekommen, sah ich eine alten dunkelbraunen Holztür und kleine Schlitze, in den Steinen, wodurch man über das Gelände von ganz Hogwarts schauen konnte. Ich musste sofort in mich hinein grinsen, da sich wieder diese Wärme in mir ausbreitete, als ich das Gelände vom Mondschein erhält betrachtete. Irgendwie schaffte ich es meinen Blick zu lösen und öffnete mit etwas Kraft die Tür. Mein Blick landete zuerst auf der Lichtquelle des Zimmers, ein kleiner Kamin. Er wurde bereits gelöscht, doch die kleinen Flammen reichten immer noch aus um mich den Rest des Zimmers sehen zu lassen. Vor dem Kamin stand ein breiter weißer Sessel, mit einer kuscheligen Decke über der Lehne und unter diesem Befand sich ein runder Teppich. Beiläufig schloss ich die Tür hinter mir und schaute mich weiter um. Gerade aus, an der Wand vor mir standen zwei Himmelbetten, mit jeweils einem Nachttisch und einer Lampe. In der Mitte des Raumes standen meine Koffer. Rechts neben der Tür standen zwei Kommoden und ein Schreibtisch inklusive Stuhl. Mein Herz blieb stehen, als mir wieder einfiel, mit wem ich das Zimmer künftig Teilen würde, Malfoy. Ich ließ meinen Kopf in den Nacken sinken, und somit gegen die Tür fallen. Ich hatte mich bereits gefreut meinen Rückzugsort für heute abend zu haben, doch mit Malfoy war dieser Plan nun auch hinfällig. Ich hob meinen Kopf und beschloss, erstmal den Inhalt meines Koffers mit Hilfe meines Zauberstabs in eine der Kommode ein zu sortieren. Da bemerkte ich, das es mir nicht möglich war seinen Koffer ausfindig zu machen. Ich blickte mich erneut um, doch ich konnte sie nicht ausfindig machen, vielleicht hatte er seine Sachen bereits eingeräumt und war nun wieder wohin auch immer ein Draco Malfoy hingeht hingegangen. Sodass ich nun Zeit haben würde, um mich bereits ins Bett legen zu können, ohne ihn und seine Kommentare. Dieser Gedanke spornte mich an. Sofort lief ich zu der nun eingeräumten, und offiziell zu meiner ernannten, Kommode und nahm meine Sachen für die Nacht heraus. Ich entschied mich für ein etwas zu großes T-Shirt und einer kurzen Hose mit den Gryffindor Farben darauf, da ich im Schlaf meine Bein Freiheit genoss. Ich griff mir frische Unterwäsche, meine Zahnbürste und ein Haarband, bevor ich die Klinke des Badezimmers griff. Ich hielt sie fest und wurde samt dieser in das Badezimmer hinein gezogen und gegen den Oberkörper von Draco Malfoy gedrückt. Erschrocken hob ich meinen Kopf. Ich schaute ihn mit, vor Schreck aufgerissenen Augen, und offenem Mund an. Sein Blick fing verwundert den Meinen und ich spürte, wie meine Wangen sofort rot anliefen.

Nach so langer Zeit. ( Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt