9. Reise

44 24 4
                                    

"Ich stelle es euch wie immer frei zu gehen. Ihr habt meine Erlaubnis euch alle Beiboote zu schnappen, die ihr braucht, oder auch auf dem Schiff zu bleiben, sollte die Expedition euch abschrecken. Ich zähle auf jeden Mann, der uns begleiten will, brauche jeden einzelnen von euch. Allerdings wird es auch keinerlei Nachspiel haben, wenn ihr beschließt auf uns zu warten oder zu gehen, geht in Frieden. Den Rest von euch sehe ich in 15 Minuten an Land."

Hongjoong verschwendete keine Sekunde mit Warten, sondern wandte sich scharf um, beide in edles Leder gekleideten Säbel an seinen Hüften gegen seine Beine schlagend. Wie immer brach Gemurmel unter der Crew aus, von dem ich genau wusste, dass Hongjoong dem vorsichtig lauschte, stets so bedacht auf die Reaktion der Crew.

Er hatte es ihnen nicht gesagt, dass wir nicht wegen dem Schatz seiner Mutter hier waren. Dementsprechend fürchteten Yeosang und ich großes Elan diesen zu finden, ohne dass er relevant war. Was die Männer hier erwartete, mochte wesentlich grausamer und schrecklicher sein, als eine normale Schatzsuche und wir fürchteten den Verrat, sollten die Männer das bemerken.

"Lady Tsukiko! Werdet Ihr den Captain begleiten?"

Ich wandte mich fragend zu dem rufenden Mann um, traf nicht wenige neugierige und wartende Blicke.

Hongjoong wurde langsamer, wandte kaum merklich den Kopf, um meine Antwort zu hören.

"Natürlich werde ich das. Wir können unserem Kapitän doch immer vertrauen, nicht? Ich stehe hinter ihm."

Ich streifte Yunhos Blick, bevor ich zu Hongjoong sah, seine Augen hinter seiner Hutkrempe verborgen. Nichts schloss auf eine Reaktion von seinen Seiten, aber die Anspannung in seinen Schultern verriet mir, das auch er das Versteckspiel leid war.

Die Crew begann wieder zu diskutieren, während wir sieben der Hauptcrew ohne weitere Fragen hinter Hongjoong die Planke hinab schritten, Wooyoung war an meiner Seite und hielt meine Hand fest in der seinen.

Die Crew formierte sich selbst, einige blieben zwar immer zurück, aber stets mit dem Versprechen das Schiff zu schützen, nie um zu türmen. Die anderen 20 schlossen sich uns an, bildeten eine sehenswerte Truppe um ihren Kapitän. Es war normalerweise nicht schwer die sieben Offiziere und ihren Chef von dem gemeinen Volk zu unterscheiden, aber darum ging es schließlich.

"Gut, alle da?"

Ein Chor aus enthusiastischen 'Aye, Cap!'s antwortete.

Zeit für Hongjoong mit der Wahrheit herauszurücken.

"Wohldann, Männer, wir suchen eine Höhle. Sie ist weiter im Landesinneren, ungefähr eine Tagesreise von hier. Auf unserem Weg werden wir nicht wenigen Gefahren begegnen, ich spreche hierbei von Ungeheuern, nicht normalen Naturgewalten." Hongjoongs Augen durchbohrten seine Männer eisig, die blauen Flammen unsterblich.

"Ich will, dass jeder sein Bestes tut diese Höhle zu finden. Die Crew wird sie nicht betreten."

Ich wandte den Kopf in seine Richtung, suchte rätselnd die entblößten Teile seines Gesichtes nach einer Antwort ab.

"Du meinst die ganze Crew, oder...?", sprach Yeosang als erstes den Gedanken aus und Hongjoong nickte fest.

"Nur Seonghwa wird mich hinein begleiten."

Lüge.

Ich wechselte einen pointierten Blick mit Yeosang, sah auch in seinen Augen die Überraschung aufflimmern, als er Hongjoongs Schwindel mühelos durchschaute.

Die Zustimmung der Crew übertönte den Zweifel, der zwischen uns keimte und Hongjoong ließ schon wieder nicht mit sich reden, wandte sich bloß brüsk um, um davon zu wandern. Seonghwa blockte jegliche Fragen von ihm ab.

KaizokuouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt