Kapitel 8

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,,Hey Kleine", ertönt die Stimme von Luca. ,,Hey ich wollte dir nur sagen, dass wir nicht mehr in die Schweiz kommen. Wir fliegen nach Amerika und versuchen einen Neustart", seufze ich, als ich mich auf das Bett setze. ,,Aber das ist doch was gutes", erwidert Luca. ,,Ich habe Angst, dass irgendetwas passiert, weswegen er mich verlässt", murmle ich und spiele an meinen Nägeln herum. Ich muss unbedingt wieder zu einem Nagelstudio. ,,Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Sean ist auf eine gesunde Art abhängig von dir. Ohne dich ist er aufgeschmissen, dass hat man in der letzen Zeit gesehen. Sean liebt und braucht dich", versucht er mich zu ermutigen. ,,Vielleicht hast du recht", fange ich an. ,,Hey darf ich rein kommen?", ertönt die Stimme von Sean. ,,Luca ich muss Schluss machen, Sean möchte rein kommen", erkläre ich. ,,Okay Kleines. Wenn etwas ist, dann meld dich", erwidert er und legt dann auf.  ,,Komm rein", rufe ich und rutsche an das Fußende des Bettes. ,,Hey", lächelt Sean unsicher, als er seinen Kopf durch den Spalt zwischen Tür und Türrahmen steckt. Ich lächle leicht und klopfe neben mich auf das Bett. ,,Ich wollte fragen, ob ich heute Nacht bei dir schlafen darf. Mein Verhalten am vergangenem Tag war einfach falsch. Mir war nicht bewusst, was ich dir angetan habe", seufzt er und kniet sich vor mich auf den Boden. ,,Ich denke wir waren beide sehr egoistisch", schmunzle ich und nehme seine Hand. ,,Ja möglich", grinst Sean. ,,Dich wieder zu sehen hat mir den Atem verschlagen. Du bist noch viel schöner als vor zwei Jahren. Als ich damals dieses Bild von uns Beiden gesehen habe brachen bei mir alle Dämme. Ich fing an zu weinen und wollte nur noch zu dir. Luca konnte mich zur Vernunft bringen und entwickelte diesen Plan mit mir. Ich wäre am liebsten sofort zu dir gefahren und hätte geklingelt, doch dann erzählte er mir von deiner Situation und ich wusste, dass ich daran Schuld war. Klar konnte ich nichts für die Amnesie, aber ich war der Grund weswegen du gelitten hast. Wir wollten es dir früher erzählen, doch Luca sagt, dass dein Zustand dafür zu schlecht ist und du erstmal zu Kräften kommen musst. Von diesem Tag an wollte ich immer zu dir. Ich habe dich öfters in der Stadt gesehen, doch konnte dich nicht ansprechen, durch das Versprechen an Luca", erklärt Sean. ,,Sean ich habe Angst. Ich habe davor Angst, dass sobald wir in Amerika sind du doch jemanden kennen lernst oder dir meine Behinderung die ich zur Zeit nun mal habe zur Last fällt", seufze ich und gucke auf meine Hände, die er beschützend in seinen Händen hält. ,,Darfst du auf einem Behindertenparkplatz parken?", möchte er wissen und schmunzelt. ,,Bis zu meinem nächsten Arzt Termin ja. Warum?", kichre ich. ,,Dann wäre ich selten dämlich, wenn ich diese Chance nicht nutze", lacht er und küsst meine Hand. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Das bewundere ich an ihm. In jeder Situation schafft er es, jeden zum Lachen zu bringen. ,,Und jetzt hör auf dir Gedanken zu machen und küss mich", haucht er, erhebt sich und legt vorsichtig seine Lippen auf meine. Eine Hand von ihm wandert unter meinen Po, die andere unter meinen Oberschenkel. Mit einer Leichtigkeit hebt er mich hoch und legt mich weiter auf das Bett. Er legt sich zwischen meine Beine und zieht mich an sich. ,,Ich liebe dich Melina und da wird nichts dazwischen kommen, auch nicht dein Knie oder eine Andere. Dich gehen zu lassen wäre das Dümmste, was ich tun könnte", lächelt er und legt seine Lippen erneut auf meine. Lächelnd erwidere ich den Kuss und lasse mich einfach fallen.

Ein Klopfen lässt mich wach werden. ,,Herein", brummt Sean und reibt sich durch seine Augen. Ich kuschle mich noch enger an ihn, wenn das überhaupt noch möglich ist. Wir haben gestern Abend noch etwas geredet und gekuschelt und sind dann in unseren Klamotten eingeschlafen. Ich kann euch sagen: in Jeans ist es nicht bequem zu schlafen. ,,Guten Morgen, oder eher Mittag, wir wollten fragen, ob ihr nicht Lust habt mit uns zu kochen", lächelt meine Mutter, als sie das Zimmer betritt und sich zu uns auf das Bett setzt. ,,Das kommt drauf an, was es gibt", erwidert Sean und streicht mir über den Kopf. ,,Alles was ihr euch wünscht", grinst meine Mutter und legt ihre Hand an meine Stirn. ,,Schätzchen wirst du krank? Du glühst etwas", stellt sie fest und sieht mich fürsorglich an. ,,Ich weiß nicht. Mir ist ziemlich warm, vielleicht nur, weil Sean so eine Körperwärme ausstrahlt", lächle ich und meinen Kopf auf seine Brust. ,,Okay ich mache dir trotzdem einen Tee. Also was wollt ihr essen?", erkundigt sich meine Mutter erneut. ,,Schokoladenpudding, Burger und die Pommes von gestern", grinst Sean und ich lache. ,,Hauptsache der Pudding wird als erstes genannt was?", kichre ich. ,,Ja man muss Prioritäten setzten", strahlt er. ,,Dann steht auf und kommt in die Küche. Wir machen Burger und Pommes. Zum Nachtisch gibt es dann Pudding", grinst meine Mama und verlässt den Raum. Ich setze mich auf und reibe mir über das Gesicht. ,,Komm du Faulpelz", sage ich und strecke Sean die Zunge heraus. Ich stehe auf und strecke mich, dabei knackt mein Rücken. ,,Wird da jemand alt?", lacht Sean und stellt sich neben mich. Ich rolle mit den Augen und ziehe mir mein Langarmshirt über den Kopf. Danach landet meine Hose und meine Unterwäsche auf dem Boden. Sean steht wie paralysiert neben mir und lässt seinen Blick über meinen Körper fahren. ,,Ein Foto ist teuer mein Lieber", grinse ich und stelle mich vor ihn. Sichtlich angespannt schluckt er den Klos in seinem Hals herunter. ,,Du stehst mir im Weg", kichre ich und drücke mich an ihm vorbei. Verwirrt schüttelt er mit dem Kopf und sieht mir hinter her. Aus meinem Koffer nehme ich mir eine weiße Jeans und ein rosa Bluse. Nachdem ich mich angezogen habe drehe ich mich zu Sean. Mittlerweile hat er sich eine andere Jeans angezogen und sein Oberteil ausgezogen. ,,Wie wäre es mit dem Hemd?", lächle ich und hole es aus seinem Koffer. ,,Alles was du dir wünscht", erwidert er und küsst meine Stirn. Während Sean sich anzieht räume ich unsere Klamotten in die Koffer und schiebe sie an die Seite. 

,,So und der Pudding ist auch fertig", grinst Sean und stellt die Schüssel in den Kühlschrank. Lachend setzte ich mich auf die Arbeitsplatte und ziehe ihn zu mir. ,,Was wird das denn?", schmunzelt er und beißt sich auf die Lippe. ,,Ich will dich bei mir haben", gestehe ich und vereine unsere Lippen. ,,Ach ist das süß", strahlt meine Mama und dann hört man auch schon das Geräusch von einer Kamera. Lachend werfe ich den Kopf in den Nacken und lächle sie an. ,,Schicke ich dir natürlich Süße", schmunzelt sie. ,,Ich hab dich vermisst", flüstert Sean mir ins Ohr und küsst meine Wange. Breit lächelnd lege ich meine Arme um seinen Hals und umarme ihn. ,,Kannst du mich eigentlich mal kneifen? Das fühlt sich alles noch nicht so real an", seufze ich an seine Hals. ,,Aua!", lache ich, als Sean mir in die Seite kneift. ,,Du hast gesagt, dass ich dich kneifen soll", grinst er und fängt dann an mich zu kitzeln. ,,Sean hör auf", kreische ich lachend, doch er macht weiter. Ich versuche ihn böse an zu sehen, doch es klappt nicht. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Johannes sich hinter Sean stellt und ihm in die Seiten piekst. Sean springt in die Luft und ergibt sich. ,,Das ist doch unfair", schmollt Sean. Ach ja, zwanzig Jahre alt und immer noch bockig wie ein Kleinkind. 

,,Sag mal, wann fliegt ihr wieder zurück?", möchte meine Mutter wissen, während wir am Essen sind. ,,Wir könnten morgen um 14:20 von Düsseldorf aus fliegen. Dann wären wir um 16:50 in Las Vegas. Wir könnten dann um 18:53 mit dem Flugzeug fliegen und wären um 20:26 da. Oder wir fahren mit einem Bus nochmal fünf bis sechs Stunden", erkläre ich und esse etwas von meinem Teller. ,Ich will nicht Bus fahren. Wie viel würde uns das denn kosten zurück zu fliegen mit beiden Flügen?", möchte Sean wissen und beißt von seinem Bürger ab. ,,Zusammen wären wir bei 1.020", sage ich. ,,Dollar?", möchte er wissen, doch ich schüttle mit dem Kopf. ,,Euro und das ist einer der billigsten Flüge", antworte ich und Sean verschluckt sich an seinem Essen. ,,Ich lege natürlich etwas dazu", lächelt Johannes. ,,Und ich auch, denn wir sind froh, dass ihr hier wart", lächelt Mama ebenfalls und nimmt seine Hand. ,,Quatsch das müsst ihr nicht machen, ich habe doch Geld", erwidere ich, doch Johannes sieht mich böse an. ,,Vergiss es, wir legen euch die Hälfte zu den Flügen dazu", sagt er streng, versucht allerdings sein Lachen zu unterdrücken. ,,Ich bin froh, dass Mama jemanden wie dich gefunden hat", sage ich und umarme ihn. Johannes ist mir in den zwei Tagen sympatischer als mein Vater geworden. Und ich rede von vor dem Umzug nach Amerika. ,,Und ich bin froh, dass ich dich endlich kennen lernen durfte. Deine Mutter hat immer von dir geschwärmt, wie wunderschön und klug du doch seist und ja sie hatte recht", lächelt er und erwidert meine Umarmung. ,,Du wirst ein guter Stiefvater", schmunzle ich und ich sehe wie sich Tränen in seinen Augen bilden. ,,Danke", haucht er und drückt mich nochmal. 

,,Pass auf sie auf", schnieft meine Mama und umarmt Sean. ,,Ich behandel sie wie es eine Prinzessin verdient hat", antwortet er und drückt sie fest. ,,Was anderes wollten wir auch nicht hören", grinst Johannes und nimmt mich in den Arm. ,,Ich hab euch lieb", rufe ich, als wir uns auf den Weg zum Gate machen. ,,Wir euch auch", ruft meine Mama und wischt sich die Tränen weg. Das Letzte mal habe ich sie so traurig gesehen, als ich nach Amerika zurück bin. Traurig drehe ich mich um und laufe neben Sean lang. Er legt einen Arm um mich und küsst mich auf die Stirn. ,,Ich liebe dich", flüstert er und lächelt mich an. 

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