Kapitel 3

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Kurz darauf sitzen Logan und ich auf der Couch, während man hört wie im Hintergrund die Dusche angemacht wird. Bevor ich etwas sagen kann, meint Logan "Egal wie du dich entscheidest ihm zu helfen, ich werde auf deiner Seite sein. Er ist dein Ex und du kannst entscheiden was wir jetzt machen. Natürlich bin ich nicht erfreut darüber, dass er hier aufgetaucht ist und ich würde ihn am liebsten in hohem Bogen aus dem Fenster schmeißen, doch das ist vermutlich keine Option." Ich kichere über Logan's Witz und gebe ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund, als Dank für sein Verständnis und wie er mir erneut bei einer schwierigen Entscheidung den Rücken stärkt - komme was wolle. "Du bist der Beste. Ich liebe dich." Ich bin hin und her gerissen was wir mit Basti tun sollen. Ich will Basti nicht in meiner Nähe, ihn nicht hier in unserer Wohnung, haben, aber ich will ihn auch nicht einfach auf die Straße setzten und ihn auf sich alleine gestellt lassen - das würde ich nicht übers Herz bringen, so ein Mensch bin ich nicht. So ungern ich ihm auch helfen will, aber irgendwas müssen wir tun. Ich denke wir besorgen ihm ein Hotelzimmer und übernehmen vorübergehend die Rechnung, bis er wieder Geld hat und es uns zurückerstatten kann. Wir fahren ihn zur Polizei und zu den Behörden damit er schnellstmöglich wieder seinen ganzen Kram beisammen hat und wieder verschwinden kann." "Das klingt nach einem Plan. Ich schaue gleich nach einem Hotel für ihn. Wir kriegen das schon hin und im Nu ist er wieder weg." Logan streicht mir aufmunternd übers Haar und küsst meine Stirn, bevor er seinen Laptop hervor holt und die Suchfunktion startet. Diese ganze Situation macht mich ziemlich fertig und müde, ich lehne mich für einen kurzen Moment zurück, schließe meine Augen und massiere meine Schläfen, da ich so hoffe die beginnenden Kopfschmerzen noch zurückhalten zu können. Plötzlich reißt mich das laute Läuten meines Handys aus meiner Meditation und am Klingelton erkenne ich sofort wer mich anruft - meine Mutter. Ich springe auf, hechte zu meinem Handy und brülle ins Telefon "Wie konntest du das nur tun? Du weißt genau wie sehr ich ihn verabscheue und was er mir angetan hat!" "Erst mal Hallo Leonie, mein Spatz." "Spar dir diese Nettigkeiten." "Nun gut, wie ich höre ist Basti vermutlich bereits bei dir aufgetaucht. Ich wollte eigentlich nur kurz anzurufen um dich vor zu warnen." "Pffff, da bist du aber reichlich spät dran. Warum hast du mich nicht sofort angerufen? Nein warte, ich kann es mir schon denken, du wolltest mich gar nicht vorwarnen, du wusstest, dass ich ihn nicht hereingelassen und angehört hätte, wenn er mich nicht so aus dem Nichts überrumpelt hätte." "Vielleicht, aber das spielt doch keine Rolle. Der arme Junge braucht deine Hilfe und ihr wart doch immer füreinander da. Ihr wart so ein gutes Team." "Hör auf, wie kannst du noch immer so von ihm begeistert sein nach allem was er getan hat? Hast du vergessen wie schlecht es mir gegangen ist und wie lange ich gebraucht habe um wieder auf die Beine zu kommen?" "Natürlich nicht, aber er war damals doch noch so jung und wurde von seinen Trieben auf falsche Wege geführt. Du solltest diese Chance nutzen und nochmal in Ruhe mit ihm über alles reden. Er hat mir auch alles erklärt und wie sehr er es bereut, was er damals getan hat. Ich bin mir sicher ihr vertragt euch wieder und wer weiß was die Zukunft für euch beide..." "Stopp, sprich ja nicht weiter. Ich werde mich nie wieder mit diesem Arschloch verstehen und du solltest endlich aufhören zu glauben, dass er der perfekte Schwiegersohn ist - mach endlich die Augen auf. Außerdem bin ich mit Logan zusammen und überglücklich mit ihm." "Ach immer dieser Logan. Mach du besser die Augen auf. Was willst du dort drüben in Amerika, hier in Österreich sind deine Familie und deine Freunde. Und die Art und Weise wie er sein Geld verdient - er macht sich im Internet zum Trottel und du unterstützt das auch noch. Was ist in 5 oder 10 Jahren, ich wette da ist er weg vom Fenster und verdient sein Geld auf der Straße." "Ahh nicht schon wieder diese Diskussion, ich liebe Logan und egal was du sagst ich werde ihn immer lieben und an seiner Seite bleiben in guten und schlechten Zeiten. Und nun zurück zu Basti. Wir werden ihm helfen, dass er alles Nötige wieder bekommt und zahlen ihm vorübergehend ein Hotelzimmer." "Aber Leonie, du kannst ihn doch nicht in ein Hotelzimmer abschieben. Nicht nachdem was er alles durchgemacht hat. Der Arme ist doch sicher ganz verstört und verängstigt nach diesem Vorfall. Lass ihn doch auf deiner Couch schlafen." "Ich will ihn aber nicht in meiner Wohnung und in meiner Nähe haben." "LEONIE, so habe ich dich nicht erzogen. Man lässt seine Freunde nicht im Stich wenn sie Hilfe benötigen." "Ha, das ich nicht lache. Er ist nicht mein FREUND." "Hör zu, du weißt wie schlecht es seiner Mutter geht, nachdem plötzlichen Tod seines Vaters. Sie hat außer Sebastian niemanden mehr und es würde ihr das Herz zerbrechen wenn sie erfährt, dass DU, die sie so liebt wie ihre eigene Tochter, ihrem Jungen nicht einmal eine sichere Unterkunft bietet." "Na toll, jetzt kommst du wieder mit diesem Trick und machst mir auf diese Weise Schuldgefühle. Du weißt genau, dass ich seiner Mutter nie böse war und ich sie noch immer sehr gerne habe und sie wichtig für mich ist." Gedanklich gehe ich kurz meine Optionen durch, meine Mutter wird nicht aufgeben und sie hat Recht, es würde Basti's Mutter verletzten wenn ich mich jetzt nicht anständig um ihn kümmere und das kann ich ihr nicht antun. "Na schön, er schläft nicht im Hotel. Aber ich bleibe bei meiner Meinung er schläft auch nicht in meiner Wohnung und ich tue das alles nicht für ihn und auch nicht für dich, sondern für seine Mutter, die Arme musste schon so viel Schmerz ertragen, da will ich ihr diesen wenigstens ersparen. Basti kann bei Logan's Haus in dem umgebauten Geräteschuppen schlafen, dieser ist extra für Gäste renoviert worden. Er wird nicht alleine sein, in dem Haus leben noch vier andere Jungs und die Gegend ist absolut sicher. Es könnte ihm nicht besser gehen." "Das ist meine Leonie. Du bist ein Engel. Und wie ich gesagt habe, hör ihn an und vielleicht..." "Lass es Mutter. Ich bin noch immer sauer und enttäuscht, dass du mich nicht informiert hast geschweige denn überhaupt gefragt hast ob du ihm meine Adresse geben darfst. Bis dann, ich muss jetzt erst mal runter kommen und in Ruhe über diese Sache nachdenken. Melde dich bitte in nächster Zeit nicht bei mir. Ich rufe an wenn ich bereit bin wieder mit dir zu reden." und damit lege ich auf. Sofort schießen mir die Tränen in die Augen. In dem einen Moment war ich noch so glücklich über mein neues Leben und nun das. Es holt mich wieder die Vergangenheit ein, von der ich dachte, dass ich sie endlich zurück gelassen hätte.

Au-pair in L.A. - Logan Paul FF (Sequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt