Kapitel 10

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Logan POV:

Ich bin so betrunken wie schon lange nicht mehr. Ich spüre mich kaum noch, einzig der Schmerz über Leos Betrug will nicht weggehen. Wie konnte sie mir das nur antun? Warum habe ich es nicht kommen sehen - war ich wirklich so blind? Ich kippe mir gleich 2 Tequila hinunter und taumle auf die Tanzfläche. Basti hat mir den Rat gegeben es Leo mit gleicher Münze heimzuzahlen, dies hätte bei ihm am besten geholfen und ihm Nu wäre er über sie hinweg gewesen. Was sie kann, kann ich schon lange. Ich tanze und flirte mit einem Mädchen hübscher als das andere, doch der Schmerz ist immer noch da. Ich tanze hinter einem schwarzhaarigen Mädchen, das lasziv ihren Hintern an meiner Mitte reibt, als ich zum Rand der Tanzfläche schaue und dort Leo erblicke. Ich bin mir anfangs nicht sicher ob es wirklich sie ist oder nur eine Einbildung meines betrunkenen Hirns. Doch als sie auch nach ein paar Minuten noch immer dort steht, stocksteif mit schockiertem Gesichtsausdruck und glasigen Augen, bin ich mir sicher das es tatsächlich sie ist. Perfekt, dann kann ich ihr gleich hier und jetzt zeigen wie es sich anfühlt betrogen zu werden. Ich blicke Leo direkt ins Gesicht und grinse verschwörerisch, als ich das Mädchen vor mir näher an mich ran ziehe. Leo lässt mich für keine Sekunde aus den Augen und als ich die schwarzen Haare meiner Tanzpartnerin zur Seite schiebe und meine Lippen auf ihren Hals drücke kann ich förmlich spüren wie Leo den Atem anhält und ihr die ersten Tränen runter laufen. Meine Lippen wandern an dem Hals des Mädchens nach oben zu ihrem Ohr, ich tue so als würde ich ihr etwas verführerisches flüstern, bevor ich sie zu mir herumdrehe und meine Lippen auf ihre drücke. Im Augenwinkel sehe ich, wie sich Leonie nun doch losreißen kann und Richtung Ausgang verschwindet. Instinktiv schiebe ich die Schwarzhaarige sofort von mir weg, wische, angewidert über mich selbst, über meinen Mund und folge Leo, ohne eine weitere Sekunde darüber nachzudenken, nach draußen.

Leo POV:

Ich stehe fassungslos am Rand der Tanzfläche und kann einfach nicht wegsehen. Nicht Logan, nein, ich kann mich doch nicht so getäuscht haben. Nicht schon wieder das gleiche wie damals mit Basti. Wieso tut er das, wir hätten doch über alles reden können. Als Logan dann die Schwarzhaarige tatsächlich zu einem leidenschaftlichen Kuss an sich zieht, kann ich meine Starre endlich lösen. Ich merke erst da, dass mir bereits die Tränen übers Gesicht laufen und in mir die Übelkeit aufsteigt. Ich banne mir einen Weg durch die ganzen Betrunkenen und atme schnappartig die frischer Luft ein als ich endlich draußen angekommen bin. Mein Herz rast, mir ist heiß und kalt zu gleich, ich bekomme keine Luft und fühle mich als müsste ich mich gleich übergeben. Warum nur, Logan? Wir hätten das alles wieder hinbekommen. Ich krame in meiner Tasche vergebens nach einem Taschentuch und wische mir daher einfach mit meinem Ärmel die Tränen und den Rotz weg. Tief durchatmen. Ich muss mich wieder beruhigen. "Na fühlt sich nicht so toll an betrogen zu werden, oder?" Logan steht ohne jede Vorwarnung plötzlich hinter mir. Schlagartig verwandelt sich meine Trauer in Wut, als sich wieder dieses selbstgefällige, arrogante Grinsen auf seinem Gesicht abzeichnet. Mit meiner letzen Kraft schreie ich ihn an: "Was ist dein Problem? Wie kannst du mir das antun? Du bist genauso ein Arsch wie Basti. Ich will dich nie wieder sehen und nie wieder etwas mit dir zu tun haben." Als würde Logan das alles ganz kalt lassen, meint er mit lässigem Tonfall "Das ich nicht lache. Du spielst hier die Opferrolle und dabei bist doch du diejenige die mich nach Strich und Faden verarscht hat. Du flirtest hinter meinem Rücken mit anderen, sogar mit meinen besten Freunden, und wirfst dich jedem Vollidioten der nicht bei drei auf dem Baum ist an den Hals." Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wie kommt er nur plötzlich auf all diesen Blödsinn. Doch ich brauche die Frage erst gar nicht stellen, da ich die Antwort bereits kenne: Basti. Wie zur Bestätigung setzt Logan seine Hasstirade über mich fort: "Ich wollte es anfangs ja selbst nicht glauben, dass du wirklich so eine famegeile Schlampe bist, aber die Beweise sind ja wohl eindeutig: Zum einen diese Sache mit dem Fotografen, dass kam mir schon von Anfang an komisch vor, dann die ganzen Geschichten über dein "flirty" Verhalten und heute dann die Bilder und Mikes Hand auf deinem Arsch. Und als ich dann dein Höschen bei Basti gefunden habe, war alles klar." Zwischen mehreren Schluchzern bringe ich hervor "Ich kann nicht glauben, dass du wirklich denkst ich will nur deine Berühmtheit ausnutzen - ich dachte du kennst mich und vertraust mir." Verzweifelt versuche ich ihm erneut zu erklären,dass zwischen mir und Collin nichts läuft und auch nie laufen wird. Ich sage ihm, dass die Bilder nur ein Gefallen für Basti's Mutter waren und dass ich Mike eine rein gehauen habe, als er mir auf den Arsch gegriffen hat. Doch letzteres hört Logan gar nicht mehr, da plötzlich seine Tanzpartnerin von vorher auftaucht. Ungeniert reibt sie über seinen Schritt und meint "Wie wär's wenn wir unsere Tanzeinlage bei mir zu Hause fortführen?" Ich fühle mich als hätte man mich mit einem Eimer Eiswasser übergossen und alle meine Muskeln spannen sich an bei Logan's nächsten Worten. "Gerne Baby, gib mir noch 5 Minuten, dann bin ich wieder bei dir. Ich muss hier nur noch kurz was beenden, kann nicht mehr lange dauern." Er zwinkert ihr zu, gibt ihr einen Klaps auf den Po und sie verschwindet wieder ins Innere des Clubs. Mein Herz zieht sich bei diesem Anblick zusammen. Seine Worte hallen immer noch in meinem Kopf nach "Ich muss hier nur noch kurz was beenden. Kurz als wäre schon alles gesagt. Er gibt mir nicht mal die Chance alles klar zustellen. Beenden für ihn ist die Sache abgeschlossen. Alles was wir erlebt haben, alles was wir durchgemacht haben um überhaupt zusammen zu kommen, schmeißt er einfach so hin. Alle Wunden reißen mit einem Mal wieder auf und sind nun noch tiefer als früher. Ich merke wie die Ohnmacht droht mich zu überfallen. Mein Herz beginnt wieder zu rasen, meine Knie werden weich und ich muss mich gleich übergeben. Es ist als wurde mir der Boden unter den Füßen weggezogen und ich falle in ein schwarzes Loch. Ich muss sofort hier weg. Nicht nur von hier, sondern aus der ganzen Stadt. Alles erinnert mich an Logan. Ich kann es nicht ertragen in noch länger zu sehen. Ohne ein weiteres Wort drehe ich mich um und laufe weg. Ich höre ihn noch hinter mir rufen "Du läufst also einfach weg. Hast du nichts mehr zu deiner Verteidigung zu sagen? Basti hatte recht: Einmal eine Schlampe, immer eine Schlampe!" 

Au-pair in L.A. - Logan Paul FF (Sequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt