Mal ein anderer Morgen

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Wie jeden Morgen wachte ich bei Sonnenaufgang auf, also gegen halb sechs morgens, checkte mein Tablet nach Neuigkeiten und Updates und begann den Tag mit meinem üblichen Training. Zuerst machte ich Lockerungsübungen und wärmte mich ein wenig auf, dann machte ich einige Kraftübungen und dehnte mich.

Danach, es war schon gegen neun Uhr, zog ich mir, da es, laut Wetterbericht, ziemlich warm werden wird, einen violetten Hosenrock, der mir etwa bis zur Mitte meiner Oberschenkel ging, einen lilanen Sport-BH und ein leicht transparentes, weites schwarzes T-Shirt an. Ich schlüpfte in meine schwarzen Laufschuhe, nahm einen schwarzen Rucksack und fünfzig Euro mit und lief zu dem großen Discounter einen Kilometer entfernt.

Dort kaufte ich mir einen Vorrat an Joghurt, Haferflocken, Weintrauben, Brot, besorgte mir etwas Obst und Gemüse und noch ein paar andere Sachen, natürlich auch an Taschentüchern und Klopapier, und gönnte mir in der Bäckerei nebenan frische Vollkornbrötchen. Auf dem Rückweg nahm ich außerdem einen kleinen Umweg in Kauf, um mir von dem restlichen Geld ein Glas Samba, meinem lieblings Nuss-Schoko-Brotaufstrich, und einige Müsliriegel zu kaufen.

Wieder zurück war es schon zehn Uhr, also aß ich schnell ein Brötchen mit Käse, räumte den Rest dahin, wo er hingehört und duchte mich schnell. Ich sollte seltener duschen, aber dieser Duschkopf ist so genial, da hat man das Gefühl, massiert zu werden...

Nach dem Duschen zog ich mir wieder meinen Hosenrock und mein graues Lieblingstop, das vom häufigen Tragen schon ganz dünn geworden war, und eine schwarze, kurze, taillienbetonte Nietenweste mit auffälligen Kragen an und klingelte bei meinen neuen Nachbarn.

Mir öffnete ein hübsches Mädchen mit kinnlangen, zerzausten braunen Haaren in einem MickeyMouse-Schlafanzug mit kurzen Beinen und Armen, dass seehr verschlafen aussah.

"Morgen?"

Ich musste lächeln. "Hey, ich bin Zya Jacy, ich bin eure neue Nachbarin. Nina hat-"

"Schön, da bist du ja! Ich habe Clary und Jenny schon von dir erzählt, komm ruhig rein!" Nina war hinter dem Mädchen aufgetaucht und schloss die Tür hinter mir, als ich eingetreten war. Sie war offensichtlich schon länger wach, beziehungsweise überhaupt wach, und trug ein schönes, luftiges und knielanges weißes Sommerkleid, dass ihr sehr gut stand. "Komm doch ins Wohnzimmer!", Nina führte mich durch ihre Wohnung, die größer war als meine, dort hätten drei Mädchen aber auch ziemlich wenig Platz.

Bei ihnen gingen vom Flur fünf Türen ab, wie die plappernde Nina mir erzählte, schliefen sie und Clary gemeinsam in einem Zimmer und Jenny, die mich im Wohnzimmer begrüßte, schlief in einem eigenen Zimmer, dass aber deutlich kleiner war.

Ihr Wohnzimmer war in etwa so groß wie meins, dort, wo mein Bett war, ist bei ihnen ein großer, etwas klobiger Tisch, an dem sie wahrscheinlich essen, wenn auf ihm nicht so viel draufsteht wie im Moment, daneben drei Korbstühle, auf denen Kissen liegen; an der Wand rechts, gegenüber den Tischen ist, genau wie bei mir ein großes Fenster und ein großes Ecksofa mit rotem Stoffbezug, dass dazu einlädt, sich darauf zu schmeißen, Fernsehn zu schauen und die Welt Welt sein lassen.

Von eben jenem steht jetzt ein großes Mädchen mit brustlangen roten Haaren und Pony auf. Rosa Hotpants und ein weißes Top zeigen viel Haut, ihrer Haltung und ihrem Aussehen nach gehört sie wahrscheinlich zu den Mädchen, die sich bewusst gesund ernähren, viel Sport treiben und peinlich genau auf ihre Figur achten. Sie lächelt mich offen an, "Hi, ich bin Jenny, siebzehn Jahre alt und habe eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder", sie schmunzelt, "Nina hat mir schon viel über dich erzählt". Fragend schaue ich Nina an, die mich angrinst. "Genau! Und die Schlafmütze hier links von mir ist, wie gesagt, Clary, sie heißt zwar eigentlich Claire aber wir nennen sie Clary sie ist genauso wie ich sechzehn und wohnt mit Jenny und mir in dieser WG. Super, dann kennst du uns ja alle. Wir haben noch nicht gefrühstückt, magst du mitessen?"

Überwältigt von ihrem Redeschwall kann ich nur nicken, sie räumt zu dem Lied im Radio singend de Tisch frei, "Jenny, hilfst du mir?", und während Claire -Clary- sich schnell frisch macht gehe ich schnell rüber und hole die restlichen Brötchen, über die sich alle sehr freuen.

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Während wir essen, erkundige ich mich vorsichtig über die Leute in der Schule und lenke das Thema auf RockYou.

Jenny ist der totale Fan von ihnen, sie kommt ins schwärmen, als sie über Ken, den Fromtsänger redet. "Er ist soo heiß, er hat so eine tolle Stimme, aber", sie seufzt, "mit ihm anfangen könnte ich niemals was". Überrascht schaue ich auf, "warum denn das?". "Weil er jedes Mädchen eh nur verarscht! Weil er sowieso gerade hauptsächlich mit Ashley, der Ober-Schulschlampe schläft! Er hat selten mit mehreren was am laufen, auf seine Art ist er total altmodisch. Und er hat so tolle Augen..." Ich kann förmlich die Herzchen in ihren Augen sehen. Nina und Clary, die nach zwei Tassen Kaffee sich auch angeregt betiligt, verdrehen ihre Augen. Clary erklärt mir, Jenny würde schon eine Weile von Ken schwärmen, sagt ihr aber, dass sie endlich damit aufhören soll. "Jenny, du hast so einen tollen Freund! Tom ist immer so süß und romantisch zu dir, wieso redest du immer nur von anderen Jungs?", sie wirkt traurig, " Tom ist der zweite Gitarrist der Band, obwohl, momentan der einzige, seit Bill im Gefängnis gelandet ist. Ab und zu eine kiffen ist doch ok, aber wer lässt sich schon mit soviel Hash erwischen?", sie schüttelt den Kopf.

"Es fehlt ein Gitarrist? Suchen sie jetzt einen neuen oder haben sie schon einen Ersatz?", bringe ich mich ein. Nina antwortet mir, "Sie suchen einen Bassgitaristen, die Auditions sind diesen Freitag abend im Planet, dass ist eine Musikbar hier in der Nähe". "Was meint ihr, ich kann ziemlich gut Bassgitarre spielen, wan ich vorspiele, nehmen die mich villeicht?", frage ich die drei. "Was? DU spielst Bassgitarre?" ruft Nina, ich nicke bloß, "seit einigen Jahren schon". Jenny meint, "Wenn ich Bassgitarre könnte, ich würde auf jeden Fall vorspielen, aber ob die dich, ein zartes Mädchen nehmen?", Clary sagt "Vorspielen würde ich an deiner Stelle, wenn du dir sicher bist, dass das keine Blamage wird. Ist einmal dein Ruf fest, kannst du den so schnell nicht ändern. -Aber was hast du eigentlich no so für verborgene Talente?"

Die Antwort darauf steht im Infomaterial. "Na ja, ich spiele recht gut Bass und bin ziemlich sportlich, ich mach seit einigen Jahren JuJutsu, das ist son Kampfsport. Wisst ihr eigentlich einen Verein in der Nähe, dem ich beitreten und wo ich üben kann? Durch meinen Themenwechsel abgelenkt, überlegen sie erst einmal. Nina fällt zuerst was ein, "Ich glaube im Daer-Viertel gibts einige Kampfsport-Vereine, aber welche Arten die anbieten... keine Ahnung". Die anderen stimmen ihr zu, ich weiß dass natürlich schon, auch dass es zwei konkurrierende Großverbände mit mehreren Trainern gibt und der Boss vom einen Peer Caroli ist. Ich gebe mich aber unwissend, "wo ist denn das Daer-Viertel?" Jenny antwortet mir, es wäre ein recht kriminelles Viertel, ich solle aufpassen, dass es nach dem Training nicht zu spät wird, und es sei recht nah, eine Viertelstunde mit dem Fahrrad entfernt, aber Bus würde sich mehr empfehlen, damit mir mein Fahrrad nicht gestohlen wird.

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Als wir fertig mit frühstücken sind, helfe ich ihnen beim Abräumen und wir machen aus uns um kurz vor sieben vor unseren Haustüren zu treffen um gemeinsam zu unserem Bus zu gehen.

Powergirl -on hold-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt