"Uno Motherfucker!", kreischt Riley und wippt aufgeregt auf und ab, während er darauf wartet, dass ich eine Karte lege. Sichtlich amüsiert ziehe ich eine Augenbraue hoch und zücke die Karte, die so ziemlich jede Freundschaft zerstört.
Rileys Lächeln erblasst und wird durch ein Schmollen ersetzt, "Wo zum Fick hast du die jetzt her? Ich hab keine Lust mehr mit dir zu spielen."
"Es sind doch nur 4 Karten, Pumpkin", grinse ich und ziehe blind welche aus dem Stapel um sie ihm zu geben.
"Nö, keine Lust mehr."
"Hätte ich dich etwa gewinnen lassen sollen?", frage ich leicht verwirrt und lege die Karten bei Seite.
Er wirft mir einen Blick zu, "Äh, Duh! NATÜRLICH HÄTTEST DU DAS."
"Sorry", murmle ich und ziehe einen Mundwinkel nach unten.
Er verdreht die Augen, "Damit kann ich auch nicht mehr gewinnen."
"Wollen wir vielleicht was anderes Spielen? Offiziell habe ich noch ein paar Minuten, bis meine Pause vorbei ist", frage ich mit einem Blick auf die Uhr.
"Strip-Poker?"
Riley wackelt mit seinen Augenbrauen und schenkt mir ein flirtendes Lächeln, was mich seufzen lässt. Der Kleine kann es einfach nicht lassen, ständig mit mir zu flirten.
"Ich meinte eher ein Spiel, wo die Klamotten an bleiben, Kleiner", sage ich und muss leicht lachen.
Jetzt muss er seufzen, "Aber wo bleibt da der Spaß? Und ich bin 24, Doktor, also behandle mich nicht wie ein Kind."
"Ich behandle dich nicht wie ein Kind, aber du bist nun mal ne Schippe jünger als ich und kleiner. Außerdem bist du Student", füge ich zwinkernd hinzu.
"Weil Studenten ja Kinder sind", sagt er trocken.
Gerade möchte ich was erwidern, als mein Pager losgeht.
"Die Arbeit ruft", lächle ich und wuschle ihm kurz durch seine roten Haare.
"Geh und rette Menschen, McDreamy", grinst er und schaltet den Fernseher an.
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen, "Mc-wer?"
Fassungslos klappt sein Mund auf, "McDreamy? Derek Shepherd? Grey's Anatomy? Patrick Dempsey?"
"Oh diese Arztserie? Wusstest du, dass die Episodentitel im englischen alles Songtitel sind?"
Er legt den Kopf schief und grinst, "Jetzt weiß ich es."
Da ich seinem Grinsen nicht widerstehen kann, heben sich auch meine Mundwinkel, ohne, dass ich etwas dagegen tun kann. Lächelnd verlasse ich das Zimmer und mache mich auf dem Weg zum OP-Saal.
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Rechtzeitig zum Feierabend schaue ich noch einmal bei Riley vorbei. Mein Blick huscht durch das stille Zimmer und heftet sich auf den schlafenden Rotschopf. Lächelnd gehe ich zu ihm rüber und nehme ihm sanft seine Kopfhörer aus den Ohren und schalte die Musik aus. Meine Finger streifen seine Wange, wo ein deutlicher Abdruck von dem Kabel der Kopfhörer zu sehen ist. Grinsend schüttle ich den Kopf und will meine Hand wieder wegziehen, als er seine auf meine legt.
"Viele Leben gerettet?", flüstert er heiser, öffnet seine Augen jedoch nicht. Erstaunlich, dass er mich trotzdem erkannt hat.
"Dafür bin ich schließlich da und jetzt schlaf weiter, Pumpkin, wir sehen uns morgen", flüstre ich zurück und löse meine Hand vorsichtig aus seiner.
Gähnend lässt er die Hand auf seiner Wange, "Ich bin aber nicht müde."
Mit Mühe unterdrücke ich ein Lachen, "Überhaupt nicht, versuch trotzdem noch etwas zu schlafen. Ist schon ziemlich spät."
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Taste of Monte
أدب المراهقينZachary hat in den letzten Jahren vieles durchgemacht und verloren. Mit dem Tod seines Partners, hat auch er aufgehört zu leben und stürzt sich nur so in seine Arbeit, um seine Gedanken von ihm fernzuhalten und sich abzulenken. Helfen lässt er sich...