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Gähnend verließ ich das Biochemie-Labor und schaute auf mein Handy. Es war 14 Uhr und meine Vorlesungen für heute, waren zum Glück beendet. Ich beschloss, noch kurz in meinem Stammcafe vorbeizuschauen, auch wenn Younjin wahrscheinlich alle Hände voll zu tun hatte, sie freute sich immer wieder mich zu sehen.
Ich verließ das Unigelände und ging auf das Dorfzentrum zu, welches nicht mal zwei Minuten entfernt war. Mehrere Studenten und normale Schüler trieben sich hier rum, so wie es nach den Ferien normal war.
Als ich das Cafe betrat, sah ich schon eine total fertige Younjin, welche sich mit einem sichtlich gezwungenen Lächeln über den Tresen beugte und die leere Tasse eines Kunden entgegen nahm. Dadurch das er ging, wurde zum Glück ein Platz frei, auf den ich mich sofort setzen konnte.
Ich stellte meine Tasche unter diesen und krempelte die Ärmel meines Pullovers nach oben.
"Was würde ich nur ohne meine liebste Kundin tun?" Younjin kam zu mir herüber und grinste mich frech an, was ich ihr gleich tat. "Eonni, diesmal hast du wohl keine Zeit, dich zu mir zusetzen", sagte ich frech und schlug meine Beine übereinander. Sie kniff bedrohliche ihre Augen zusammen und zog einen Block aus der Schürze. "Das Gleiche wie immer?" Ich nickte und bekam von ihr nur einen kleinen Schnipser gegen die Stirn, bevor sie dann in der Küche verschwand.
Kurze Zeit später kam sie dann wieder und stellte mir eine grüne Tasse mit Kakao auf den Tisch. Ich bedankte mich bei ihr und widmete mich dann diesen. Wie sehr ich dieses Getränk hier liebte. Baden könnte ich darin. "Ich wusste, dass du hier bist." Ich hatte gerade einen großen Schluck genommen, als ich vor mir eine Silhouette vernahm, die sich auf den freien Platz gegenüber von mir nieder ließ. Changwook besah mich mit einem ernsten Blick und zog sein Jacket aus. Verdammt, natürlich wusste er, dass ich hier war. Früher war er öfters mit mir hier her gekommen. "Wow, selbst meine Freizeit musst du mir versauen", sagte ich kalt und stellte die Tasse auf dem Tisch ab. "Hast du keine Angst, dass uns jemand sehen könnte?" Skeptisch zog er eine Augenbraue nach oben und stützte seinen Kopf auf den Händen ab. "Ich bitte dich, hier kennt jeder jeden. Da ist es kein Wunder, wenn man zusammen gesehen wird. Außerdem wäre mir das gerade egal."
"Ja, dir sind viele Sachen egal", murmelte ich leise und starrte auf den Dampf, der aus meinem heißen Kakao aufstieg. "Rin-"
"Nenn mich nicht so." So hatte er mich genannt, als wir noch zusammen waren und es tat mir weh, wenn er so tat, als wäre nie etwas gewesen. "Lass uns doch wenigstens darüber reden." Changwook rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. "Du hast mich betrogen und fertig. Was sollen wir groß darüber reden?" Nach Außen hin versuchte ich total emotionslos zu wirken, aber in mir drinnen sah es ganz anders aus. "Wie ich schon sagte, es war ein Fehler. Was kann ich tun damit du mir verzeihst?" Langsam überkam mich wirklich die Wut. Ich wollte doch nur in Ruhe mein Leben leben. "Changwook, denkst du wirklich, es wäre so einfach mit mir? Denkst du, ich verzeihe dir jetzt einfach so, nachdem du ein paar mal mit deinen Wimpern geklimpert hast und bin morgen wieder das verliebte Mädchen, wie ich es damals war? Bestimmt nicht und jetzt verschwinde." Erneut nahm ich einen Schluck Kakao, doch Changwook machte keine Anstalten zu gehen. "Hyerin, ich-"
"Oh! Hallo Hyerin!", kam es plötzlich von der Seite und ich sah einen grinsenden Hongjoong, welcher Jongho im Schlepptau hatte. Dieser trug die Schuluniform meiner alten Schule und wirkte gar nicht glücklich. Sie waren meine Rettung. Mit einem selbstgefälligen Grinsen trank ich meine Tasse leer und knallte sie vor Changwook auf den Tisch. "Ich nehme an, als Entschuldigung dafür, dass du mich belästigt hast, kannst du meine Rechnung bezahlen." Ich rückte den Stuhl nach hinten und schulterte mir meine Tasche um.
"Was macht ihr denn hier?", fragte ich die beiden Jungs, als wir draußen vor dem Eingang standen. "Jongho hatte heute seinen ersten Schultag hier und ich habe ihn abgeholt, bevor er sich noch verläuft. Da haben wir dich dort drinnen gesehen und dachten, dass wir mal vorbei schauen könnten." Hongjoong zeigte mir sein schönstes Lächeln, was Wärme in mir aufkommen ließ. "Ach so. Und wie war's?", fragte ich an Jongho gewandt. Doch er zuckte nur mit den Schultern. "Sie haben mich gezwungen dorthin zu gehen. Nur weil ich der Jüngste bin."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und fixierte ihn. "So schlimm wird es schon nicht werden", erwiderte ich und ging mit ihnen zusammen in Richtung Wald.

•Blood | Ateez Fanfiction•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt