Bilderbuch

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„Hey Süße.", kam aus seinen rosa Lippen, als er sie bewegte.

„Rylie?" Sprach ich dann schließlich erschrocken meine Gedanken aus.

Als ich mich kurz zu Ryder umblickte, hatte er nur erkennend die Augenbrauen hochgezogen.

Im nächsten Moment streckte er die Hand aus. Während Rylie sie unbehaglich lächelnd entgegennahm, sagte Ryder: „Ach der Apfelbaumzüchter! Schön dich mal kennenzulernen, ich habe schon viel von dir gehört. Mein Name ist übrigens Ryder."

Mit aufgerissenen Augen starrte ich auf die weißen Knöpfe von Rylie's hellblauem Hemd.

Trotzdem musste ich mir bei Rylie's fragender Visage ein Lachen verkneifen. Apfelbaumzüchter. Existierte dieses Wort überhaupt?

„Eigentlich heiße ich Rylie, aber ich mag auch Spitznamen." Sie zogen beide die Hand zurück und dann wandte Ryder sich kurz mir zu.

Seine Lippen waren so nah an mein Ohr gesenkt, dass mir sein Atem im Nacken kitzelte.

Seine Worte konnte auch nur ich verstehen. „War sehr schön. Wir sehen uns!"

Mit einem Lächeln, dass ich erwiderte, verschwand er zum Aufzug.

„Was machst du denn hier?", wandte ich mich schließlich immer noch verwirrt an Rylie.

„Freust du dich gar nicht? Ich komme dich besuchen. Es wurde einfach mal Zeit.", erklärte er lächelnd.

„Doch natürlich. Es überrumpelt mich nur ein wenig.", sagte ich ehrlich.

„Komm mal rein." Er machte mir Platz, sodass ich eintreten konnte. „Es gibt noch Essen. Hast du Hunger?"

Nein. „Ein wenig."

„Okay." Rylie führte mich in die Küche, als wäre es sein Zuhause nicht meins.

„Hallo, Kleine.", begrüßte mich meine Mum, die am Herd gerade irgendetwas Duftendes zubereitete. „Setz dich doch."

Der Tisch war gedeckt mit schwarzen Untersätzen, Tellern um die zahlreiches Besteck versammelt worden war und sogar einer Blumenvase in der Mitte, die vor lauter rosa-weißen Rosen beinahe überquoll.

Mein Bruder und Vater saßen bereits am Tisch und warteten ungeduldig auf das Essen. Als sie mich sahen, lächelten sie beide.

Fragend drehte ich mich zu Rylie. Komischerweise fühlte sich das alles hier an, wie ein Eingriff in meine Privatsphäre.

„Du fragst dich sicher, was in deiner Abwesenheit passiert ist oder?", fing meiner Mutter schließlich an, als sie die Töpfe auf den Tisch stellte und die Kochhandschuhe zur Seite legte.

Jetzt konnte meine Nase endlich den süßen Geruch zuordnen. Paprika. Meine Mutter hatte ihr gutes altes Chili con Carne gemacht.

Wir ließen uns alle am Tisch nieder und jeder schöpfte sich nacheinander etwas.

„Das würde ich gerne wissen.", antwortete ich schließlich auf ihre Frage.

„Also ich kam hier an und klingelte. Ich hatte schon richtig Angst, dass das die falsche Wohnung ist.", begann Rylie und alle lachten, außer mir. „Dein Bruder hat mir aufgemacht."

Darauf grinste Xander frech, bevor er zu essen begann.

„Ich hab extra noch gefragt, ob das die richtige Wohnung ist, aber als ich nach dir fragte, warst du nicht da." Er räusperte sich.

„Jedenfalls haben mich deine Eltern reingelassen, als ich erklärt habe, wer ich bin und gemeint, ich könne im Wohnzimmer auf dich warten.

Sie haben mir Kaffee gemacht und wir kamen ins Gespräch."

Truth or LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt