Hallo an alle! :)
Hach, freie Tage und ich, wir verstehen uns einfach. ^^
Und davon profitiert ihr auch. ;)
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Die Luft war stickig, die Musik viel zu laut und auch das Publikum sagte Jared an diesem Abend nicht zu. Alex hatte so lange auf ihn eingeredet, bis dieser sich dazu bereit erklärt hatte mit ins Elysian zu gehen. Eigentlich hatte er gedacht, das ihm diese kleine Ablenkung gut tun würde und er so auch gleich mal nach einem neuem Sugardaddy Ausschau halten könnte. Aber irgendwie war er nicht in Stimmung. Seine Gedanken kreisten immer wieder um Jensen und ihren gemeinsamen Kuss. Ein Kuss, der Jared völlig unvorbereitet getroffen hatte. Es war intensiv gewesen, fast berauschend und der Große konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal solch einen Kuss erlebt hatte. Und er wusste auch, das Jensen es genauso empfunden hatte. Er hatte mit der gleichen Leidenschaft erwidert. Doch warum hatte er ihn danach so barsch aus seinem Haus geschmissen? Das ließ Jared einfach nicht los und am Liebsten hätte er den Blonden zur Rede gestellt. Aber vielleicht wurde es dadurch nur noch schlimmer.
„Was ist denn heute los mit dir?" riss Alex ihn aus seinen Gedanken. „Gefühlt jeder zweite Kerl, der an unserem Tisch vorbeigeht lächelt dich an und du siehst es nicht mal. Sitzt nur hier rum und ziehst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter." Alex kippte seinen Kurzen und spülte mit Bier nach.
„Stimmt doch gar nicht." antwortete Jared, doch selbst in seinen Ohren klang das nicht gerade glaubwürdig.
„Hat das etwa wieder was mit dem Alten zu tun?"
„Jensen. Sein Name ist Jensen, Alex und er ist nicht alt." auch Jared trank jetzt einen Schluck aus seiner Flasche.
„Schon gut, schon gut." Alex hob beschwichtigend die Hände. „Was bist du denn so empfindlich?"
„Ich bin nicht empfindlich." nein, war er überhaupt nicht.
„Ich dachte, du wolltest den Kerl abschreiben und dir jemand neues suchen."
„Ja, das hatte ich vor, aber..."
„Aber?" jetzt wurde Alex hellhörig. „Seit wann gibt es bei dir ein 'Aber'?"
Jared schnaubte. „Er spekuliert an der Börse und das ziemlich erfolgreich. Du müsstest mal seinen Wagen sehen. Er hat Geld."
„Aber du weißt doch gar nicht, ob er dich finanziell aushalten wird. Darüber haben wir doch schon gesprochen." unverständlich schüttelte Alex den Kopf.
„Ich will es trotzdem probieren. Er ist ein besserer Fang als die beiden Typen davor. Und außerdem kennst du mich." Jetzt schnaubte Alex. „Du weißt, das meinem Charme kaum einer widerstehen kann, wenn ich ihn nur richtig anwende. Jensen wird da keine Ausnahme sein. Und wenn er und ich keinen Deal ausmachen und er mir das Geld am Ende auch noch schenkt...dann wäre das perfekt. Damit wäre ich fein raus aus der Sache."
„Du hast dir das alles schon genau überlegt, oder?" Alex wirkte etwas beruhigter und dachte nach. „Warum hast du mir das denn nicht gleich gesagt? Machst hier einen auf Geheimniskrämer und lässt mich im Dunkeln tappen." er schlug Jared erleichtert auf die Schulter.
Der Große lächelte und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich muss dir nicht alles erzählen, mein Lieber."
„Ein Punkt für dich." Alex zwinkerte, trank seine Flasche aus und machte sich gut gelaunt wieder auf den Weg zur Tanzfläche.
Jared sah ihm so lange hinterher, bis sein Freund in der Menschenmenge untergegangen und aus seinem Blickfeld verschwunden war. Das Lächeln auf seinen Lippen verschwand und seine Gedanken schweiften wieder zu Jensen. Der Plan war nicht neu und in seiner jetzigen Situation mit dem Blonden wäre es wohl wirklich das Einfachste. Zumindest stand für Jared fest, das er erst mal nicht mehr locker lassen würde. Nicht nach dem Kuss, der ihm in den letzten Nächten heiße Träume verschafft hatte. Das er sich zu ihm hingezogen fühlte, das wusste Jared. Aber wie es um Jensen stand, konnte er durch dessen widersprüchliche Reaktionen nicht einschätzen. Aber er würde es herausfinden. Das hatte er sich fest vorgenommen.
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Jensen hatte sich mit Misha zum Mittagessen verabredet und jetzt saßen sie in der Kantine von Misha's Firma. Der Blonde hatte sich vorgenommen mit seinem besten Freund über den Kuss zu reden, da dieser ja schon von seinem Problem wusste. Wobei es nicht so viel um den Kuss ging, sondern eher darum, wie sein Körper reagiert hatte. Es hatte sich angefühlt, als wäre Jensen am verdursten gewesen und Jared war die einzige Wasserquelle. Es hatte ihn geschockt und überfordert zugleich, aber er hatte es auch wahnsinnig genossen. Es war ein regelrechter Durchbruch gewesen, aber dennoch hatte er Angst, das es nur eine Ausnahme war. Jemand musste ihm seine Gedanken entwirren und da der Schwarzhaarige nun von seinen Erektionsproblemen wusste, konnte er ihm vielleicht helfen. Mittlerweile war er sogar froh, das Misha es wusste, denn er musste zugeben, das es ein gutes Gefühl war sich endlich mit jemandem darüber austauschen zu können. Aber die Kantine war voll und er hätte sich lieber einen ruhigeren Platz gewünscht. Doch Misha hatte nicht viel Zeit und hier würden sie sich auch unterhalten können.
„Also? Was liegt an?" fragte Misha geradeheraus, sobald sie an einem halbleeren Tisch saßen. „Ich seh es dir an der Nasenspitze an, das irgendetwas passiert ist."
„Ich...du weißt ja von...also..."
„Ja, ich weiß davon...Hat sich was verändert?" neugierig legte Misha die Gabel weg und sah den Mann vor sich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Ich glaube, irgendwie schon...ja."
„Was? Ehrlich? Wie das denn?"
„Naja...Jared..."
„Ich wusste es!" rief Misha aus und klatschte triumphierend in die Hände. „Und? Was ist passiert?"
„Er war bei mir und..." doch Jensen wusste nicht so ganz, wie er das sagen sollte.
„Bist du über ihn hergefallen, oder was?"
„Ich...so ähnlich..."
„Was?"
Jensen sah noch einmal zu beiden Seiten, um sich zu vergewissern, das nicht in unmittelbarer Nähe Jemand saß, der ihnen zuhören könnte und dann erzählte er Misha alles. Das er Jared im Regen entdeckt und mit zu sich genommen hatte, die kleine Szene im Bad und das er danach schon nicht mehr ganz richtig wusste was mit ihm los war und dann natürlich noch das große Finale. Kaum hatte er angefangen zu reden, war es als könne er nicht mehr aufhören und nur zum Ende hin, fiel ihm das große Grinsen in Misha's Gesicht auf. Für ihn war die ganze Erzählung nur eine Bestätigung für seine Theorie und er freute sich.
„Ich habe es dir doch gesagt! Lass dich einfach mal auf Jared ein und du wirst sehen, das noch nicht alles verloren ist. Hättest du besser mal gleich auf mich gehört."
„Misha...das...ich verstehe das einfach nicht."
„Was gibt es denn da nicht zu verstehen?"
„Ich habe bei niemandem in den letzten Jahren so stark reagiert, wie bei...Jared. Und ich habe mehr als eine Person, die mir gefallen hat, geküsst um zu sehen, ob sich irgendetwas...regt...da unten." wieder sah er sich kurz verstohlen um. „Nicht ein einziges Mal habe ich mich so gefühlt, wie bei ihm."
„Dann ist eines auf jeden Fall klar. Jared ist die Lösung zu deinem Problem."
„So einfach ist das nicht."
„Und warum nicht? Wann seht ihr euch denn wieder?"
„Vorerst gar nicht. Ich...hab ihn nämlich nach dem Kuss aus dem Haus geschmissen."
„Ist das dein ernst?" erwiderte Misha nach einem Moment der Stille.
„Ich war so überfordert mit der ganzen Situation. Was hätte ich denn machen sollen?"
„Na, vielleicht mal mit Jared reden und ihm die Sache erklären?"
„Natürlich! Ich binde ihm auf die Nase, das..." jetzt wurde Jensen leiser. „...ich seit meiner letzten Beziehung keinen mehr hoch kriege, nur um dann darauf zu warten, bis er mich auslacht, oder was?"
Misha schnaubte. „Warum sollte er dich auslachen?"
„Weil er elf Jahre jünger ist als ich und weil das schon mal..."
Jensen verstummte, bevor er den Satz beendete, aber Misha wusste auch so den Rest der Worte.
„Du hast Angst, oder? Davor war passieren oder eben nicht passieren könnte..."
Der Blonde brauchte einen Moment, ehe er antwortete. „Was, wenn das nur eine einmalige Sache war? Eine Ausnahme...was, wenn ich...mein Problem nie mehr los werde?"
„Ach, komm schon." versuchte Misha diese trüben Gedanken zu verscheuchen. „Du darfst dir das nicht einreden, Jensen, hörst du? Vielleicht ist es genau so wie es aussieht. Vielleicht ist dieser Jared einfach...anders. Er könnte genau das sein, was du brauchst."
Jensen dachte einen Moment über Misha's Worte nach und auch, wenn er sich damit immer noch nicht sonderlich wohl fühlte, so könnte er vielleicht doch recht haben.
„Und...was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?"
„Das, was ich dir schon von Anfang an geraten habe. Lass dich auf Jared ein und schau...wie weit es geht."
Eigentlich war genau das etwas, das der Blonde nicht mehr tun wollte. Zumindest nicht, solange seine untere Region sich im Streikt befand. Das erhöhte doch nur den Druck auf ihn im richtigen Moment auch eine gewisse Leistung zu bringen. Und wie lange würde er es wohl hinauszögern oder gar verheimlichen können, das er nun mal selbst nicht konnte? Aber gleichzeitig fragte er sich auch, was für eine Wahl er schon hatte. Entweder versauern und aus Angst niemanden mehr an sich heranlassen oder es noch einmal wagen? Die Antwort lag praktisch auf der Hand.
Nach kurzem Abwägen lag sein Entschluss fest und er sah zu Misha. Doch dieser hatte seine Konzentration ganz von Jensen abgewandt und schien Jemanden irgendwo hinter ihnen im Visier zu haben. Was an sich kein Problem gewesen wäre, aber Jensen bemerkte, das Misha nervös war. Er rutschte auf seinem Stuhl herum und kaute auf seiner Unterlippe. Jensen wollte sich schon ebenfalls umdrehen, als Misha ihn plötzlich davon abhielt.
„Nein! Nicht, er...kommt her." und dann sah Misha wieder auf seinen Teller und stocherte mit der Gabel in seinem Essen herum.
„Was..." wunderte sich Jensen, aber weiter kam er nicht.
„Mister Collins." ertönte da plötzlich neben dem Blonden eine dunkle Stimme.
Er sah sich um, so wie auch Misha und erkannte einen dunkelhaarigen Mann, der neben ihrem Tisch stand. Er war älter als Misha und auch ein bisschen kleiner, aber er lächelte ihn freundlich an. Misha hingegen schien zu strahlen und langsam fragte sich Jensen, was genau für ein Film hier ablief.
„Wie ich sehe, haben sie jemanden mitgebracht?" jetzt sah der Kerl zu Jensen, aber das Lächeln war nicht mehr ganz so freundlich.
„Ja, das...ist Jensen...Jensen Ackles. Ein Kumpel von...mir." seit wann stotterte Misha so?
„Ah...freut mich, Mister Ackles. Ich bin Mark Sheppard. Mister Collins' Chef." die beiden Männer reichten sich die Hand.
„Freut mich auch." Jensen ließ die Hand seines Gegenübers los und wunderte sich aufgrund der komischen Atmosphäre zwischen den beiden Männern.
„Dann will ich auch nicht weiter stören. Ich wollte nur sagen, Mister Collins, das ihr letzter Bericht großartig war. Weiter so." und dann zwinkerte er, was Misha's Wangen erröten ließ.
Stand Misha etwa auf seinen Chef? Jensen wusste nicht, wie er darauf kam, aber Misha's Verhalten würde dazu passen. Auch wenn er selbst Schwierigkeiten in dem Bezug hatte, so erkannte er es dennoch bei anderen. Mark Sheppard ging wieder und Misha räusperte sich einmal, ehe er tief durchatmete und sich wieder entspannt hinsetzte. Mit gerunzelter Stirn besah sich Jensen seinen Freund. Irgendetwas stimmte hier nicht.
„Was denn?" fragte nun Misha, der Jensen's Blick bemerkt hatte.
„Nichts."
Doch dann ließ Jensen den Gedanken wieder fallen. Misha war überzeugter Hetero. Er würde nichts mit einem Kerl anfangen. Oder?
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Schönes Wochenende! :)
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And then there was you - AU
FanfictionJeder kennt nur seine eigene, kleine Welt, die sich aus Erfahrungen geformt hat. Man lernt aus Fehlern und schwört diese nicht zu wiederholen. Aber was passiert, wenn dir Jemand begegnet, der deine Welt aus den Angeln hebt und dich dazu bringt, die...