Kapitel 5

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Angespannt warten wir im Auto auf den richtigen Augenblick. Unruhig huscht mein Blick durch den Wald.
Der Plan ist es scott's Beta zu erwischen und ihn mit Ultraschallsendern in eine Falle zu locken. Auf einer großen Lichtung werden wir ein großes Viereck aus den Sendern bauen und ihn darin fangen.
"Los. Du weißt was zu tun ist. Lauf auf die Lichtung und bereite alles vor, wenn er kommt wirst du ihn fangen." Chris blickt mich direkt an und auf seiner Stirn bilden sich kleine Falten. "Sei vorsichtig. Frische betas an vollmond sind unberechenbar. Du darfst dir keinen Fehler erlauben und auf keinen Fall zögern. Und wenn es keinen Ausweg gibt dann musst du schießen. Hast du mich verstanden?" Mit aufgerissen Augen schaue ich ihn an. "Schießen? Ich werde ihn doch nicht umbringen. Das verstößt gegen den Kodex, chris!". "Du musst es tun, wenn dein leben davon abhängt. Und glaub mir in dem Moment wirst du nicht an den Kodex denken, sondern daran wie zu überlebst.", versucht mein Onkel mich zu überzeugen. Mit einem einfachen Kopfnicken meinerseits und einem Kuss auf die Stirn seinerseits, steige ich aus dem Wagen und renne schon los.
Ein heulen ist zu hören und ich beschleunige automatisch meine Schritte. Äste schlagen mir ins Gesicht und zerkratzen meine Arme. Bei dieser Geschwindigkeit kommt mir mein Traum wieder in den Sinn...
Durch meine Unvorsichtigkeit stolper ich über eine Wurzel und rolle einen steilen Abhang runter. Unter angekommen schlägt mein Kopf hart auf einen Stein auf und ein Stöhnen entweicht mir. Ich kneife einmal die Augen zu und beiße die Zähne zusammen. Mit Schwung spring ich wieder auf und renne weiter.
Da ist sie. Die Lichtung von der chris sprach. Eilig ramme ich die Sensoren in den Boden, als ich plötzlich ein knacken wahrnehme. Ungeduldige Schritte kommen immer näher und suchen sich ihren Weg durch das Unterholz. Plötzlich springt etwas aus dem Wald und steht nun genau mir gegenüber. Es braucht nicht lange bis ich merke das es sich dabei um den besagten Weerwolf handelt.
Er hebt langsam den Kopf und funkelt mich mit gelbleutenden Augen an.
Er sieht sehr jung aus. Etwa in meinem Alter. Er ist klein aber denn noch muskulös. Seine blonden Haare stehen im etwas wirr vom Kopf. Von seinen Händen fließt Blut, da er diese fest du Fäusten ballte. Ein tiefes Knurren entweicht seinen vollen Lippen und aus Reflex erschrecke ich und mache einige Schritte zurück. Wie gebannt schaute ich ihm in seine Augen.
Langsam wird mir bewusst das er immer näher kommt und mich anknurrt. Ich muss etwas tun, und zwar sofort. Mit einem Ruck ziehe ich die kleine Fernbedienung aus meiner Tasche und schalte die Sender an. Der junge Beta verzieht sein Gesicht und sinkt zu Boden. Er presst seine Hände auf die Ohren. Qualvoll stöhnt er auf und der Schmerz ist in seinem Gesicht erkennbar.
Er tut mir leid, wie er dort schmerzgekrümmt vor mir hockt. Seine Augen färben sich langsam wieder in ihre offenbar gewöhnliche Farbe zurück. Ich schalte die Sender aus und der junge hebt den Kopf und richtet seinen Blick auf mich. Seine tiefblauen Augen blicken direkt in meine und ich fühle mich augenblicklich unwohl.
Bevor er sich auch nur ansatzweise wieder zurück verwandeln kann, zücke ich meinen Bogen und richte ihn auf den Jungen. Genau in diesem Augenblick kommen chris und scott aus dem Wald. Scott schaut geschockt zu seinem Beta und hastet zu ihm, um gut auf ihn ein Zureden und ihn zu beruhigen. Chris stattdessen sieht mich zufrieden an und kommt mit einem Lächeln auf mich zu. Er nimmt mich fest in den Arm und sagt: "Ich bin so froh das dir nichts passiert ist. Das hast du gut gemacht. Ich bin stolz auf dich." Mit diesen Worten nimmt er mich an der Hand und zieht mich zurück zum Auto. Dort konnte ich nichts weiter als meinen Kopf an die kühle Fensterscheibe zu lehnen und die vorbeiziehende Landschaft zu beobachten. Jetzt wo es dunkel ist sieht Beacon Hills mindestens genauso geheimnisvoll aus, wie es das ist.

Familiar [ Teen Wolf ff/ L.D. ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt