"Hilfe" - Teil 39

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Zurück an Bord der Galateia hatte Alec mir befohlen, mich auf das Loungesofa auf dem oberen Außendeck zu setzen und mich nicht von der Stelle zu rühren. In jeder anderen Situation hätte ich gegen eine solch rüde Behandlung rebelliert, aber mein Instinkt sagte mir, dass bei Alec Warren Vorsicht geboten war. Ich entschied mich, sein grobes Gehabe einfach zu ignorieren. Ich setzte mich auf das Sofa und gab mich damit zufrieden, ihm ab und zu giftige Blicke zuzuwerfen. Alec startete den Segelkatamaran und manövrierte uns weg vom Anlegesteg auf das offene Meer hinaus. Die Sonne war bereits untergegangen und als die Lichter der Villa der Warrens hinter uns verblassten, umfing uns eine sternlose Finsternis. Der Wind zauste mir durchs Haar und riss an meiner dünnen Kleidung. Außer einer Jeansshorts und einem Top hatte ich nichts an. Fröstelnd zog ich die Schultern enger an meinen Körper und versuchte vergeblich, mit den Handflächen die Gänsehaut auf meinen Oberarmen wegzurubbeln.

»Ist dir kalt meine Schöne?«

Mein Kopf ruckte hoch und ich sah, wie mich Alec mit einem hungrigen Blick ansah. Meine Gänsehaut fühlte sich plötzlich doppelt so groß an.

»Schon gut«, erwiderte ich und versuchte erfolglos mein Bibbern zu unterdrücken.

Alec schien von meiner Antwort nicht überzeugt zu sein und setzte sich neben mich. Automatisch rückte ich von ihm ab.

»Na na, kein Grund so schüchtern zu sein Sweetie«, sagte er und meine Finger gruben sich in den Sofabezug. Wo hatte der Typ all diese schleimigen Kosenamen her?

»Du arme zitterst ja am ganzen Leib. Komm, ich wärme dich ein bisschen auf«, er machte Anstalten, den Arm um mich zu legen. Ich unterdrückte ein Schnauben und schob seinen Arm beiseite. Die Hitze meiner neuentfachten Wut vertrieb jegliche Kälte aus meinen Gliedern. »Ich sagte doch schon, mir ist nicht kalt, verdammt!«

Ich schluckte. Mein Tonfall schien Alec zu irritieren. Sein Kopf ruckte hoch und er fixierte mich.

»Bei meinem Cousin, dem perfekten Tyler, zierst du dich doch auch nicht so«, sagte er und zog mich trotz meiner Proteste eng an seinen Körper. Sein feuchtwarmer Atem strich meinen Nacken entlang.

»Lass mich sofort los du Ekel, oder ...«, weiter kam ich nicht. Alec griff mir in die Haare und ballte seine Hand zu einer Faust. Er drehte meinen Kopf herum und zwang mich zu ihm hochzuschauen. Durch die Sitzposition und den Größenunterschied zwischen uns, fühlte es sich an, als wolle er mir den Kopf von den Schultern reißen. Meinen Lippen entfloh ein mattes Keuchen und Alec verzog die Lippen zu einem wölfischen Grinsen. »Keine Sorge, ich lockere dich schon noch auf.«

Meine Eingeweide zogen sich krampfhaft zusammen. Hatte ich mich zuvor noch selbst belügen können, dass er Mr. Warrens Befehle befolgte und mich nach Hause brachte, wusste ich es jetzt besser. Alec würde mich nicht zurückbringen, jedenfalls nicht unbeschadet. Diese Überfahrt würde mich etwas kosten, dass ich nicht bereit, war zu geben.

Als sich seine andere Hand auf mein Knie legte und langsam über meinen nackten Oberschenkel nach oben wanderte, versuchte ich krampfhaft einen zusammenhängenden Gedanken zufassen. Mein Herz schlug so laut, dass alles darin unterging.

»Mhh! Deine Haut ist so weiß und weich wie Schlagsahne«, säuselte er in mein Ohr. Mein Nacken war feucht von seinem Atem. »Ich frage mich, ob sie auch so schmeckt«, seine Finger hatten den Saum meiner kurzen Hosenbeine erreicht. Ruckartig griff ich nach seiner Hand und riss sie von meinem Oberschenkel herab. Mit der anderen Hand holte ich aus und zielte auf seine Wange. Ein lautes Klatschen hallte über das Oberdeck. Alecs Kopf ruckte zur Seite, doch es befreite mich nicht aus seinem Griff. Ganz im Gegenteil, der Schreck meiner Ohrfeige ließ ihn meine Haare fester packen. Ich wimmerte und Alecs freie Hand schloss sich um meine Kehle. »Du kleines Miststück! Du magst es rau, was?«

Under water - Das Einmaleins für Meerjungfrauen Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt