Majo

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„Hay, wollen wir heute was machen?" fragend sah mich Nils an und ich war tatsächlich etwas überfordert mit der Situation. Darauf war ich gar nicht vorbereitet, wir hatten so lange nichts mehr gemacht. Und trotzdem schlug mein Herz wie wild und ich fühlte mich aufgeregt.

„K...klar!" antwortete ich ihm und merkte wie mein Gesicht heiß wurde. Warum war ich so nervös? Nils war mein bester Freund, ich wusste alles von ihm und trotzdem spielte mein Körper verrückt.

„Cool, Luisa hat mich darauf aufmerksam gemacht, das ich dich total vernachlässigt habe!" erklärte er und schlang dabei einen Arm um meine Schultern. So zog er mich dann mit sich. „Und sie hat recht, wir sollten mal wieder was gemeinsam machen!"

Und warum kannst du nicht aufhören von meiner Schwester zu reden? Dachte ich genervt. Hoffentlich ging das nicht den ganzen Tag so.

„Und was bestimmtes vor?" fragte ich mit leicht zittriger Stimme. Irgendwie wurde ich die Nervosität nicht los. Eher im Gegenteil. Diese Nähe, die er zu mir hielt ließ mich ganz verrückt werden. Mein Herz hämmerte schon regelrecht in meiner Brust. Hoffentlich bekam er das nicht mit.

„Weiß nicht, erstmal was im „Mampfet" essen und danach zu mir zocken?" fragte er und ich nickte ihm begeistert zu. Schnell hatten wir den kleinen Imbiss erreicht, da setzten wir uns auch schon gegenüber an einen Tisch und aßen los. „Ich habe diese Burger vermisst, Luisa steht ja nicht so auf diesen Laden!" erklärte Nils mir und biss genüsslich in seinen Burger.

„Naja sie ist Vegetarierin!" murmelte ich, aber dachte nur: nicht schon wieder Luisa.

„Naja sie hat ja schon recht das man weniger Fleisch essen sollte..." erklärte er mir mit vollem Mund.

„Sagt er und hat selber Fleisch im Mund!" kicherte ich und schob mir danach eine Pommes in den Mund.

„Ich sage ja auch lediglich man sollte weniger essen, ganz verzichten könnte ich auch nicht!" rechtfertigte er sich und klaute mir danach eine Pommes vom Teller.

„Dann wohne mal mit Luisa zusammen, die wirft alles weg und macht einen riesigen Aufstand wenn Mama was mit Fleisch kocht!" erzählte ich ihm und wollte ihn schocken, aber es entstammte ja auch der Wahrheit.  

„Ja das habe ich schon mitbekommen!" seufzte er „Aber wenn sie wütend wird, kann sie auch ganz süß sein, ähnlich wie du!"

„Ich bin nicht süß!" murrte ich und ich wollte auch nicht hören wie süß er Luisa fand.

„Naja, wenn du eine Schnute ziehst, weil du beleidigt bist, ist das schon ziemlich putzig!" schmunzelte Nils „Oder wenn du versucht böse zu schauen, aber dann nur angestrengt deine Augenbrauen zusammenziehst!"

„Voll peinlich!" murmelte ich und stopfte aus Scham die letzten Pommes in meinen Mund, so musste ich zumindest nicht darauf antworten.

„Auch jetzt, wie du rumschmollst mit deinen voll gestopften Hamsterbacken, du siehst sehr süß aus, ich wundere mich immer wieder darüber, dass du Single bist!" erzählte er und wischte mir im nächsten Moment mit seinem Daumen über meine Wange, um mir die Majo abzuwischen. Und ich hatte nichts besseres zu tun als in meiner Bewegung zu erstarren und ihn überrascht anzusehen. „Sorry, das war ein Reflex. Du und Luisa sehen sich aber auch verdammt ähnlich!"

„Ich bin ein Mann!" murmelte ich mit vollem Mund, traute mich aber nicht ihn anzuziehen.

„Weiß ich!" meinte Nils nur knapp.

Bester FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt