Antrag

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„Dann antworten sie bitte mit Ja ich will!" verkündete der Pastor und sah die beiden glücklichen Personen mit einem Lächeln erwartungsvoll an.

„Ja ich will!" antwortete meine Schwester und sah ihren Mann glücklich an.

„Gut dann erkläre ich Sie hiermit zu Mann und Frau!" sagte der Pastor „Sie dürfen die Braut nun küssen!" das ließ sich mein Schwager nicht zwei mal sagen, schnappte sich meine Schwester und küsste sie leidenschaftlich.

Meine Mutter neben mir schluchzte und weinte vor Freude und den aufkommenden Emotionen. Auch mein Vater konnte eine Träne nicht verhindern und legte dabei einen Arm um meine Mutter. „So schön!" meinte er zu ihr, worauf hin sie nur nickte.

Vor drei Jahren hatte Luisa ihren Mann Sam kennen und lieben gelernt. Wie es der Zufall so wollte wurde sie auch gleich schwanger. Nun hatten sie sich endlich das Ja Wort gegeben und meine Schwester sah umwerfend in ihrem weisen Brautkleid aus.

Ich selbst hatte meine kleine Nichte auf dem Arm, die sich sichtlich über alles freute, auch wenn sie vermutlich gar nicht verstand was hier los was.

Und Nils war natürlich an meiner Seite. Lächelnd sah er auf die frisch vermählten und wirkte etwas verträumt. Erst als meine Schwester und ihr Mann die Kirche verließen, konnte er sich lösen und sah danach mich an. „Das war eine sehr schöne Zeremonie!" meinte er und ich konnte ihm da nur zustimmen. „Schade das wir das nicht haben können!" damit viel sein Blick auch auf meine Nichte, die fröhlich vor sich hinquieckte.

Ich wusste gar nicht das Nils über Kinder und Hochzeit nachdachte. Na gut, wir waren nun beide 27 Jahre alt und waren mitten drin ein eigenes Haus zu kaufen. Trotzdem, über sowas hatte ich mir nie Gedanken gemacht. Ich meine, ich war ja nicht in der Lage Kinder zu bekommen, deswegen war es kein relevantes Thema für mich.

Und heute, an dem schönsten Tag meiner kleinen Schwester kam ich ins Grübeln ob mein Freund Nils diese Beziehung die wir hatten überhaupt wollte. Nun waren wir zehn Jahre lang zusammen und plötzlich träumte er von Kindern?

Ich war mehr als verunsichert und setzte nur noch ein gespieltes Lächeln auf, das man es mir nicht anmerkte.

Langsam verließen auch wir die Kirche und kaum waren wir draußen kam meine Schwester auf mich zu, umarmte mich sachte und schnappte dann ihre süße Tochter. „Ich bin so glücklich!" meinte sie und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wangen. Dann lief sie zurück zu ihrem Ehemann.

Nils griff nun auch nach meiner Hand und drückte sie fest, was einige meiner Sorgen wieder verschwinden ließ. Denn eines war ich mir sicher und das war Nils liebe zu mir.

„Ich liebe dich!" hauchte ich Nils zu und lehnte mich an ihn ran.

„Ich dich auch!" er legte seinen Arm um meine Hüfte und meinte dann: „Dir würde so ein weißes Kleid sicher auch gut stehen!" schmunzelte er.

„Spinner!" lachte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen „Zudem was spricht dagegen das du das Kleid anziehst?"

Wir waren beide Männer in unserer Beziehung. Außenstehende halten uns oft für kein Paar, trotzdem war ich wohl die Frau. Nicht zuletzt weil ich immer unten lag, ich liebte es auch, wenn er seine starken Arme um mich legte und mich vor allem beschützte.

Eigentlich waren wir komplett normal, doch leider hatten wir auch schon mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Nils musste ein Mal den Job wechseln, weil er wegen mir regelrecht fertig gemacht wurde. Einige Männer sind so dumm, nur weil jemand schwul ist heißt es ja nicht, er steht auf alle Männer...

Zudem war Nils Bi!

Eigentlich war ich der einzige Mann der ihn interessierte. Er weiß es zwar nicht, aber ich wusste, von seinen Heften. Ich wusste das er sich hin und wieder mal ein Bild einer nackten Frau ansah, aber ich fand es nicht schlimm. Ich sah ab und an auch mal nem netten Männerarsch hinterher, doch es änderte ja nichts an unserer Liebe. Zumal keiner von uns je untreu war.

„Du grübelst schon wieder!" meinte Nils und sah mich schmunzelnd an „Worüber dieses Mal?"

Er kannte mich zu gut!

„Über deine Sexhefte unterm Bett!" kicherte ich und folgte dann der Masse an Menschen die sich auf den Weg zu den Feierlichkeiten machten.

„Was?" kam schockiert von Nils „Davon weißt du?"

„Natürlich!" meinte ich gelassen „Es ist nicht besonders Clever sie da zu verstecken, wo ich sauber mache!"

„Es ist aber nicht so wie du denkst!" rechtfertigte er sich plötzlich „Ich will nur deinen Po, aber hin und wieder schau ich mir auch mal gerne nen Busen an!"

„Ja, aber hallo, das sind riesige... das waren nie und nimmer normal gewachsene..."

„Halt den Mund!" brummte Nils eingeschnappt und hielt mir seine Hand vor den Mund. Da konnte ich wirklich nicht mehr und brach in lautem Gelächter aus. „Du bist so gemein!" maulte er noch immer herum „Ich mache mir voll den Kopf und du amüsierst dich darüber!"

„Aber nur weil du dann so süß bist!" kicherte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen!

„Na warte, heute Nacht wirst du auch ne ordentliche Hochzeitsnacht habe!" nuschelte er etwas beleidigt, kniff mir im nächsten Moment aber in den Po „So das du morgen nicht mehr laufen kannst!"

„Na da bin ich mal gespannt!" schmunzelte ich, griff dann aber nach seiner Hand und wir liefen den anderen hinterher und feierten die Hochzeit meiner kleinen Schwester.

~Ende~

Fröhliche Weihnachten 🎄🎄🎄

So, damit ist diese kleine Geschichte beendet und ich hoffe sie hat euch gut gefallen. Ich hatte sehr viel Spaß daran sie zu schreiben.

Auch wollte ich euch mit den letzten zwei Kapiteln zeigen, wie die Zukunft der beiden verläuft und das sie wirklich bis ans Ende ihrer Tage glücklich zusammen sind.

Ich hoffe auch ihr könnt mir verzeihen das ich es nicht jeden Tag geschafft habe ein Kapitel hochzuladen. Es wird noch eine Weile so bei mir bleiben, danach geht es aber auch endlich beim kleinen Omega weiter.

Und nun feiert schön und lasst euch gut vom Weihnachtsmann beschenken.

Lieben Gruß

Eure Keli 💚💚💚

~Mini Extra~

Die Feier war in vollem Gange und Nils und ich hatten uns Kurs an unseren Tisch gesetzt, um zu verschnaufen. Schon die ganze Zeit tanzten wir und hatten einfach Spaß.

„Wir werfen nun den Brautstrauß!" verkündete meine Schwester „Ich bitte alle Junggesellen sich zu versammeln!"

Wie die Wilden stürmten diese Heiratswilligen Frauen auf die Tanzfläche und drängelten egoistisch herum. Ich sah mir das von meinem Platz aus nur amüsiert an.

Und dann warf meine Schwester den Strauß.

Leider zu hoch!

Er kam an den Decken Ventilator, drehte sich einige Male mit dem, ehe er sich mit einem kräftigen Schwung löste und genau auf mich zielte. Ehe ich überhaupt regieren konnte schleuderte das Ding direkt in mein Gesicht und viel dann in meinen Schoß.

Soll das nun ein schlechter Witz sein?!

Böse sah ich den zerrupften Blumenstrauß an.

Doch plötzlich wurde ich schon von meinem Stuhl hochgezerrt und meine Schwester zog mich in eine feste Umarmung „Ich würde mal sagen das war Schicksal!" lachte sie und sah mich freudig an.

„Blöder Zufall war das!" murrte ich und zog mir ein Blatt aus den Haaren.

„Ich glaube nicht!" lächelte sie noch immer und ihr Blick schweifte kurz zu Nils „Eher eine Vorhersage!" damit zwinkerte sie noch einmal und ließ mich ahnungslos zurück.

Drei Wochen später an unserem Zehnjährigem machte Nils mir einen romantischen Heiratsantrag, mit allem was dazu gehört. Selbst auf die Knie ist er gegangen.

Nächstes Jahr werden wir dann auch heiraten.

~Mini-Extra-Ende~

Bester FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt