Abschied

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Mais, vrai, J'ai trop pleure! Les aubes sont navrantes.

But, truly, I've wept too much! The Dawns are heartbreaking.

Dieses Buch ist mit Sicherheit viel komplizierter, als ich es mir erhofft hatte.
Dies liegt daran, dass Eves Worte wahr sind:
Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, wenn man sterben möchte.
Ich habe im Juni 2019 mit diesem Buch angefangen, als es noch aus einer ganz anderen Perspektive geschrieben sein sollte und jetzt ist es tatsächlich fertig.
Nachdem ich Monate lang kein Wort schreiben konnte, weil ich nicht wusste, wie ich Eves Gefühle korrekt darstellen soll.
Bis ich realisiert habe, dass ich ihre Gefühle so darstellen muss, wie ich sie beschreiben würde.
Deswegen ist es mir so schwer gefallen, dieses Werk fertigzustellen.
Ich weiß, dass nicht viele Menschen es lesen werden;
Das Design ist nicht perfekt, die Sprache ist nicht zu 100% nachvollziehbar.
Das liegt daran, dass meine Artikulation nicht die beste ist, wenn ich über persönliche Themen spreche.

Tatsächlich kann ich mich sehr gut in die Rolle von Eve hineinversetzen. Dies war, unter anderem, einer der Auslöser, die mich dazu motiviert haben, überhaupt ein Buch darüber zu schreiben.
Ich habe Tage und Nächte durchgeschrieben, tausende Wörter und Sätze und Kapitel gelöscht, weil ich nicht zufrieden war.

Jetzt bin ich es.

Ich bin nicht die einzige, die über den Tod nachdenkt.
Darüber, welchen Einfluss unser plötzliches Ableben auf unsere Mitmenschen hätte.
Es gibt überraschend viele Menschen, welche dieses taube Gefühl spüren, das ich nicht beschreiben kann.
Der Tod sieht vielleicht erlösend aus, aber er ist es nicht.
Der Tod ist noch dunkler, noch tauber, als das Leben, auch, wenn es vielleicht nicht so scheint.

Eve hatte psychische Probleme. Ich hoffe, das ist jedem klar.
Sie hatte Depressionen und Suizidgedanken, seit sie ein junges Mädchen war.
Anders als andere Menschen hat Eve keine Hilfe bekommen.
Nicht von ihren Eltern,
Nicht von Aiden, der sie über alles gestellt hat und mehr geliebt hat, als sich selbst.
Viele werden jetzt sagen
"Warum hat sie nicht einfach mit jemandem geredet oder ihren Zustand angesprochen?"
Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass es für Eve vielleicht gar nicht wie ein Problem gewirkt hat, welches angesprochen werden muss.
Sie hat einen Großteil ihres Lebens damit verbracht, sich so zu fühlen. 
Sie hat diesen Zustand mit Normalität gleichgestellt.
Fortführend ist es nicht leicht, um Hilfe zu bitten.
Nicht jeder ist so hilfsbereit, wie er oder sie eigentlich scheint.
Als ich meine Eltern darauf angesprochen habe, dass es mir nicht gut geht, haben beide mich ausgelacht. 
Es kann demütigend sein, um Hilfe zu bitten. 
Die Angst, nicht ernst genommen zu werden, existiert.
Manche Menschen können nicht darüber reden.
Es geht einfach nicht.
Das müssen wir respektieren.
Aus diesem Grund ist es aber gerade so wichtig, dass wir Anzeichen für mentale Krankheiten, beispielsweise Depressionen, erkennen und unsere Hilfe unaufgefordert anbieten können.
Viele Menschen leiden still darunter.
Es kann furchtbar schmerzvoll sein, so zu Leben.
So schmerzvoll, dass ich es nicht beschreiben kann, obwohl ich möchte.
Mein Verstand hat nicht die Fähigkeit, die richtigen Worte zu finden und zu formen.

Ein weiterer Hinweis:
Eve erwähnt in ihrem Brief, dass es nicht Aidens Schuld ist.
Das stimmt!
Aiden hat getan, was er konnte. Er hat versucht, Eve zu helfen, aber es war nicht genug. Das war nicht seine Schuld. Seine Liebe hat nicht gereicht. Das ist okay. 
Es ist egal, wie viel Liebe er Eve gegeben hätte - er konnte ihr nicht helfen.
Die einzige richtige Hilfe wäre richtige, medizinische Hilfe gewesen.
Eve hat einen Ausweg gesucht. Sie war verzweifelt und wusste nicht weiter.
Aiden hat das erkannt, aber er wusste nicht, dass es so schlimm sein würde.
Er wusste nicht, wie er Eve helfen kann.
Eves Eltern wussten es nicht.
Aiden hat Eve für kurze Zeit Hoffnung gegeben: Als sie sich zum ersten Mal küssen, fühlt Eve sich, als ob alle ihre Sorgen und Probleme verschwinden.
Deswegen habe ich diesem Buch den Namen "EDEN" gegeben:
Wenn Eve mit Aiden zusammen ist, fühlt sie sich, als wäre sie im Paradies.
Aiden konnte Eve jedoch nicht auf Dauer helfen: 
Als Eves Zustand sich verschlechtert, streiten sie oft, Eve distanziert sich.
Lasst euch von euren Mitmenschen nicht ausschließen. Auch, wenn diese keine Hilfe wollen.
Insgeheim brauchen sie diese.

Im Bezug auf Eves Eltern möchte ich erläutern, dass Eve ein gutes Leben geführt hat:
Eine glückliche Kindheit, gute Noten, fürsorgliche Eltern, viele Freunde, ein liebevoller Freund.
Es kommt nicht darauf an, wie sehr eine Person im Verlaufe ihres Lebens gelitten hat.Jeder kann an Depressionen leiden. Jeder kann Suizidgedanken entwickeln.
Der glücklichste Mensch der Welt könnte Depressionen haben.

Zuletzt ein Aufruf: 

Wenn ihr oder jemand, den ihr kennt mit mentalen Krankheiten kämpft:
sucht Hilfe.
Es mag unangenehm oder unnütz scheinen und ihr denkt vielleicht, dass niemand euch versteht.
Aber genau dafür gibt es ausgebildete Psychologen, Therapeuten, Menschen, die euch dabei helfen können, in den Alltag zurück zu gelangen.
Es wird nur besser, wenn ihr euch helfen lasst.
Wenn jemand, den ihr kennt, Anzeichen einer mentalen Krankheit aufweist, redet mit ihnen.
Seid hartnäckig. Lasst euch nicht abwimmeln.
Ein Mensch kann tausend Mal sagen, dass es ihm gut geht, während er innerlich leidet.
Ihr seid nicht allein.

Solltet ihr augenblicklich Hilfe brauchen oder mit jemandem reden wollen:
Ich bin hier.
Ich antworte, wenn jemand mich um Hilfe bittet. 
Ich erwarte nichts dafür und versuche, so gut es mir möglich ist, zu helfen.
Und wenn ihr nur reden wollt, um euch von etwas abzuhalten.
Wenn ihr nur Freunde sucht.

Ich bin hier. Ich gehe nicht weg. Ich unterstütze jeden, der mir schreibt.

Mit diesen Worten möchte ich mich also verabschieden, in der Hoffnung, dass dieses Buch in irgendeiner Art und Weise dazu in der Lage ist, Lesern die Augen zu öffnen.
Sollte das Buch euch helfen, bitte ich darum, für die Kapitel zu voten, damit mehr Menschen auf die wenigen Kapitel aufmerksam werden und dieses Problem nicht nur wahrnehmen sondern auch ernstnehmen.

Alles wird gut. Auch, wenn es gerade nicht so scheint.






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