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Die nächsten Tage arbeite ich weiter mit ihm an der Hand, manchmal longierte ich auch. Am Samstag kam der Sattler. Wir fanden einen Dressursattel der gleich passte nur einen Springsattel musste neu angefertigt werden. Darüber war ich sehr froh. Denn am Samstag saß ich somit zum ersten Mal auf King. Er war total brav und hat sich alles gefallen lassen. Bei Zoe war es etwas schwieriger, da Prince ja noch nicht eingeritten war. So konnte man nicht sehen wie der Sattel mit Reiter auf dem Pferd lag. Der Sattler sagte sie soll für die ersten Schritte meinen Dressursattel nehmen wenn es für mich nichts aus mache. Der würde fürs erste auch gehen. Und wenn sie ihn dann richtig reiten kann, bekommt sie auch einen, Mit Sweetie nahm ich weiter Unterricht und wir steigerten uns, ich war so glücklich dieses Pferd meins nennen zu dürfen. Es machte mich immer um immer wider zum glücklichsten Menschen der Welt. Umso mehr war ich traurig als ich eines Abends einen Anruf von Magdalena bekam. Sweetie war auf der Koppel gestürzt und lahmte ganz dolle. Ich fuhr sofort mit meiner Mutter an den Stall und riefen den Arzt der Glücklicherweise aber schnell kommen konnte.
Mein Herz raste wie verrückt und die Tränen standen mir nahe. Der Arzt taste Sweeties Vorderbeine ab. Und nickte immer wieder. Ich konnte die Stille nicht aushalten. Ich streichelte über Sweeties Nase. Sie atmete ganze ruhig und genoss es von mir kuscheln zu werden.
„Ja, also ich vermute es ist ein Bänderriss. Aber dafür muss ich sie röntgen." er stand auf und sah uns an.
„Können wir das hier machen?" fragte Mama die direkt hinter mir stand. Auch Magdalena war da und hörte zu.
„Ja, ich hole nur schnell meine Sachen." Magdalena lief ihm nach und half, mir flossen die Tränen über die Wangen. Schluchzend umarmte ich mein Pferd.
„Ich will nicht dass das passiert." sagte ich weinend. Meine Mama nahm mich in den Arm.
„Alles wir gut schätzien." sagte sie immer wieder. Als der Arzt wieder kam fragte ich kühl: „Muss sie eingeschläfert werden?" ich sah ihn starr an.
„Ich denke nicht." mein Herz setzte für einen Minute aus. Er denkt nicht! Das heißt es kann sein! Wieder fing ich an zu weinen. Mama, ich und Magdalena bekamen Schutzkittel für die Strahlungen an.
...
Es stellte sich am Ende heraus das Sweetie das Band zwischen dem Hufbein und Kronbein gerissen hatte. Dazu ist das Kronbein hochgradig entzündet. Ich fing wie so oft an diesem Abend an zu weinen. Wir entschieden uns für einen Kunststoffgips der das ganze Ruhig stellen soll. Und dem Knochen die Chance geben soll die Entzündung abzubauen. Der Arzt gab uns Medikamente gegen die Entzündung und für die Stabilisierung des Knochen. Ein Mal am Tag soll sie das bekommen. 3 Monate Boxenruhe mit täglichem Spaziergang 20-30min. Das alles war ziemlich hart für mich. Ich konnte Sweetie nie wieder reiten. Nie wieder! Nie wieder mit ihr springen oder sonst was machen. Aber irgendwie war ich auch froh! Nur noch hoffen das die Bänder wieder zusammenwachsen in den 3 Monaten. Dann darf sie auf die Wiese! Ihr Leben lang.

Eine Woche lang konnte ich kaum schlafen. Mit King ging ich auch mittlerweile bei Claudia Unterricht. Das klappte schon sehr gut. Gemeinsam mit ihr bildete ich ihn in der Dressur aus. Er hatte sehr viel Spaß an der Arbeit. Ich versuchte jeden Tag etwas anders mit ihm zu machen. Auch bei Zoe kam es ins Rollen und sie versuchte ihre ersten Schritte auf seinem Rücken mit Claudia. Sie hatte schon viele Pferde eingeritten und ausgebildet.
Mit Sweetie tat ich das was der Arzt uns gesagt hatte. Jeden Tag kuschelte ich mit ihr und putze sie und ging mit ihr spazieren. Gab ihr ihre Medikamente und hoffte dass sie wieder raus darf! Trotz des 1 Monats den wir schon hinter uns hatten, war sie immer noch die alte und blieb immer ruhig und gelassen. Was ein tolles Pferd. Über die Herbstferien beschloss Zoe mit ihren Eltern in den Urlaub zu fahren. Ich übernahm also für zwei Wochen auch noch Prince. Die tägliche Arbeit mit drei Pferden machte mir Spaß keine Frage, aber es war auch anstrengend. So fiel ich jeden Abend ganz schön fertig ins Bett. Ich hatte mich damit abgefunden dass Sweetie nicht mehr reitbar war. Aber ich sollte mich lieber freuen. Denn sie war noch bei mir und ich  verbringe jeden einzelnen Tag mit ihr. Sie ist an meiner Seite, für immer. Trotzdem hinterließ dieser schrecklicher Abend ein Loch in mir! Auch Marc erfuhr natürlich was passiert war und war total geschockt. Er aber fragte mich auch ob ich King auch für das Springen ausbilden möchte. Ich antwortete ihm mit: „Eigentlich schon. Aber erst nächstes Jahr!" daraufhin murmelte er nur ein aha.

Aus eins wurde acht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt