Kapitel 3

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Es klopft an der Tür und ich wache auf.

,,Guten Morgen! Ich hoffe es geht Ihnen gut! Sie werden heute entlassen. Die Blutwerte waren alle perfekt, und Schmerzen haben Sie ja auch keine. Ich werde Ihnen sicherheitshalber noch ein paar Medikamente aufschreiben gegen Übelkeit und Schmerzen. Sobald Sie sich angezogen haben können Sie der Schwester Bescheid geben, sie wird Ihnen den Ausgang zeigen.''

Dr. Kano verlässt den Raum wieder. Auf meinem Nachttisch liegen ein paar Dokumente und ein Brief.

Ich stehe auf und ziehe mich an. Meine Klamotten sind frisch gewaschen, wahrscheinlich waren sie voller Blut und Schmutz. Eine dunkelgraue Jeans und ein beiger Strickpulli, dazu noch schwarze Boots. Mein langer, karierter Mantel hängt an der Tür, draußen scheint es ziemlich kalt zu sein.

Ich verlasse das Zimmer und sage der Krankenschwester Bescheid, dass ich nun gehe. Sie nickt und geht mit mir zum Ausgang des Krankenhauses. Als ich mich umdrehe, flüstert sie mir noch zu, ich solle mir den Brief durchlesen, den mir der Arzt gegeben hat.

Ich erinnere mich daran, dass unter den Rezepten noch ein Brief lag.

Ich verlasse das Krankenhaus und setze mich gegenüber in ein Café und bestelle mir instinktiv einen schwarzen Kaffee, weil es so gut nach gerösteten Kaffeebohnen riecht.
Ich falte den Brief auseinander: 'Sehr geehrte Frau Patientin ohne Namen, da du dich an nichts erinnern kannst, habe ich einem guten Freund von mir gesagt, er solle dir ein Zuhause geben, solange du es brauchst. Er besitzt das Café Antik, es befindet sich im 20. Bezirk. Frag einfach nach Yoshimura, er weiß Bescheid.'

Ich denke über den Brief nach, und entscheide mich dazu einmal vorbeizuschauen, da ich ja nicht weiß, wo ich sonst hingehen könnte.

Im Bann der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt