Im Bann der Dunkelheit

Kapitel 8

Die Sonne scheint in mein Zimmer.

Ich wache langsam auf und setze mich aufrecht.
Als ich auf den Tisch schaue, sehe ich, dass da ein Koffer liegt.
Ich sehe ihn mir genauer an, und neben dem Koffer liegt ein Zettel: Hallo Yuri (Dein Name ist in dem Nachrichtenbericht gesagt worden). Ich hoffe du hast dich etwas erholt. Ich bin heute Morgen schnell in ein paar Läden und habe dir was zum anziehen gekauft. Da ich nicht so recht wusste, was du willst hab ich einfach mal ein bischen von allem genommen, dann kannst du dir später was Neues kaufen.

Touka ist echt nett, kaum zu glauben, dass sie eine Ghoula ist.
Ich krame einen schwarzen engen Rock, eine dunkle Strupfhose und eine karierte Bluse aus dem Koffer. Dazu ziehe ich meine alten Boots an und steige die Treppe runter.
Touka steht alleine hinter den Tresen, ein paar Gäste sind anwesend.

,,Da bist du ja, ich dachte du würdest nie aufwachen. Du siehst super in deinen Klamotten aus! Passen dir wie angegossen.''

,,Eehm, danke. Ich bin gerade erst aufgewacht. Ich glaube ich gehe noch in die Stadt, ein paar neue Klamotten kaufen. Möchtest du mitgehen?''

,,Tut mir Leid aber ich muss heute im Antik sein, die anderen sind etwas erledigen. Aber warte ich geb dir etwas Geld!''

Touka reicht mir einen kleinen, schwarzen Geldbeutel.

,,Danke! Bis später dann.''

Ich verlasse den Laden wieder. Drinnen sahen die Menschen so glücklich aus. Man würde niemals dahinter kommen, dass das Antik von Ghoulen geführt werden würde.
Das Wetter ist deutlich besser als gestern Nacht. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern. Ich trotte wieder durch die Straßen, was mich an gestern erinnert. Ich habe seitdem auch nichts mehr gegessen, an das mich mein Magen auch ständig erinnert. Er knurrt ununterbrochen.

Mittlerweile bin ich in einer Einkaufsstraße gelandet. Ich setze mich in ein Café und trinke einen Schwarzen. Dabei beobachte ich die Menschen, oder Ghoule? Nein, Ghoule würde ich ja an ihrem Geruch erkennen. Ein paar Mädchen sitzen gegenüber von mir und quatschen über die Jungs in ihrer Klasse. Am Tresen sitzt ein Pärchen und schaut sich verliebt an.

Nach einiger Zeit stehe ich auf und bezahle. Ich trotte weiter durch die Straßen und schiele auch in die ein oder andere Gasse.
Auf einmal steht ein riesiger blonder Mann vor mir.
,,Du bist mir schon von weitem aufgefallen. Dein Geruch ist so penetrant.'', flüstert er mir ins Ohr. Er drängt mich in eine abgeschiedene Gasse hinter einen Müllkontainer.
Will er mich jetzt vergewaltigen? Aber der ist doch ein Ghoul.
Er kommt immer näher und steckt sein Gesicht in meine langen Haare. ,,Hmmm ein Genuss!''
Plötzlich drückt er mir einen Lappen auf den Mund. Ich kriege keine Luft mehr, wieder wird mir schwarz vor den Augen...