Chapter 4

753 62 2
                                    

Langsam öffnete ich meine Augen. Ich lag auf einem kleinem Bett, es sah aus wie ein Krankenhausbett. Dann schaute ich mich um und bemerkte das ich im Krankenzimmer bin.

Ein starkes ziehen ging durch meinen Schädel und ich griff vor Schmerz fest dran und drückte. Es tat so weh.

Ich beruhigte mich und legte mich wieder hin. Wer hat mich hierher gebracht?

Es klopfte an der Tür und eine der Erste-Hilfe Lehrern kam rein. Sie kam zu mir und lächelte mich sanft und liebevoll an.

,, Geht es dir besser?" Fragte sie und lächelte leicht.

,, Ja, Dankeschön." Antwortete ich und versuchte auch zu lächeln. ,, Ich habe nur sehr starke Kopfschmerzen. " und genau dann ging wieder dieses Ziehen durch meinen Schädel.

,, Warte ich hole dir eine Schmerztablette und etwas Wasser. Nicht bewegen." Und schon war sie wieder weg und jemand anderes kam rein. Fragend sah ich hoch. Es war Shailene, glaube ich, sie ging in meine Klasse.

Sie kam auf mich zu und lächelte mich an. Dann setzte sie sich auf die Kante des Bettes.

,, Hey" murmelte sie und lächelte weiter, es war ein liebes Lächeln.

,, H-Hi." Stotterte ich unsicher. ,, Was machst du hier bei mir? Solltest du nicht im Unterricht sein?" Fragte ich sie neugierig. Wieso kommt sie zu einem Loser wie mich anstatt am Unterricht teilzunehmen?

,, Ja eigentlich schon, aber du warst wichtiger. Ich habe gesehen wie du im Gang zusammengebrochen bist und habe schnell einen Lehrer gerufen." Erklärte sie mir und lächelte warmherzig weiter.

,, Dankeschön, aber wieso hast du das gemacht?" Wieso hat sie mir geholfen? Ihr war es bestimmt sehr peinlich.

,, Ich bin einfach nicht so wie die anderen, Grace, ich finde du bist ein sehr nettes und wunderschönes Mädchen. Du hast solch ein Leben nicht verdient." Ich lächelte, dass war das netteste und liebevollste was mir je jemand gesagt hatte.

,, Danke, dass ist das liebste was mir je jemand gesagt hat." Gab ich zu und schaute auf meinen Schoß.

,, Komm her" sagte sie und umarmte mich. Ich war erst wie erstarrt doch ich umarmte sie zurück. Während der Umarmung flüsterte Shailene aufmunternde Worte zu, wie zum Beispiel ,, Es wird schon wieder" oder ,, Ich werde dir helfen" und ,, Du schaffst das, du bist stark!" Ich mag Shailene jetzt schon, sie ist sehr nett zu mir. Anders als alle anderen dieser Schule.

,, Dankeschön,  du weißt nicht wie glücklich mich deine Worte machen" sagte ich und lächelte. Sie lächelte zurück und wollte etwas erwidern, doch die Lehrerin kam zurück und hatte ein Glas Wasser und Tabletten in der Hand.

,, Hier nimm die, danach wird es dir schon viel besser gehen." Sagte sie und lächelte wieder, dann ging sie fort.

Ich schluckte eine Tablette runter und stellte das Glas zurück.

,, Komm, ich begleite dich nach Hause." Shailene stand auf und half mir aufzustehen. Ich zog mir meine Schuhe wieder an und wir gingen raus. Die anderen hatten wohl Unterricht, denn hier war niemand. Und die ganzen Bilder von mir waren auch weg.

,, Du fragst dich bestimmt wo die Bilder sind oder?" Ich nickte als Antwort. ,, Ich hab sie alle abgehangen mit paar Freunden. Die liegen jetzt im Müll." Sagte sie und war stolz auf sich selber.

,, Nochmals Danke! Ich Danke auch deinen Freunden die dir geholfen haben, dass ist echt nett von euch."

,, Ich mache das gerne, meine Freunde auch." Und wieder hatte sie dieses liebevolle Lächeln im Gesicht.

,, Und.. warte" sagte sie und kramte in ihrer Tasche. ,, Hier ist dein Handy, Shawn hat es mir in die Hand gedrückt und meinte ich soll es dir geben wenn ich dich sehe. Ich habe meine Nummer eingespeichert, schreib mich an wann immer du mich brauchst!" Sie gab mir das Handy und umarmte mich wieder. Ich hatte gar nicht bemerkt das wir schon vor meinem Haus standen.

,, Ok mache ich ganz bestimmt, danke!"

,, Ich gehe dann jetzt mal wieder zur Schule, vergess nicht mir zu schreiben. Wir sehen uns und gute Besserung!" Schrie sie als sie sich auf den Weg machte und dann rennend verschwand.

Seufzend ging ich zur Haustür und öffnete sie. Ich trat ein und stellte meine Schuhe in eine Ecke. Dann ging ich in das Wohnzimmer und sah meine Mutter wieder betrunken auf dem Sofa liegen.

,, Mama" flüsterte ich. Dann ging ich zu ihr und sah das sie am schlafen war, vor ihr 3 Flaschen Alkohol.

Ich ging in ihr Zimmer und holte eine dünne Decke aus dem Schrank. Dann ging ich zu ihr und überdeckte ihren Körper mit der Decke. Ich gab ihr noch schnell einen Kuss auf die Stirn und ging nach Oben in mein Zimmer.

Meine Mutter trank seit kurzem sehr viel. Ich glaube das kommt davon das mein Opa, ihr Vater, gestorben ist. Mein Opa war die einzige Person die meine Mama immer unterstützt hatte. Er war ihr Ein und Alles. Sie erzählte mir immer wieviel Spaß die beiden früher hatten und immer andere Dinge taten. Meine Mama hatte nur meinen Opa, meine Oma war schon gestorben als meine Mutter noch nicht denken konnte. Jetzt war sie am Boden zerstört.

Mein Opa hatte Leukämie,  seit langem kämpfte er gegen Krebs, doch er schaffte es nicht. Er starb im Krankenhaus vor zwei Wochen. Meine Mutter war Tag und Nacht bei ihm, ich auch. Aber jeder hat seinen Ablaufsdatum, jeder wird mal sterben. Ob friedlich oder quälend,  den Tod kann man nicht entkommen. Er verfolgt dich. Genauso wie mich.

**

Ich entschied mich Shailene eine Nachricht zu schreiben.

Ich :,, Hey, ich bin es, Grace :) "

Shailene :,, Hey Grace! Geht es dir besser? :) "

Bei ihrer Antwort musste ich lächeln.

Ich :,, Ja, danke das du mir geholfen hast, es hat mir echt sehr geholfen und ich konnte seit langem wieder lächeln :D "

Shailene :,, Ich tu das gerne, immer wieder! Du bist ein sehr liebes Mädchen und ich würde gerne mit dir befreundet sein :) Freunde?"

Das ist das beste was mir seit langem passiert ist!

Ich :,, Freunde!"

Shailene und ich schrieben noch eine gute halbe Stunde, wir schrieben über vieles, aber wir vermieden das Thema Mobben. Shailene schrieb mich auch gar nicht darauf an, was ich sehr gut fand.

**

Wir war langweilig. Ich hatte meine ganzen Hausaufgaben fertig und sitze jetzt auf dem Bett und tu nichts. Plötzlich leuchtete das Display meines Handys auf. Bestimmt ist das Shailene! Lächeld ging ich auf die Nachricht und musste feststellen,  dass es nicht Shailene war, es war irgendeine andere Nummer.

Unbekannt:

,, Hure"
,, Geh dich erschießen!"
,, Niemand mag dich!"
,, Du siehst aus wie ein Schwein"
,, Ritz dich mal paar Zentimeter tiefer, hast eh nichts zu verlieren"

Und viele mehr.

Wieder liefen mir Tränen aus den Augen und ich versuchte sie vergeblich wegzuwischen. Wieso tun die mir das an?

Ich habe denen nichts getan, gar nichts! Ich hatte mich seit dem Tod meines Opas nicht mehr geritzt, weil ich weiß das er das nicht wollte. Nun beobachtete er mich und wünschte mir das beste. Ich liebte ihn so sehr! Doch von jetzt an kann er immer bei mir sein. Egal wo ich bin, er ist bei mir. Und er wird mich nie verlassen. Ich werde ihn auch niemals loslassen. Ich werde mich nie mehr ritzen. Egal was noch alles passiert, ich werde es nie wieder tun.

Immernoch weinend viel ich in einen traumlosen Schlaf.

(Voten bitte nicht vergessen ♡)

~didem:*

No one | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt