Gibt es sowas wie Wiedergeburten?

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Ich kämpfte gegen die Wellen an. Meine Arme brannten, meine Beine fühlten sich schon taub an. Alles was ich hörte waren die Wellen, die um mich herum auf das Wasser schlugen.

Einen kurzen Moment ging ich unter. Wie wild strampelte ich, um wieder über die Wasseroberfläche zu kommen.

Als ich es für eine Sekunde schaffte schnappte ich panisch nach Luft. Wenn mich nicht bald jemand finden würde, würde ich ertrinken.

Die Erkenntnis war überdeutlich in meinem Kopf, aber ich konnte nicht aufgeben. Auch wenn ich keine Lust mehr hatte zu kämpfen und auch keinen Grund.

Ich merkte, wie eine Welle über mir einschlug und mich unbarmherzig hinab schleuderte. Ich versuchte weiter mit allen Mühen wieder über Wasser zu kommen, doch ich war zu schwach, zu ausgepowert. Meine Kleidung hing wie Backsteine an mir und zog mich weiter Richtung Meeresgrund.

Der Drang zu Atmen wurde immer schlimmer und so langsam, aber sicher fingen meine Lungen an zu brennen. Wie von selbst öffnete ich den Mund und meine Lungen wurden mit Wasser gefüllt. Ich spürte noch einen Widerstand. "Der Meeresboden", dachte ich, dann wurde alles schwarz.

Ich riss die Augen auf und schnappte nach Luft. In meinen Lungen war tatsächlich sowas wie ein Stechen, das an das Brennen von grade erinnerte.

Ich starrte auf das Meer vor mir. Ein paar Schritte und das Wasser würde über meine Füße schwappen.  Hastig stolperte ich zurück. Panik stieg in mir auf. Ich würde auf gar keinen Fall da rein gehen.

Wo auch immer dieser Wachtraum, oder was immer das grade gewesen war, herkam, er machte mir Angst.

Was wenn ich wirklich ertrinken würde. Es waren schon viele Kinder und Jugendliche und sogar auch Erwachsene ertrunken, auch in Ufernähe. Es war also gar nicht so unwahrscheinlich, dass ich ebenfalls einer dieser Menschen sein würde.

"Nun komm schon Lou! Das Wasser ist herrlich!"

Ich fixierte meine Schwester, wie sie mit den Wellen auf und ab wippte und mir voll Freude zu winkte. Ein Horrorszenario nach dem Anderen zog durch meinen Kopf.

"Lottie, komm da sofort raus!", rief ich zurück. Was wenn ihr was passieren würde und sie ertrank, weil ihr niemand schnell genug helfen konnte?

Meine Atmung verschnellerte ich sich, während Lottie tatsächlich aus dem Wasser auf mich zu kam.

Ich atmete erst auf als sie das Wasser vollständig verlassen hatte. "Was ist denn los? Geht's dir gut? Du siehst so blass aus."

,,Ähh... Alles gut, ich gehe ein wenig spazieren. Pass auf dich auf, okay?"

,,Mach ich. Bis gleich."

Lottie ging wieder auf das Wasser zu und ich wandte mich ab, bevor ich das sehen musste.

Ich beschloss nicht am Wasser entlang zu gehen und sah mir stattdessen das Dörfchen in dem wir Urlaub machten an.

Es war kein klassisches Urlaubsdorf und die Häuser sahen alt und dennoch sehr gemütlich aus.

Ich kam an einem kleinen Fachwerkhaus vorbei, was mir besonders gut gefiel.

Irgendwoher kam es mir unglaublich bekannt vor, obwohl ich schwören könnte es noch nie in meinem Leben gesehen zu haben. Alleine schon deswegen, weil ich noch nie hier war.

Plötzlich blitzte etwas vor meinem Auge auf.

Ich lief lachend aus dem Haus heraus. Verfolgt von meiner großen Schwester. Mir über die Schulter sehend rief ich: ,,Du kriegst mich nie im Leben!" Wieder entwich mir ein befreites LachenAuch meine Schwester lachte auch und versuchte noch ein wenig schneller zu rennen, aber ihre Beine waren zu kurz und so stolperte sie und fiel hin.

Larry Stylinson One Shots😜Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt