Geschickt wich ich Eideen aus, die mit ihren Dolchen nach mir hieb. Es war eine ganz normale Trainingsstunde, wie jeden Spätnachmittag. Wir, das hiess Eideen, Malik, Jared, Will und ich, übten auf dem Trainingsgelände den Nahkampf. Eideen versuchte, die Schläge meines Schwertes mit ihren Dolchen abzuwehren. Sie lebte erst zwei Jahre hier mit uns, jedoch waren wir in dieser Zeit sehr gute Freunde geworden. Sie war eines Nachts völlig aus gehungert und verdreckt bei uns angekommen, und seitdem lebte sie hier. Anfangs hatte sie mit kaum jemanden ein Wort gesprochen und wirkte auch sonst völlig verschlossen, bis ich sie eines Abends dabei erwischt hatte, wie sie in einem entlegenen Teil des Schlossgartens stand, und mit den Flammen spielte, welche sie mit ihren Händen geformt hatte. Schlagartig war mir bewusst geworden, was sie war: Sie war ein Nachkomme des Königs des alten Reiches,nur deswegen hat sie diese Zauberkraft besessen. Als sie mich erkannt hatte, war sie anfangs furchtbar wütend gewesen, doch irgendwann war sie zusammengebrochen und hatte mir die Geschichte ihrer Herkunft erzählt. Sie erzählte, das sie in einem Dorf in Osromeii in einem Waisenhaus aufgewachsen sei, bis eine Tages Räuber in ihr Dorf einfielen. Aus lauter Angst waren ihre Kräfte ausser Kontrolle geraten, und sie hatte das Dorf, ihr zuhause niedergebrannt. Fortan hatte sie auf der Strasse gelebt. Währrend sie erzählte, hatte sie angefangen zu weinen. Unbeholfen hatte ich sie in den Arm genommen. Seitdem waren wir Freunde. Jetzt lachte sie, währrend sie erneut mit ihren Dolchen auf mich einhieb. Ihr rotes Haar wirkte im Sonnenuntergang, als würde es brennen. Fernab von uns kämpften Malik und Jared gegeneinander. Malik, das war der kleinere von beiden, mit dem braunen Haar und den blauen Augen. Er war der Sohn des Hauptmannes und als solcher besonders ehrgeizig. Seine Waffe war ein schweres Breitschwert, das er mit geübten SChlägen gegen Jared erhob, währrend dieser die Schläge ebenso gekonnt mit seinem Schild parierte. Jared, das war mein fester Freund. Er besass hellblondes Haar und haselnussbraune Augen, welche immer so charmant aufblitzten,wenn er mich ansah. Er und Will waren wie Brüder, sie wussten immer, was der andere gerade dachte. Will war mein bester Freund. Ich konnte ihm alles erzählen. Seine Waffe war die Armbrust. Sie war nicht besonders gut für den Nahkampf geeignet, also hatte er sich zwei DOlche daran befestigt. Er war der klügste und besonnenste von uns. Und so verschieden wir auch waren, wir waren wie eine einzige Familie.
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Wie ein Phönix im Wasser
FantasyHelena sollte eigentlich ein ganz normales Leben als Prinzessin im Schloss von Wesromeii führen. Doch wie soll man leben, wenn die Mutter tot ist, und der eigene Vater einen am liebsten tot sehen will?