Die ganze Geschichte von mir und Ohnezahn

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Ein paar Jahre sind vergangen und die Drachenreiter haben sich wieder mehr den Feinden gewidmet, als ihren internen Beziehungen. Und heute möchte dir Hicks seine Geschichte erzählen.

<Hicks's Sicht>
Um Drachen ragen sich viele Wikingersagen. Die meisten Leute glauben allerdings, es hätte sie nie gegeben. Doch wir Berkianer wissen es besser. Hör gut zu, denn dies ist eine wahre Geschichte.

Sie beginnt auf Berk - meiner Insel. Sie liegt 12 Tage nördlich von Trostlos, ein paar Grad südlich von Schweinekalt und mitten auf dem Längengrad der Langeweile. Hier leben seit 7 Generationen Wikinger. In einem verschlafenen Nest mit lauter nagelneuen Gebäuden. Doch dazu später mehr. Auf Berk könnte man fischen, jagen u d malerische Sonnenuntergänge genießen - wenn da nicht das Ungeziefer wäre.

Damit meine ich nicht etwa Mücken oder Mäuse, sondern Drachen! Ja, richtige Drachen. Riesengroß und brandgefährlich. Mit dicker Hornhaut und mächtigen Flügeln. Ich kann nicht mal sagen, was schlimmer ist. Dass sie ständig unsere Schafe klauen oder dass sie mit ihrem Feuergespeie immer wieder das Dorf niederbrennen. Wie gesagt, auf Berk gibt's keine alten Häuser...

Der Riese - mein Vater - mit dem roten Bart ist der tapferste Wikinger weit und breit. Manchmal vielleicht eine Spur zu unbeherrscht, daher auch sein Name: Haudrauf der Stoische. Er ist das Oberhaupt unseres Stammes und soll schon als ganz kleines Kind einem Drachen den Kopf abgerissen haben. Ob ich das glaube? Ja! Der Typ mit der Handprothese ist sein bester Freund Grobian.

Er betreibt die örtliche Schmiede, bildet mich als Lehrling aus und versorgt ganz Berk mit Hieb- und Stichwaffen, Ackergerät und Haushaltswaren - kurz: mit allem, was ein Wikinger zum Leben und Überleben braucht. Davon abgesehen ist er ein erfahrener Krieger, der im Kampf gegen Drachen sein rechtes Bein und seine linke Hand verloren hat.

Auf seine Prothese kann er nun ganz nach Bedarf Werkzeuge oder Waffen montieren. Die anderen Nachwuchswikinger sind Fischbein Ingerman, die Zwillinge Raffnuss und Taffnuss Thorston, Astrid Hofferson und Rotzbakke Jorgenson. Sie sind alle in meinem Alter, im Gegensatz zu mir aber hart im Nehmen und nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen, weil sie mich für einen Schwächling und Versager halten.

Dass Haudrauf mein Vater ist weißt du ja schon. Nur zur Erklärung: Bei Wikingern ist der Sohn des Häuptlings normalerweise auch automatisch der Hoffnungsträger, auf dessen kräftigen, durchtrainierten Schultern die Zukunft des gesamten Stammes liegt. In meinem Fall ist das allerdings nicht so. Im Gegenteil, ich bin eine herbe Enttäuschung für ganz Berk.

Und das liegt nicht nur an meinen schmalen Schultern. Auch dazu später mehr. Jedenfalls traut mir kein Mensch - und vermutlich auch kein Schaf - auf ganz Berk etwas zu. Am wenigsten mein Vater. Daher darf ich auch nie raus, wenn's draußen spannend wird. Zum Beispiel, wenn wieder mal Drachenalarm ist. Dann ist alles, was auf drei zählen kann, im Einsatz.

Sogar Raffnuss und Taffnuss, Rotzbakke, Fischbein und Astrid! Die dürfen zwar nur Feuer löschen - aber immerhin! Ich dagegen muss in der Schmiede bleiben. Bei Grobian. Schwertklingen schleifen, Pfeilspitzen anschärfen, Kanonenkugeln bereitlegen - ja, zugegeben, das ist auch wichtig. Aber lange nicht so cool wie Drachentöten!

Bei uns auf Berk ist das nämlich ein absolutes Muss. Zumal, wenn man sich den Respekt der anderen Wikinger verschaffen will. Ich meine, wenn ich immer nur drinnen bleib und das Feuerchen in der Schmiede am Laufen halte, krieg ich nie 'ne Freundin. Nicht dass mir das wahnsinnig wichtig wäre.

Bei Odin und Thor - Mädchen sind mir sooo was von egal...ich meine...ähm...also, wenn Astrid...mich wenigstens mal bemerken würde - das wär schon was... Aber Grobian lässt muss ja nicht mal aus dem Fenster gucken! Wie oft habe ich ihn schon angefleht, mal ein Auge zuzudrücken.

Hiccstrid - Private LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt