Kapitel 3

1K 50 22
                                    

Mittlerweile sind einige Wochen ins Land gezogen und Shinobu konnte mich und Sanemi dazu überreden, das ich bei ihr im Bereich Heilung und Medizin geschult werde, so das ich als Ärztin fungieren kann. Zumindest was die Grundlagen betrifft. Bis auf mit Shinobu habe ich nur Kontakt mit Matsuri, welche wirklich alles über jeden zu wissen scheint.

In den letzten Wochen habe ich von ihr mehr Tratsch aufgeschwatzt bekommen als zuvor in meinem ganzen Leben. Zugegeben, das ist auch nicht sonderlich schwer. Von den anderen habe ich mich weitestgehend versucht fern zu halten, vor allem nach unserer letzten Begegnung, die mein Herz hat ein Stück aussetzten lassen.

Zu Beginn dachte ich, ich hätte mir den Stimmungswandel der Flammen Säule nur eingebildet, doch hatte mich Shinobu einige Tage später darauf angesprochen. Sie hatte sich bei mir erkundigt, ob wir uns bereits kennen.

„Lita, kannst du dich heute bitte um Tanjiro und die anderen beiden kümmern? Ich habe heute noch einiges zutun und weiß nicht ob ich das zeitlich schaffen werde." fragte mich Shinobu mit einem sanften lächeln.

Da ich bis jetzt nur wenige Menschen hier im Dorf kennen gelernt habe, kann ich mit dem Namen überhaupt nichts anfangen und schaue Shinobu fragend mit einen kleinen Lächeln auf den Lippen an. „Stimmt, du hattest ja noch keinen Kontakt mit den Jungs. Hat dir den dein Bruder etwas von ihnen oder dem letzten Treffen der Säulen erzählt?"

Sanft lächelnd sah ich aus dem mir gegenüber liegenden Fenster und antwortete ihr.
„Weist du, Sanemi ist nicht der gesprächigste. Tatsächlich hört er mir viel lieber zu."

Nachdem ich eine kurze Einweisung von ihr erhalten habe, was genau zu tun ist und wo ich die drei Jungs finden werde, habe ich mich direkt auf den Weg gemacht. Wie so oft völlig in Gedanken versunken lief ich Richtung des besagten Zimmers. Als ich um die letzte Ecke bog und auch schon direkt vor der Tür stand, sah ich am anderen Ende des Ganges den Mann, der bei unseren ersten Treffen mein Herz zum aussetzten gebracht und direkt etwas angeknackst hat. Er schien sich mit jemanden zu unterhalten, den ich weder sehen noch hören konnte. Da ich ihn nicht über den Weg laufen wollte klopfte ich an die Tür und zog diese auf, um rein zu gehen.
Noch während ich die Tür zur Seite schob, half eine Hand nach und rannte mich gradewegs und mit einer herben Wucht um. Mit einem lauten Knall kam ich auf den Boden auf und über mir ein Mann mit... einer Schweine Maske?

Wie in versteinert schien die Person, aufgrund des nackten Oberkörpers offensichtlich ein Mann, über mir zu hängen. Ich hingegen lag mit weit aufgerissenen Augen genauso starr da. Aus dem Raum kamen laute Beschwerden, welche mir den nötigen Ruck gaben, mich schleunigst unter der Person weg zu ziehen und in die nächste Ecke zu verziehen, steht's von diesem Kopf verfolgt.

„Inosuke, wo bleibst du denn Mann!" rief eine Stimme aus dem Raum, aus dem der Schweine Masken Typ kam. Wie aus der Hypnose erwacht sprang er auf und raste zurück in den Raum und zog wuchtvoll die Tür zu. Beim zuknallen musste ich unwirklich zusammen zucken.

Völlig überrumpelt stand ich langsam auf und wurde durch einen fremden Arm, welcher meinen packte und halt hab, nach oben gezogen.
Beim aufstehen sah ich unwirklich auf die Schuhe der Person und erkannte, das die Flammen Säule mir zu helfen schien.

„Du solltest besser aufpassen. Das hier ist kein Ort für eine so zaghafte Frau."
Auf seinem Gesicht lag ein strahlendes lächeln, doch seine Stimmlage war alles andere als erfreut. Scheu sah ich nach unten und verbeugte mich während ich mich entschuldigte für die Unannehmlichkeiten.

Noch immer hielt er meinen Arm fest wie ein Schraubstock. Da er mich auch nach einigen Augenblicken nicht los lies, sah ich langsam und unsicher auf. Auf seinem Gesicht war das Lächeln verschwunden und seine Augen hielten meine fest im Bann. Sekunden und auch Minuten vergingen, jedoch rührte weder er sich noch ich. Das einzige was sich zu ändern schien, ist die Farbe auf meinen Wangen, welche langsam einer Tomate Konkurrenz machen sollte.

Kyōjurō nahm seine andere Hand und hielt diese sanft an meine Wange. Mein Herz schien in meiner Brust zu zerplatzen und ich musste an das, was Shinobu mir vor einiger Zeit über ihn sagte denken.

„Ich habe Rengoku-san bis jetzt fast ausschließlich lächeln sehen, vielleicht hast du dir diese Reaktion aufgrund deiner Nervosität nur eingebildet."

Ich schien wie verloren ihn seinem Blick und hatte keinerlei Kraft, mich aus diesem Blick zu befreien. Seine Hand wanderte von meiner Wange bis zu meinem Kinn und zog mich ursplötzlich schnell an diesem zu ihn, bis uns nur noch wenige Zentimeter trennten.

„Das rot auf deinen Wangen steht dir. Du solltest besser acht geben, nicht jeder hier ist so nett wie ich." wand er sich diesmal mit einem breiten und strahlenden Lächeln an mich.
Die Tür des Raumes wurde indes geöffnet und ein junger Mann mit dunklen Haaren stand in der Tür. Wie als wenn nichts geschehen wäre, wand sich die Flammen Säule von mir ab, begrüßte kurz den jungen Mann und ging. Kurz vor Ende des Ganges sah er noch mal zurück und schenkte mir ein Augenzwinkern. Mein Herz schien in meiner Brust zu platzen und mit meiner linken Hand nahm ich meine rechte, wo er mich bis grade hielt, in die Hand.

"Hallo, wurdest du eben von Inosuke umgerannt? Bitte entschuldige vielmals!!" gab der Junge von sich, während er sich vorstellte und verbeugte.

Langsam erwachte ich aus der Trance und stellte mich ebenfalls vor.

"I-Ich bin heute hier, um nach-nach euren Wunden zu sehen." gab ich zaghaft von mir. Vorsichtig und diesmal gewappnet, im Notfall bei Seite zu springen, ging ich in den Raum und wurde sogleich von einem Jungen, welcher sich als Zenitsu vorstellte, in Beschlag genommen. „Heirate mich! Ohne dich kann-„ durch einen heftigen Tritt von Inosuke wurde dieser aus dem Raum getreten.

Jammernd kam Zenitsu in den Raum zurück und nach und nach behandelte ich die Verletzungen von Tanjiro und Zenitsu. Grade als ich bei Inosuke anfangen wollte. Hielt dieser meine Hände in der Bewegung inne.

„I-Ich muss a-an deinen Hals... W-würdest du bitte die Maske abnehmen...?" gab ich leise und scheu wie eh und jeh von mir. Dieser Mann oder junge schüchterte mich voll und ganz ein.

Nach dem ich bereits einige Augenblicke gewartet habe, beschloss ich einen neuen Versuch zu wagen.

„D-Darf ich..?" bestätigend lies er meine Hände wieder los und ich begann zaghaft seine Maske von seinem Kopf zu ziehen. Wer hätte es gedacht, unter dieser schrillen Maske steckt ein wunderschönes Gesicht. Genauso vorsichtig wie ich die Maske von seinem Kopf nahm, strich ich mit meiner rechten Hand seinen Hals entlang. Inosuke wand während dessen sein Gesicht von mir ab, weshalb ich sein Verhalten nicht deuten konnte. Sanft und zurückhaltend behandelte ich auch seine Wunde und verabschiedete mich letztlich.

Wieder zu Hause angekommen, redete ich wie jeden Abend, wenn Sanemi nicht auf einer Mission ist, mit ihm über den Tag.

„Hör mal Lita, eigentlich will ich dir das gar nicht sagen, aber du wirst das wahrlich so oder so von jemanden hören und dann sauer sein, wenn ich dir das verschweigen würde." nicht wissend worüber mein großer Bruder grade redet, wand ich mich von dem kochen ab und ihn zu.

„Oyakata-sama hat darum gebeten, das du eine der Säulen nächsten Monat auf eine kleine Mission begleitest. Bei der Mission geht es nicht um das Jagen. Du sollst die Säule nur auf den Weg zur Zweigstelle begleiten und lernen. Keine Ahnung was sich Oyakata-sama dabei denkt... das würde ca. drei Tage dauern. Wahrscheinlich wird es Kyōjurō oder Uzui werden."

Bei der Benennung von Kyōjurō musste ich unweigerlich an heute Mittag denken und konnte mein Herz spüren, wie es aus meiner Brust springen will.

My only sunshine - My flame pillar (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt