Kapitel 6

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Bevor Kyojuro und ich uns im Dorf umsehen konnten, wurden wir auch schon von einer Dame mittleren Alters abgefangen. 

"Seien Sie in unserem Wunderbaren und romantischen Dorf gegrüßt. Mein Name ist Lia und ich werde für den kommenden Monat eine Ihrer Ansprechpartnerinnen sein." begrüßte Sie uns mit fast dem selbe Worten wie die Dame zuvor. Für voreingenommene Personen, wie Kyojuro und ich es aktuell waren, wirkte das ganze stark aufgesetzt uns auswendig gelernt.

"Ich werde Sie nun in Ihr Häuschen führen und den Plan für die Woche vorstellen. Bitte folgen Sie mir." sprach Sie, während Sie sich bereits auf den Weg durch das Dorf machte. 

 Zu sagen das Dorf wäre gut belebt wäre eine Starke Untertreibung. Mein "Lebensgefährte" sah sich aufmerksam um und wirkte, wie alle anderen Männer im Dorf, glücklich und zufrieden. Er konnte sich anscheinend gut auf die unterschiedlichsten Situationen einstellen. Mir indes, schwirrte durchgängig das Wort Ehe im Kopf herum. Wie weit würden wir gehen müssen und warum musste ich ihn begleiten? Es gibt genug Frauen bei den Demon Slayern, so, dass ich meiner Meinung nach, nur Ballast sein sollte. 

Bei dem für uns vorgesehenen Haus angekommen, besah auch ich mir die Umgebung genauer. Von außen wirkte es tatsächlich sehr heimisch. 

"Dies wird für die nächsten vier Wochen Ihr Zuhause sein. Es gibt zwei Schlafzimmer, eine Küche und ein Bad. Bis zur Hochzeit dürfen Sie den Beischlaf nicht durchführen. Bitte beachten Sie, dass das unser höchstes Gebot ist." sprach Sie mit ernster und fester Stimme und Ließ Kyojuro dabei keine Sekunde aus dem Auge - zum Glück! Denn mein Gesicht musste roter als eine Tomate sein. Da Kyojuro meine Hand bisher immer noch fest in seiner hielt, musste er meinen Schweißausbruch, den ich wegen der Sache mit dem Beischlaf bekam, mitbekommen. 

Der Mann an meiner Seite ließ sich nicht die Bohne beirren und antwortete mit seinem immer strahlenden lächeln: "Dann werden wir uns daran halten. Gibt es noch mehr Regeln und wie sehen die nächsten Wochen aus?"

Während Lia das Haus betrat und anwies Ihr zu folgen, erklärte Sie den Ablauf der nächsten Wochen. 

"Die erste Woche besteht daraus, Ihre Wünsche und Fähigkeiten kennen zu lernen. Die zweite Woche wird dann genutzt, damit die Frau des Hauses die täglichen Arbeiten, die für einen Mann und eine Familie anfallen, lernen und vertiefen kann. In der dritten Woche, beginnen die Hochzeitsvorbereitungen und Sie werden dem stellvertretenden Hohepriester vorgestellt. Sobald Sie die Freigabe, nach mehreren tieferen Gesprächen mit dem stellvertretenden Hohepriester, haben, werden Sie auch schon direkt verheiratet. Die letzte Woche wird dann für den Segen der Familie und den Einstieg in das Leben als Ehepaar verwendet."

Ungläubig sah ich Sie an und dann zu Kyojuro. Bevor ich auch nur beginnen konnte zu sprechen, sprach er das an, was auch ich wissen wollte. 

"Wann dürfen wir den Hoheprister selbst treffen und ein gebet dar lassen?"

Lia schien nicht sonderlich überrascht, eine solche Frage gestellt zu bekommen, da dies der Grund für sämtliche Anreisen ist. Der Hohepriester selbst der dann seinen Segen gibt.

"Der Hohepriester wird Sie am letzten Abend Ihrer Anwesenheit besuchen und seinen Segen geben. Nun sollten Sie sich umschauen und mit der Umgebung und dem Haus anfreunden, da dies für die nächsten Wochen Ihr zuhause sein wird."

Ohne uns die Möglichkeit zu geben, weitere  Fragen stellen zu können, verschwand Sie aus dem Haus und ließ uns zurück. Kyojuro ließ wenige Augenblicke später meine Hand los und wollte grade tiefer in das Haus gehen, als ich Ihn mit meiner Hand an seinem Ärmel davon abhielt.

Fragend sah er mich an, fast als ob das grade das normalste der Welt gewesen wäre. Im ersten Moment bekam ich kein Wort raus, weil ich langsam begriff, was passieren würde, wenn er den Dämon nicht vor Ablauf der vier Wochen bezwingen können würde.

"W-was sollen wir jetzt machen? Hast du einen Plan?" 

Anscheinend begriff er, das mir das ganze nicht einfach egal war und genauso wenig unbedeutend. Ich ließ seinen Haori los und ging einen Schritt von ihm weg. Er sah mir nun direkt in die Augen und sein zuvor dagewesenes lächeln wich einer ernsten Miene.

"Der Plan lautet den Dämon zu finden und zu töten. Ich weiß nicht wie lange wir das ganze mitmachen müssen. Ich werde auch nichts machen, das du nicht willst, also brauchst du keine Angst vor mir zu haben."

Angst? Angst war nun wirklich der falsche begriff. Eher sorge, das wir uns verrennen und ich Ihm mit den Anforderungen zur Last fallen würde oder er mich sogar als unbrauchbare Frau sehen könnte.

"Bisher konnte ich noch nichts von Ihm wahrnehmen. Wenn das ganze hier einen Monat gehen soll, beginnt vielleicht grade erst wieder die Periode und wir starten alle im selben Zyklus. Dann wird der Dämon wahrscheinlich nach der Hochzeit anfangen zu jagen."

"Und wie kann ich dir dabei helfen? Warum keine Jägerin wie du?" sprach ich das aus, was mir seit unserem Ankommen auf dem Herzen lag. 

"Weil du das ideale Alibi bist - schwach, zierlich und im richtigen Alter. Ich werde mich jetzt umsehen - wir sehen uns heute Abend."

Schon hatte er das Haus verlassen. Zum Glück! Das was er grade gesagt hat, ließ mein Herz zusammen ziehen. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, schließlich stimmt es, was er gesagt hat. Doch, es tat auch weh. 

Ich hatte beschlossen schon mal das Abendessen vor zu bereiten. Die Küche war gut mit Gemüse, Obst und Fleisch gefüllt. 

Ich hatte bis spät in den Abend gewartet, doch da er nicht nach Hause kam, beschloss ich schon mal schlafen zu gehen. Vielleicht ist es auch das beste, sich für den Rest des Abends aus dem weg zu gehen. 

My only sunshine - My flame pillar (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt