Kapitel 12, Elliott

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Ivy wirkte angespannt als sie das Zimmer betrat. Woran das wohl lag? Was wenn sie- nein, Mandy hatte ihr Gedächnis verloren. Woher sollte Ivy dann misstrauisch werden? Ich wusste was man im Internet über mich herausfinden konnte, und ich wusste auch dass nichts falsches da stand, aber genau das war ja das Problem. Ich habe getöted, ich habe vergewaltigt. Aber ich hatte für diese Taten auch sehr gute Motive, es gab keinen anderen Ausweg... Ich würde Ivy nie etwas zu leide tun, solange sie sich nicht von mir trennte. Sie war sehr praktisch, sie ist hübsch, beliebt, klug und verdammt gut im Bett war sie auch, was wollte man mehr? Ob ich sie liebe? Nein, sie ist schliesslich nur da um mein Image aufzubessern und mich zu befriedigen.
"Schatz, können wir kurz reden, alleine?" fragte Ivy. Worüber sie wohl reden wollte? Ich ging mit ihr vor das Krankenhaus.
"Elliott, gibt es da etwas, das ich wissen sollte... über deine Vergangenheit?" fragte sie offensichtlich nervös.
"Nein Baby, du weisst alles über mich."
"Bist du sicher? Ich meine, nur schon die Tatsache dass dein Name Flavio ist und nicht Elliott verunsichert mich einwenig..." sagte sie noch nervöser. Verdammt! Sie hatte es herausgefunden. Oh Ivy, liebe, süsse kleine Ivy, wenn du wüsstest wie du dich gerade selbst in Gefahr bringst...
"Ich nehme ja mal an dass du mehr weisst, als nur mein richtiger Name..."
"Elliott, Flavio, oder wie du auch heisst, merke dir, wenn eine Frau etwas wissen möchte, dann findet sie es immer heraus."
"Also ich muss schon sagen, ich bin von deinem Mut überrascht. Weisst du eig-"
"Und genau darum geht es. Ich möchte dass du meine Freundin in Ruhe lässt, ich möchte dass du alle in Ruhe lässt. Du kannst mich haben aber bitte lass die anderen in Frieden." flehte sie mich an. Ich überlegte kurz, was ich ihr am besten antworten könnte."
"Ach Ivy, du bist doch diejenige die alle in Gefahr bringt..."
"Ich gehe nicht zur Polizei, versprochen aber lass die anderen in Ruhe!"
"Ich schlage dir einen Deal vor. Ich verschwinde aus deinem Leben und tue keiner Fliege was zu leide. Dafür gehst du nicht zur Polizei." Was für ein idiotischer Deal, aber ich war mir sicher dass Ivy naiv genug war, ihn einzugehen.
"Deal." sagte sie.

***

Ein halbes Jahr ist mittlerweile vergangenen, seitdem ich Ivy das letzte mal gesehen hatte. Ich hielt mein Versprechen und ging ihr aus dem Weg. Ich kündige meinen Job und lebte seit dem vom Sozialamt. Ich begann immer mehr zu realsieren dass ich Ivy doch ziemlich gut mochte, und ich vermisste sie auch sehr. Hin und wieder spielte ich mit dem Gedanken, sie zu mir zurück zu holen, aber wie? Tatsächlich überlegte ich mir, wieder meine Identität zu wechseln... Wie wäre es mit blonden Haaren? Kein Bart? Mein Muttermal sollte ich auch mal abdecken. Ich brauchte nur noch einen Namen, einen Namen einen Namen, einen Na- David Burkhardt. Aber meine Stimme würde sie vermutlich wieder erkennen. Wie zur Hölle sollte ich meine Stimme verändern?!? Oder was wenn ich nicht meine Stimme, sondern meinen Akzent verändern würde? Wie wäre es mit einem britischen Akzent?

***

Da stand sie nun, Ivy. Sie lächelte mich an als ich das Suits and Ties betrat. Schien ganz so, als würde meine Tarnung funktionieren. Ich konnte nur hoffen, dass ihre Teamkollegen mich nicht erkannten. - Werden sie nicht, denn dieses Mal werde ich vorsichtiger sein. Nicht mal meine Augen wird sie wiedererkennen können. Ich konnte mich nur zu gut erinnern, wie sie meine Augen durchlöcherte. Zum Glück gab es blaue Kontaktlinsen, so konnten mich meine Augen nicht verraten.
Ach wie schön es doch war, wenn meine Pläne aufgingen. Und was Ivy anging, sie wird es bereuen, mich jemals erpresst zu haben, sie wird es bereuen, mich jemals verlassen zu haben. Schritt für Schritt werde ich nun ihr Leben zur Hölle machen, und beginnen werde ich da wo ich aufgehört hatte - bei Mandy.

Sick gameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt