Kapitel 2

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Was ich da sah, nahm mir mein Atem. Anstatt mich auf den Matheunterricht zu konzentrieren, wollte ich wissen, was draußen los war. Ich war so vertieft, das mich Herr Meier aus meinen Gedanken holte:

Herr Meier: Aysegül, willst du nicht was zur Finazmathematik sagen? Was fällt dir dazu ein?

Ich: Entschuldigen Sie Herr Meier, aber ich habe leider nicht aufpassen können. Ich kann nur sagen, das es was mit der Zinseszinsrechnung zu tun hat oder so was ähnliches.

Herr Meier: Naja, das sollte für eine Antwort am Anfang, des neuen Themas doch reichen. Aber beim nächsten mal schicke ich dich ins Reflektionsraum. Hast du mich verstanden?

Ich: Ja, ist ok. Übertrieben Sie mal nicht, kommt nicht mehr vor.

Ja, der schöne Begriff "Reflektionsraum". Das ist ein Raum, wo jeder Schüler bestimmt schon mal war. Entweder weil er unartig war und seine Hausaufgaben vergessen hat oder weil es eine Schlägerei gab und dieser unbedingt mitmachen wollte. Natürlich, um cool zu wirken. Ich war schon mal dort, weil ich erstens meine Sachen vergessen hatte und zweitens angeblich den Unterricht gestört haben soll. Naja, genug dazu.

Ich saß wieder gelangweilt im Unterricht und konnte mich einfach nicht darauf konzentrieren, weil mich das Geschehen von vorhin mehr interessierte. Ich schaute wieder nach draußen und da waren sie weg. Ich sah an diesem Moment diesen Jungen, den ich schon gerade in der Pause gesehen hatte, wie er mit drei weiteren Leuten sprach und sie mit einer Waffe bedrohte. Was es genau war, weiss ich nicht. Diese Typen scheinen nicht ganz harmlos zu sein. Es erschien mir so, als ob er Angst hatte. Aber ich werde mich weiter drum kümmern und werde schon noch raus bekommen, was es damit auf sich hat. Rüya und Duygu fragten mich, was es da draußen schönes gibt.

Duygu: Was ist denn da draußen? Denkst du etwa an dein Schatzi? Achso, und weisst du was ich erfahren habe?

Ich: Nein, was denn Duygucum?

Duygu: Dein Schwarm heißt Ömer, ist 20 Jahre alt und ist auch auf dieser Schule, aber hat eine andere Richtung.

Rüya: Man Duygu, ich will auch was sagen. Also, er ist im Bereich Bürowirtschaft und die haben immer in unserer Nähe Unterrich.

Ich: Das heißt...?

Rüya: Das heißt, du kannst ihn immer sehen und mit ihm reden und...

An der Stelle brach ich sie mitten im Satz ab.

Ich: Och Rüya, ich kenne ihn doch gar nicht. Woher willst du das wissen?

Rüya: Ich will doch nur, das du auch mal jemanden hast, der dich liebt. Und außerdem, vielleicht wird ja was aus euch.

Ich: Keine Ahnung, ob das so wird. Wir warten einfach mal ab, ok?

Duygu und Rüya: Ok, canim. Wir haben gleich Pause.

Melissa: Weisst du was das heißt, Aysegül?

Ich: Nein, weiss ich nicht, was denn, Melissa?

Gab ich genervt zurück. Ich hatte echt keine Lust mehr auf das Thema und freute mich so sehr darauf, das endlich bald der Schultag vorbei geht. Doch Melissa ist sehr hartnäckig und lässt mich nicht in Ruhe, wie immer. Wenn sie unbedingt wollte, das einer ihrer besten Freundinnen glücklich ist, tut sie alles dafür.

Melissa: Du siehst dein Schatz wieder. Und ich meinen auch. Ich habe ihn so sehr vermisst.

Ich: Ok, weisst du was? Das mit deinem Schatz finde ich super. Dann denke bitte nur an ihn. Aber bitte süße, lass mich mit Jungs in Ruhe. Und das gilt auch für euch, Duygu und Rüya.

Duygu und Rüya: Wir wollen das du endlich glücklich bist.

Ich: Ich bin glücklich.

Doch das sollte sich in der kommenden Pause ändern. Die Klingel leutet und Herr Meier steht auf und geht. Das heißt für uns, wir können in die Pause. Doch als ich den Mädels hinter her wollte, wurde ich Zeuge einer Schlägerei.

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In diesem Kapitel geht es um das Thema Liebe. Ich hoffe, es gefällt euch. Über Kommentare und Votes würde ich mich freuen.

Ömer ve AysegülWo Geschichten leben. Entdecke jetzt