„Was machst du hier, Dom?" konfrontierte ich und lenkte von mir ab. Ich war komischerweise benebelt, wenn ich in seiner Nähe war. Mein Verstand setzte aus und mein Herz stoppte kurz, nur um in doppelter Geschwindigkeit zu galoppieren. Was war nur los mit mir?
„Hobbs. Er möchte dich sehen. Es ist ein Notfall", sein schmunzeln verschwand von seinem Gesicht und er sah ernst rein. „Fahr mir nach", fügte Dom hinzu und drehte sich weg und ging. Ich zog verwirrt die Augenbrauen hoch. „Wieso brauchte der mich denn?", murmelte ich eher zu mir, ehe ich ins Auto stieg und den Motor startete. „Was wollte Dominic?", fragte Dalia neugierig. „Hobbs will mich sehen. Ich fahre euch erst nach Hause", antwortete ich ihr und Kayla schnaubte. „Wir lassen dich nicht allein. Wir fahren, wenn dann, gemeinsam nach Hause"
Ich lächelte. Diese Mädels ließen mich niemals im Stich. Wir kannten uns jetzt ungelogen nur paar Jahre, doch kam es mir vor, als würde ich sie seit meiner Kindheit kennen. Beide lernte ich auf eine andere Art und Weise kennen. Ich wüsste jetzt nicht, was ich ohne die Beiden Chaoten machen würde. Umso weniger möchte ich sie in die Sache hineinziehen. Auch, wenn sie sich beide gut genug mit Waffen und Autos auskannten. Auch sie hatten eine dunkle Seite, genauso wie Ich. Aber dazu kommen wir später.
Ich fuhr los und versuchte den Anschluss zu Dominic nicht zu verlieren. Die Gebäuden flogen an uns vorbei. Der Nachthimmel prahlte so an sich mit ihren Sternen. Ich ließ die Fenster bisschen runterrollen und genoss es, wie der Wind mit meinen Haaren spielte. Davina drehte die Musik lauter und wir hatten unseren Spaß. Den Spaß, der er uns bald im Hals stecken bleiben würde.
Nach einer Ewigkeit kamen wir auch an unserem Ziel an. Ich parkte hinter Dom und stieg mit den Mädels aus. „Erschreckt euch bitte nicht. Es herrscht bisschen... Chaos dort oben" meinte Dom, als er zu uns kam und nach oben sah. Wir standen vor einem Krankenhaus. Doch eine Etage sah nicht mehr so aus, wie es aussehen sollte. Die Fenster waren zersprungen. Ein Wunder war es jedoch, wie schnell sie all die Menschen evakuieren konnten. Der Eingang war mit Polizei Bänden versperrt worden, doch Dom stieg einfach drüber und sah zu mir abwartend her. Ich folgte ihm schnell, als er sich zu meinen Freunden gewandt hatte. „Wartet hier. Der Rest des Teams ist schon unterwegs. Liz wird schon nix passieren", hörte ich ihn und ging mit ihm hinein. Drinnen lagen tote Menschen herum, Munition lag verteilt auf dem Boden und einige Sachen waren einfach zerstört worden. Ich schauderte. „Deckard war das?" fragte ich zögerlich und sah ihn nicken. „Dein Ex-Freund war doch kein sanfter Mann, hm?" spöttisch schüttelte er sein Kopf und ging weiter. Ich folgte ihm auf Schritt und Tritt, bis wir auf der Etage waren, wo alles zerstört war. "Woher weißt du, dass er mein Ex ist?", fragte ich in einem leisen Ton, den er aber nicht wahrgenommen hatte.
Er blieb vor einer Tür stehen. „Geh rein. Hobbs ist drinnen" meinte er und öffnete die Türe mit einem Ruck. Ich trat hinein und der Anblick ließ mich stocken. Owen Shaw lag im Krankenbett. Angekettet. Hobbs hingegen massierte sich seine Schläfen. „Gut, dass ihr so schnell kommen konntet. Noch eine weitere Minute und ich hätte ihm sein Lungenflügel amputiert" giftete Hobbs und stand auf. Er klopfte auf meine Schulter. „Er wollte mit dir reden. Wir warten draußen" sprach der große Typ vor mir und verschwand. Die Türe allerdings schlug er mit aller Kraft zu. Ich wand mich zu Owen. „Ich habe dich vermisst. Bitte hol mich hier raus. Lass uns verschwinden. Deckard war hier und auch er zischt ab. Er will mich hier lassen! Bitte sag mir, dass ihr unter einer Decke steckt! Bitte sag mir, dass du nicht wirklich bei denen im Team bist. Elizabeth... ich bitte dich" jammerte er teilweise schon. Ich sah ihn noch genauer an. Schrammen verzierten sein Gesicht. Sein Arm schien gebrochen zu sein und auch der einst feurige Blick, den er immer jeden gab, schien erloschen zu sein. Er war an seinen Grenzen angekommen. Mit schweren Schritten näherte ich mich an seinem Bett. „Du meldest dich einige Jahre zu spät Owen. Auch wenn ich deinen Bruder mit dir betrogen habe, ihm fremd gegangen bin... warst doch du, der mich gehen ließ. Aus Angst. Diese Leute sind zu meiner Familie geworden. Sie weichen keine Sekunde aus meiner Nähe. Sie sorgen sich um mich. Benutzen mich nicht. So wie ihr es einst tat. Es gibt keinen Ausweg. Du wirst so oder so in den Knast wandern. Also sag mir lieber was dein Bruder vor hat. Wo er hingeht mit meiner Schwester. Wie du siehst, hat er dich ja auch einfach so links liegen gelassen" predigte ich ihm und sah in sein Gesicht. Vieles spiegelte sich in ihm. Wut, Enttäuschung, Verletzlichkeit. Alles in einem. Er rang mit sich, mir die Wahrheit zu sagen. Ich sah nochmals in sein Gesicht. Er sah älter aus. Seine Haare waren durcheinander, sein Bart ungepflegt und auch tiefe Schatten unter seinen Augen zeigten sich. Ich hatte Mitleid. Doch war es satt, mit all dem Zeug, den er damals abgezogen hatte. Er verdiente nicht anders, er musste dafür büßen. Auch, wenn er lebenslang inhaftiert wird. Die Stille wurde mit einem Lachen seinerseits unterbrochen. Verwirrt zog ich die Augenbrauen hoch. Was war denn jetzt so witzig? „Du glaubst doch wirklich nicht, dass ich dich damals aus Liebe geküsst habe, oder? Ich wollte nur bisschen spielen. Dummes Mädchen. Mir war es egal, dass du weg warst. Um ehrlich zu sein, war ich glücklich darüber. Was mein Bruder betrifft... Er ist auf dem Weg nach Saudi-Arabien. Dort gibt der Prinz eine Party in Zwei Tagen. Ich denke, dort muss sich etwas besonderes befinden, sonst gibt er sich nicht mit Parties ab" plauderte er und ich hörte ihm verwundert zu. „Wieso erzählst du es mir aus dem Nichts?" fragte ich daher und schon stürmte Dominic hinein.
„Liz, eine Bombe! Wir müssen raus!" schrie er und zog mich am Arm. Ich stolperte ihm hinterher und warf nochmals ein Blick nach hinten.
Da lag er. Ein schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen. Doch seine Augen versprühten Schmerz. Er wusste natürlich von der Bombe. Die hatte doch er selbst angebracht. Für Fälle wie diese. Lieber stirbt er, als in den Bau zu wandern.
In nächster Sekunde verspürte ich einen Hitzewall und ein Druck, den Dominic und mich aus dem nächstbesten Fenster schleuderten. Er schlang seine Arme um mich und wir landeten auf einem Auto. Ich weicher, als er. „Du bist mir langsam was schuldig, kleine" hörte ich Dom sagen. Meine Ohren litten grade einen Tinnitus und ich sah verschwommen. Doch ich konnte es nicht lassen, einen frechen Kommentar zu geben, bevor wir beide ihn Ohnmacht fielen:
„Warum musst du mich auch jedes Mal retten?"
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Ich gab mir viel Mühe, auch wenn ich teilweise an einer Schreibblockade leide. Ich bedanke mich hiermit bei euch allen, die aktiv Kommentare schreiben. Bitte lasst auch ein „Sternchen" da. Ich werde mir mehr Mühe gebe, versprochen.
Frage des Tages:
Wie findet ihr die Beiden Charaktere Kayla und Davina? Sie werden bald eine große Rolle spielen.
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Fast and Furious - Fahr oder Stirb
ActionElizabeth ist eine entschlossene aber auch rebellische junge Frau. Schnelle Autos, illegale Rennen und Regeln brechen gehören nun mal in ihrem Leben dazu. Doch sie muss das von ihrem Vater verheimlichen, da dieser nicht so ganz begeistert davon ist...