Ich rannte den Jungs, unbewusst was gleich passieren würde, hinterher. Ob ich das wohl bereuen würde?
"Das ist nicht euer Ernst oder? Man kann mit Deckard auch reden.", versuchte ich Dominic einzureden, während ich sein Autotür öffnete und mich reinsetzte. "Wir haben es schon vorher versucht. Er bringt den Faß zum überlaufen. Du und deine Schwester gehören zu uns. Und Familie lässt man nicht im Stich.", antwortete er nur beiläufig und fuhr wieder hinaus zum Highway. Ok, der saß.
Dom zog aus der Seitentasche des Türes einen WalkieTalkie heraus und sprach rein. "Ramsy, irgendwelche Standpunkte, wo Deckard sein könnte?", fragte er, während ich durch den Rückspiegel versuchte, die anderen beiden Autos, die zu uns gehörten, anzuschauen. "Ja, er befindet sich in einer Lagerhalle, in der Nähe des Außenstadtes. Ich sende die Koordinaten an eure Navigatoren.", ertönte ihre Stimme. Ich schwieg und sah aus dem Fenster.
"Ich will ebenso eine Waffe haben.", sagte ich etwas ruhig und sah ihn dabei nicht an. Ein leises Lachen erklang und ich drehte meinen Kopf zu Dom. "Klar, kleines.", sagte er schlicht und sah auf seine Navigation, die begonnen hatte zu blinken. Toretto drückte fest gegen die Gaspedale, weswegen ich leicht in den Sitz geschleudert wurde.
Nach einiger Zeit kamen wir auch dort an, wo wir hinwollten: Deckards Schlupfloch. Bevor wir ausstiegen, reichte Dominic mir einen Gewehr. "Nachdem du mir deine Geschichte mit Deckard erzählt hast, nehme ich an, dass du damit umgehen kannst. Aber bleib immer in unserer Nähe.", sah er mich eindringlich an und zog seine Augenbrauen in die Höhe. Ich lud das Gewehr auf und sah ihn nicht an. "Ich hab mehr Erfahrung als ihr alle. Ich war die Person, die Deckards Scheiße misten musste.", zuckte ich mit den Schultern und stieg aus dem Auto aus.
Er machte mir nach und auch Tej, Ramsey, Roman und Brian stiegen aus. Verwirrte Blicke entgegneten mir, als sie die Waffe in meiner Hand sahen. "Babe, sag mir nicht, dass du auch noch mit Gewehren umgehen kannst?", fragte Roman und seine Augen leuchteten etwas auf. Ich schmunzelte nur etwas und widmete mich wieder Dominic, welcher mich angestarrt hatte.
Ramsey war schon bereits auf die Große Hallentür zugegangen und musterte es mit interessierten Blicken. "Es hat einen äußert intimen Code, welcher zum Server unvermeidlich Alarme schickt, wenn man den Code bereits einmal falsch eingibt. Gott sei dank, bin ich eine gute Hackerin.", äußerte sie sich und machte sich bereits an die Sache ran. Ich sah mich etwas um und ging um die Ecke der Halle.
Niemals würde Deckard einen Stützpunkt, in welchen er sich befindet, unbeaufsichtigt lassen und erst recht nicht mit einem 'einfachen' Code. Da war etwas faul. Ich musterte genauestens die Wände und schon fielen mir auch Kabeln auf, die außen rum der Wände ins Innere des Containers führte. Nach genauerem Betrachten, konnte ich es als Gefahr einstufen. Und was für eine.
Mit rasendem Herzen lief ich wieder in die Richtung, aus welcher ich kam. "Ramsey, fass es nicht an!", schrie ich, doch sie war ganz und voll konzentriert dabei, das Ding einzuschalten. "Keine Sorge Liz, sie schafft das schon. Schau, schon geschafft! Jetzt müssen wir wohl warten, bis die 10 Sekunden zu Ende gezählt worden sind.", sagte Tej locker und zeigte auf den Countdown. "Tej, das ist eine Bombe! Weg hier!", schrie ich und rannte schon weiter weg, Richtung unser Wagen. Das letzte was ich noch vernahm, war das explodierende Laut einer Bombe, die Hitzewelle danach und wie eine Person mich beschützerisch zu sich zog und mit mir auf den Boden flog.
Jeder stöhnte auf, da das Aufprall nicht gerade weich war. Etwas vernommen schlug ich meine Augen auf und atmete tief ein und aus. Ich sah zu den anderen. "Alles okay?", stellte Dom, meine unausgesprochene Frage aus und sah jeden einzeln an, bis sein Blick mir galt. Er stand mit etwas schmerzverzerrtem Gesicht auf und half mir hoch. "Alles in Ordnung bei uns", antwortete Ramsey und stützte sich bei Tej ab. Doch meine Aufmerksamkeit galt einer Person, der Abseits aus dem Nichts da stand und uns amüsiert ansah. "Deckard", wisperte ich und sah zu ihm. "Hatte ich dich nicht gewarnt, Elizabeth?", meinte er nur und grinste. "Wo ist meine Schwester?", fragte ich nur leicht angepisst und vernahm aus meiner Blickwinkel, wie Dominic, sowie die anderen sich neben mir aufstellten.
"Deiner Schwester geht es hervorragend, Wenn du möchtest kannst du sie ja auch selber fragen. Komm her Darling.", antwortete er mir und ich zog meine Augenbrauen verwirrt zusammen. Was hatte er nun wieder geplant? Plötzlich stieg aus dem Auto hinter ihm, Chloe aus. Sie ging selbstbewusst zu Deckard und gab ihm einen Kuss auf dem Mund. "Hier bin ich, Love.", sagte sie und ich war wahrsten Wortes geschockt. "Das ist nicht dein Ernst oder?", schrie ich aufgebracht und ging einige Schritte auf sie zu.
Sie grinste gehässig und zog die Pistole aus dem Hosenbund von Shaw raus. Sie lud es nicht einmal nach und zielte ihn mir direkt gegen mein Kopf. "Wann hast du dich bitte letztens um mich gekümmert? Und weshalb tust du es jetzt? Lass mich mein Leben leben. Ich verarsche meine Crew nicht für eine andere. Du hast Shaw ersetzt! Mit denen..", sagte sie und schaute verachtend rüber zu meine, neu gewonnene, Freunde. "Was ist dein Problem, ich versteh es nicht ganz? Du bist ganz offensichtlich manipuliert worden. Lächerlich.", antwortete ich genervt. Ich verstand es echt nicht. Die Crew, die hinter mir stand, habe ich neu gewonnen, ist klar.
Doch trotzdem ergab es keinen Sinn, dass sie nur deswegen wieder zu Deckard ging. Da war sicherlich etwas dahinter. "Wie es nun Dad immer zu sagen pflegt: Du wirst nie im Leben etwas schaffen. Einmal ein Schwächling, immer ein Schwächling.", spuckte sie förmlich mir ins Gesicht und drückte die Pistole etwas fester gegen mein Stirn.
Mit einer schnellen Bewegung entbehrte ich die Waffe von ihr und schlug ihr eins über ihren, nach meiner Meinung nach zu weit, geöffnete Fresse. Ihr Kopf schnellte zur Seite und sie hielt sich an der Lippe, die aufgeplatzt war. "Wage niemals mehr eine Waffe gegen mich zu richten. Und erst recht nicht wieder ein Fuß auf unsere Veranda zu setzen. Du bist für mich, wie mein Vater, gestorben. Und du Deckard. Fahr zu Hölle.", sagte ich genervt und stand am Ende meines Satzes gegenüber von Deckard, der mich lediglich nur angrinste.
"Nächstes Mal gibt es keine Gnade für euch beide. Traut euch nicht mir und meiner Crew den Weg zu kreuzen. Denn, Nächstes Mal.. Ja, Nächstes Mal werden Schüsse auf euch regnen.", gab ich noch von mir und drehte mich um und ging zurück zu meinen Freunden. "Es ist alles gesagt. Lasst uns gehen", ertönte die tiefe Stimme von Dominic und jeder folgte seinem Befehl und stieg ins Auto.
Ja, es ist alles gesagt. Sie wollten einen Krieg. Ich gebe ihnen Krieg.
DU LIEST GERADE
Fast and Furious - Fahr oder Stirb
AksiyonElizabeth ist eine entschlossene aber auch rebellische junge Frau. Schnelle Autos, illegale Rennen und Regeln brechen gehören nun mal in ihrem Leben dazu. Doch sie muss das von ihrem Vater verheimlichen, da dieser nicht so ganz begeistert davon ist...