Kapitel 41

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Kapitel 41

Sezuna schlief einen kompletten Tag durch und als sie erwachte, fühlte sie sich bereits ausgeruhter und wesentlich besser. So gut, dass sie die Decke zurückschlug und eigentlich hinaus in den Gang wollte, doch sie kam nicht einmal aus dem Bett. An ihrem Fuß zog etwas und hielt sie davon ab aus dem Bett aufzustehen.

Wenig begeistert runzelte sie die Stirn und schlug die Decke so weit zurück, dass sie ihren Fuß sehen konnte. An diesem befand sich eine Kette, mit der sie ans Bett gefesselt war. Ihre Augen weiteten sich und Ärger stieg in ihr auf. Was sollte denn das jetzt schon wieder? Als würde sie sich aus dem nächsten Fenster stürzen!

Sie zog ein wenig an der Kette, doch diese gab nicht nach. Es war zu spüren, dass auf ihr ein Zauber lag und dieser die Kette stärkte.

Sezunas Gesicht verzog sich verärgert und sie blickte zur Tür, in der Hoffnung irgendjemand würde kommen und nach ihr sehen. Doch es blieb lange Zeit ruhig.

Sie starrte die Tür vielleicht schon eine Stunde an, als sich endlich etwas tat und Misaki den Raum betrat.

Als sie die schlecht gelaunte Sezuna erblickte, senkte sie betrübt den Kopf. "Tut mir leid, Lord Sephiroth wollte das so", erklärte sie leise und legte ihre Katzenohren an, während sie den Speisewagen zu Sezuna fuhr.

Diese richtete ihren Blick auf diesen, weil Misaki ihre Wut nicht verdient hatte. Also versuchte sie sich abzulenken, indem sie entschied, was sie essen wollte.

Es gab wie immer eine reichliche Auswahl, doch Blut fand sie keines. "Mylord wird gleich bei dir sein", erklärte Misaki leise und stellte den Wagen so neben Sezunas Bett, dass diese durch die Kette nicht rankam.

Grummelnd nahm Sezuna das wahr, sagte jedoch nichts. Sie würde schon noch mit Sephiroth darüber sprechen. Sie war nicht in bester Verfassung und eigentlich hatte sie gehofft, dass er sich um sie kümmerte, doch viel lieber schien er sie bestrafen zu wollen.

Misaki verneigte sich leicht, bevor sie fast fluchtartig das Zimmer verließ, was Sezunas Laune nicht gerade besserte.

Als wenig später Sephiroth eintraf, bedachte sie ihm mit einem bösen Blick. "Was soll das?", fragte sie unwillig und deutete auf die Kette und auf das Essen.

Sephiroth lächelte lediglich. "Damit du auch wirklich im Bett bleibst", kommentierte er die Kette, bevor er sich einen Stuhl heranzog und sich neben ihr Bett saß. Dann griff er nach etwas zu essen und hielt es ihr hin. "Und dass ich mich vergewissern kann, dass du auch richtig isst", fügte er hinzu, was Sezuna die Augen verengen ließ.

"Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob das deine Art ist, dich um andere zu kümmern, oder ob du mich damit bestrafen willst", sagte sie ehrlich, was nur dafür sorgte, dass er sein schiefes, leicht unheilvolles Lächeln aufsetzte.

"Mit beiden hast du Recht", sagte er und hielt ihr noch immer die Gabel mit dem Pfirsich entgegen. Dabei hatte sein Blick etwas Aufforderndes.

Noch immer nicht so begeistert von Sephiroths Art, nahm sie den Pfirsich mit dem Mund und kaute ausgiebig, während sie darüber nachdachte, was vorgefallen war. Allerdings konnte sie sich an nichts mehr erinnern. Nur, dass sie mit der Kutsche und Misaki zusammen, irgendwo hin gefahren war. Sie konnte nicht einmal mehr sagen wohin genau.

Sephiroth nahm das nächste Stückchen Obst auf die Gabel und hielt es ihr erneut hin. "Du weißt, dass ich allein essen kann, oder?", fragte sie.

Der Engel schmunzelte. "Das ist mir durchaus bewusst, aber ich will sichergehen, dass du auch wirklich isst. Also keine Widerrede", beharrte er und hielt die Gabel weiterhin fest, während er darauf wartete, dass sie das Stück Obst aß.

EngelsliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt