8. "Lass sie laufen, dann sind sie müde"

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*Ines*

Ich checkte ein letztes Mal ob ich auch wirklich an alles gedacht hatte. Meine Kulturtasche lag noch offen neben meinem Koffer, ich kämmte meine Haare ein letztes Mal vor dem Spiegel und legte sie dann in die Tasche, schloss diese und packte sie zu meinen Klamotten in den Koffer. Überblickte diesen und schloss ihn. Ich hatte an alles gedacht und selbst wenn ich etwas vergessen habe, kann ich es mir ja immer noch in London kaufen und mir was von Anna ausleihen, einer der Vorteile wenn man eine Schwester hat und diese auch noch eine sehr ähnliche Figur hat.

Ich stellte den Koffer an die Tür und drehte mich zu meiner Handtasche welche noch auf dem Schreibtisch stand. Ladekabel, Kopfhörer, Handy, Pass, Wasser alles dabei. Schnell steckte ich auch noch mein iPad ein damit ich im Flieger weiter nach Colleges suchen konnte.

Wir würden die restlichen Sommerferien wieder nach London fliegen um bei den Jungs zu sein, Anna hatte mir tagelang am Ohr gehangen um mich zu überzeugen. Ich mochte die Jungs und vermisste sie, aber ich hatte auch meine Freunde hier und meine Familie. Außerdem musste ich mir langsam wirklich Gedanken darüber machen, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Ich hatte die High School in diesem Sommer beendet und suchte nun verzweifelt nach Colleges oder Universitäten. Ich wollte eigentlich nicht weit weg, am liebsten nach New York und dann weiter in die Stadt ziehen, aber ich wusste nicht wie ich mir dort eine Wohnung finanzieren sollte. Louis hatte mir zwar angeboten gehabt für meine Unterkunft zu bezahlen, aber das wollte ich nicht. Ich wollte mein eigenes Geld verdienen und damit mein Leben finanzieren. Bei vielen Universitäten war die Anmeldefrist leider schon abgelaufen, aber ich würde schon noch etwas finden.

Als ich mit Koffer und Tasche aus meinem Zimmer ging, sah ich Anna wie sie sich mit zwei Koffern den Flur entlang schleppte.

„Um Gottes Willen Anna! Was hast du vor? Willst du für den Rest deines Lebens nach London?", fragte ich sie entgeistert und sie blieb stehen.

„Ich brauche so viel, außerdem sind da auch noch Geschenke für die Jungs drin. Außerdem haben Liam und Niall Geburtstag wenn wir da sind", sagte sie hektisch und wich meinem Blick aus. Sie war komisch drauf in den letzten Tagen. Zuerst ist sie Feuer und Flamme und versucht mich davon zu überzeugen mit nach London zu kommen und dann ist sie sprunghaft und weicht jeder Frage aus die ich ihr über unseren Trip stellte. Sie hatte sich um alles gekümmert. Louis hatte unsere Flugtickets gebucht, weshalb wir dieses Mal in der Business-Class flogen. Mir hatte sie nur gesagt das wir bis zum Ende der Ferien da bleiben würden, also noch genau vier Wochen. Demnach hatte ich hauptsächlich Sommerklamotten und nur ein paar wenige wärmere Sachen eingepackt. Wir hatten zwar Sommer, aber in England wusste man ja nie was das Wetter anstellt. Bei Anna sah das Ganze jedoch eher so aus als würde sie das ganze Jahr bleiben wollen. Sie hatte ihren ganzen Kleiderschrank eingepackt.

„Guck nicht so, hilf mir lieber mal", maulte sie und rollte sich den größeren der beiden Koffer über den Fuß, fluchend hüpfte sie umher und hätte dabei beinahe auch noch ihre Tasche umgestoßen, hätte ich diese nicht im letzte Augenblick noch festgehalten. Ich schüttelte den Kopf und nahm die Tasche und den großen Koffer mit, brachte sie nach unten und lief dann noch einmal hoch um meine eigenen Sachen zu holen. Anna brachte den kleineren ihrer Koffer nach unten und checkte noch einmal ob auch alles da war wo es sein sollte. Sie schien zufrieden.

Business-Class zu fliegen hatte schon sein Vorteile. Wir durften in New York noch in eine Lounge und konnten uns dort noch einmal schnell den Bauch vollschlagen mit jeder Menge fancigem Essen. Und auch die Sitze im Flugzeug waren so groß und bequem, dass die sechs Stunden wie im Fluge vergingen.... wortwörtlich.

In Heathrow angekommen, wurden wir von Paul, der Bodygard der Jungs abgeholt und zur Villa gefahren. Ich klingelte an der Tür bevor Anna wieder auf eine dumme Idee kam um die Jungs zu überraschen. Es dauerte keine fünf Sekunden, da wurde die Tür auch schon aufgerissen und Louis stürmte heraus. Anna hatte sich so erschrocken, dass sie aufschrie und von der Tür weg rannte. Louis ihr hinterher. Ich schüttelte den Kopf, musste aber lachen.

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